Europa

Hohe Verbraucherpreise bringen die EZB unter Druck Inflationsdaten mit Überraschungspotenzial auf der Oberseite

Inflationsdaten mit Überraschungspotenzial auf der Oberseite

Nachdem in dieser Woche bereits Spanien, Frankreich und Deutschland die Verbraucherpreise für Februar bekannt gegeben haben, folgen heute um 11:00 Uhr die Zahlen aus dem Euroraum. Die Inflationsdaten der drei genannten Länder haben allesamt auf der Oberseite überrascht. Die Währungshüter der EZB dürften not amused gewesen sein. Wie die Fed, muss sich auch die EZB der Realität stellen – die Inflation ist noch lange nicht besiegt.

Während die Leitzinsen in den USA auf die Marke von 5 % zusteuern, liegt der aktuelle Leitzins der EZB erst bei 3,00 Prozent. Die Zinsen dürften jedoch auf der nächsten Sitzung um 50 Basispunkte auf 3,5 % ansteigen. Doch auch das wird nicht reichen, um die Inflation nachhaltig zu bändigen. Da bereits die Inflationsdaten in den drei großen Volkswirtschaften auf der Oberseite überrascht haben, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Teuerung auch im Euroraum höher als erwartet reinkommt.

Das Narrativ eines baldigen Endes des Zinszyklus bekommt allmählich Risse. Die gestrige Reaktion des Dax zeigt, dass die Anleger wahrscheinlich zu optimistisch gewesen sind, was die Entwicklung der Inflation betrifft. Im vorbörslichen Handel ist der Deutsche Aktienindex unter die Unterkante der seit über drei Wochen andauernden Range gefallen. Die heutigen Inflationsdaten könnten den Abwärtsdruck weiter erhöhen – es droht Ungemach. Analysten erwarten einen Rückgang der Teuerung auf 8,2 % im Februar zum Vorjahresmonat gegenüber 8,6 % im Januar. Die Kernrate soll dagegen auf dem rekordwert von 5,3 % verharren.

Inflationsdaten: Verbraucherpreise für den Euroraum

Wenn Eurostat heute die neuen Zahlen zur Inflation im Februar veröffentlicht, wird es für die Europäische Zentralbank womöglich eine Überraschung mit Ansage geben, so Bloomberg. Nachdem Frankreich und Spanien am Dienstag schon mit unerwartet starken Daten aufgewartet hatten, legte Deutschland gestern nach. Statt der von Analysten vorhergesagten Abschwächung gab es eine Beschleunigung auf 9,3% (HVPI). Schuld daran waren Nahrung und Dienstleistungen.

Dies dürfte die Sichtweise von Falken im EZB-Rat wie Joachim Nagel bestätigen. Der Bundesbankpräsident bekräftigte am Mittwoch bei der Vorstellung des Jahresberichts, dass auch nach der für März anvisierten Zinsanhebung “weitere deutliche” Schritte notwendig sein könnten. Sein französischer Kollege Francois Villeroy de Galhau — eher in der Mitte des Spektrums im Rat anzusiedeln — sagte, die EZB müsse angesichts der jüngsten Entwicklungen “wachsam” bleiben.Fallende Energiepreise dürften den Aufwärtsdruck zwar etwas dämpfen, aber die EZB schaut immer stärker auf die Kernrate, die solche volatilen Posten ausblendet. Von Bloomberg befragte Ökonomen erwarten, dass diese für den Euroraum letzten Monat auf einem Rekord von 5,3% verharrte. Überraschungen können indes nicht ausgeschlossen werden.FMW/Bloomberg


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2 Kommentare

  1. Ich denke, der nächste Schock, bzw. Inflationstreiber, wird die Erhöhung der Grundsteuer sein.
    Für die Eigenheimbesitzer direkt, und für die Mieter über die Umlage.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Es ist eine gute Gelegenheit für die Kommunen zu Geld zu kommen. Die Strompreisbremse wirkt auch inflationsfördernd. Mein Stromanbieter hat den Arbeitspreis weit über die 40ct/kWh erhöht nur um mir dann stolz mitzuteilen wieviel Geld ich durch die Strompreisbremse (mit meinem Steuergeld!) spare.
      Der Verteilungskampf ist im vollen Gange. Gegen meine PKV mußte ich über Anwalt vorgehen um überhaupt beachtet zu werden.

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