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Eskalation droht Iran fordert Öl-Embargo gegen Israel wegen Gaza-Krieg

Der Ölpreis steigt jetzt noch weiter an. Denn der Iran fordert einen kompletten Öl-Boykott gegen Israel. Geopolitische Spannungen nehmen zu.

Öl-Fass
Öl-Fass. Foto: Rawf8.com - Freepik.com

Der Ölpreis war seit gestern bis heute früh bereits um gut 2 Dollar angestiegen wegen dem Angriff auf ein Krankenhaus im Gazastreifen – wer es war, ist unklar. Die Nervosität nimmt zu. WTI-Öl steigt jetzt um 1 Dollar noch weiter an auf aktuell 89,55 Dollar. Denn der Iran hat wegen der Luftangriffe auf den Gazastreifen vor wenigen Minuten ein Ölembargo gegen Israel gefordert, was den Ölpreis jetzt weiter in die Höhe treibt.

Ölpreis-Anstieg wird jetzt durch die Iran-Forderung weiter angefacht

Iran fordert Öl-Embargo gegen Israel

Der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian fordert laut Bloomberg ein „sofortiges und vollständiges Embargo gegen das zionistische Regime durch die islamischen Länder, ein Ölembargo gegen das Regime“, heißt es in einer Erklärung des Ministeriums auf Telegram. Außerdem forderte er die muslimischen Länder auf, die israelischen Botschafter auszuweisen.

Die Ölhändler sind zunehmend besorgt, dass Israels Krieg gegen die Hamas sich ausweiten und möglicherweise den Iran – einen wichtigen Ölexporteur – und seine Verbündeten wie die Hisbollah im Libanon einbeziehen könnte. Dennoch ist Israel ein kleiner Importeur. Und während andere Energieproduzenten des Nahen Ostens, darunter Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate, Israel für seine Angriffe auf den Gazastreifen kritisiert haben, haben sie nicht davon gesprochen, die Verkäufe an Israel oder einen seiner Verbündeten einzustellen.

Amirabdollahian äußerte sich in Saudi-Arabien auf einem Gipfeltreffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit, das zur Erörterung des Krieges zwischen Israel und der Hamas einberufen wurde. Die Äußerungen des Iran fallen in eine Zeit, in der US-Präsident Joe Biden in Tel Aviv eintraf, um die regionalen Spannungen abzubauen und Israel zu unterstützen.

Der Iran hat Israel für seine Blockade des Gazastreifens und den Tod von Zivilisten in dem Gebiet verantwortlich gemacht. Die Islamische Republik ist ein Erzfeind Israels und unterstützt die Hamas. Teheran hat jedoch bestritten, an den Angriffen der Gruppe auf Israel am 7. Oktober beteiligt gewesen zu sein, bei denen mehr als 1.400 Menschen getötet wurden. Seit Beginn der israelischen Vergeltungsangriffe auf den Gazastreifen sind mehr als 3.000 Palästinenser ums Leben gekommen. Die USA und die Europäische Union stufen die Hamas als terroristische Organisation ein.

Kommentar

FMW: Zwar ist das eine relativ harmlose Drohung, da Israel sich mit Öltankern aus Übersee sicherlich anderweitig mit Öl versorgen könnte. Dennoch trägt diese aktuelle Forderung aus dem Iran dazu bei, die Angst vor einem geopolitischen Flächenbrand im Nahen Osten zu erhöhen. Der steigende Ölpreis und auch der steigende Goldpreis spiegelt diese Angst aktuell wieder.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Das OPEC+-Mitgliedsland Islamische Republik Iran kooperiert auf der einen Seite mit der zionismuskritischen Hisbollah, und ist andererseits aufgerufen, das Zusammenspiel mit der „Hamas“ zu beenden, und zwar schnell. Zur Zeit unterstütze ich allerdings die Forderung Teherans, ein Ölembargo gegen Israel zu verhängen, aufgrund der „völkerrechtswidrigen Blockade“ des Gazastreifens von seiten des Staates Israel. Der Gazastreifen ist nicht nur Hamas. Vor dem Ausbruch des Israel-Hamas-Krieges lehnte der Staat Israel einen JCPOA-Deal nicht grundsätzlich ab, was bereits auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2018 deutlich wurde. Die Vereinigten Staaten wirken nicht direkt an den JCPOA-Deal-Verhandlungen mit, entscheiden aber über die Aufhebung der bestehenden Ölsanktionen gegen den Iran. Teheran ist hierbei zum einen aufgerufen, die BRICS-Mitgliedschaft dafür zu nutzen, die „übermäßige“ Rolle der Währung US-Dollar für den Welthandel zu reduzieren. Auf der anderen Seite ist es einerseits so, daß seit der Islamische Revolution 1979 zwischen Washington D.C. und Teheran keine direkten diplomatischen Beziehungen bestehen, und die Schweiz diesbezüglich zwischengeschaltet ist. Gleichzeitig gibt es aktuell zwischen dem Iran und den USA ein Zusammenspiel auf Arbeitsebene/Beamtenebene/Diplomaten.

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