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Goldman warnt vor geopolitischen Risiken Aktienmärkte: Jahresendrallye könnte wegen Nahostkonflikt ausfallen

Aktienmärkte: Jahresendrallye könnte wegen Nahostkonflikt ausfallen
Foto: Bloomberg

Während sich die Lage im Nahostkonflikt zu verschärfen droht, halten sich die US-Aktienmärkte weiterhin überraschend stabil. Doch es droht immer noch eine Ausweitung des Konflikts. Der Raketeneinschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen sorgt weltweit für Entsetzen. Es droht die nächste Eskalation im Nahostkonflikt. Zudem wirkt sich der Krieg zwischen der Hamas und Israel mittlerweile auch auf den Ölpreis aus. Seit dem Ausbruch des Kriegs ist der Preis für ein Barrel Öl um mehr als 5 Dollar gestiegen. Der gestiegene Ölpreis sorgt für anhaltende Zinssorgen, da sich der Preisanstieg auch auf die Inflation auswirkt. Laut Goldman Sachs ist daher jede potenzielle Aktienmarktrallye gefährdet, wenn die geopolitische Unsicherheit weiter eskaliert.

Die Aktienmärkte haben das Potenzial für zunehmende Risiken und eine Eskalation bisher weitgehend ignoriert, doch die Goldman-Analysten machen sich angesichts der weltweit aufflammenden Spannungen zunehmend Sorgen. Der negative Ausblick auf die Aktienmärkte kommt, da eine Ausweitung des Konflikts zwischen Israel und Hamas die Ölversorgung zu beeinträchtigen droht und den Appetit auf risikoreiche Anlagen dämpft, so Bloomberg.

Gleichzeitig sind die Anleger weiterhin besorgt über die Entwicklung der Geldpolitik und die steigenden Anleiherenditen. Die Krisenwährung Gold setzt hingegen seinen Anstieg weiter fort. Der Goldpreis steigt auf ein Vier-Wochen-Hoch trotz steigender Renditen und anhaltenden Zinssorgen, während die Aktienmärkte auf der Stelle treten.

Aktienmärkte: Geopolitisches Risiko

Zwar könnte ein erhöhtes geopolitisches Risiko eine „gewisse Erleichterung“ bei den marktrelevanten Zinssätzen und Renditen bringen und die Möglichkeit einer restriktiveren Politik der Zentralbank erhöhen. Doch „eine längere Periode geopolitischer Unsicherheit in Verbindung mit einem nach wie vor inflationären makroökonomischen Umfeld wird wahrscheinlich Wachstumssorgen auslösen“, schrieb ein Team von Goldman Sachs, dem auch Cecilia Mariotti angehört, in einer Notiz vom Mittwoch. Dies dürfte sich dann auf die Aktienmärkte auswirken.

Vor diesem Hintergrund gehen die Goldman-Strategen davon aus, dass eine Erholungsrallye an den Aktienmärkten bis zum Jahresende nur von kurzer Dauer sein wird. Bislang sind die Märkte jedoch bemerkenswert ruhig geblieben, und der S&P 500 Index ist seit Beginn des Konflikts sogar gestiegen. Der VIX-Index, ein Indikator für die erwartete Volatilität, ist in den USA nach wie vor gedämpft und notiert seit mehr als 100 Tagen unter der 20-Punkte-Marke, so lange wie seit fünf Jahren nicht mehr.

Aktienmärkte: Goldman warnt vor geopolitischen Risiken wegen Nahostkonflikt
Aktienmärkte: Volatilität bleibt inmitten geopolitischer Spannungen relativ ruhig

Die Strategen von Goldman sind nicht die einzigen, die davor warnen, dass die Geopolitik eine Gefahr für die Aktienmärkte darstellen könnte. Marko Kolanovic, Stratege bei JPMorgan, sagte diese Woche, dass Anleger Sicherheit suchen sollten, da das Aufflammen der geopolitischen Spannungen, die durch den Konflikt im Nahen Osten geschürt werden, ein weiterer Gegenwind für Risikoanlagen und die Wirtschaftstätigkeit sei.

FMW/Bloomberg



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8 Kommentare

  1. Ach was, alles Bullisch. Nachdem die Renditen gestern massiv gestiegen sind und bald bei 5% stehen. Öl bei 100 Dollar no problem. Das neue Narrativ, Inflation ist positiv und hohe Zinsen gut für Aktien, besonders für Technologie.

  2. es gab keinen einschlag im krankenhaus sondern nur auf dem parkplatz…. bilder sind seit 9 stunden online…

  3. Das tönt wie wenn die Jahresendrally ohne Konflikt sicher gewesen wäre, auch wenn es gemäss Staistik meistens passiert, gibt es keine Blaupause zur extremen Situation in diesem Jahr.
    Fazit: Es bräuchte keine zusätzlichen Probleme um das Kartenhaus endlich zum Fall zu bringen. Die Rally könnte wie Paris- Dakar im Sand verlaufen.

    .

    1. @Lausi. Guter Artikel mit dem Truthahn-Hinweis. Aber er stammt aus dem November 2021 und im Jahr 2022 kam es zur Korrektur mit dem Absturz von Nasdaq und S&P 500. Aber das sollte sich zwei Jahre später nicht in gleicher Form wiederholen, auch wenn eine Ausweitung der Korrektur in der Luft liegt.

  4. Bei den Hype Aktien / glorreichen sieben wie Nvidea und co, sehen wir noch keine Aufwärtsbewegung. Diese bestimmen weiterhin die amerikanischen Indizes, insbesondere den Nasdaq. Die Korrektur ist dort aus meiner Sicht immer noch nicht ganz abgeschlossen. Ob der Grund hierfür der Nahostkonflikt ist, bezweifle ich ein wenig, weil die Korrektur schon weitaus früher eingesetzt hat.

  5. Wenn die Pessimisten am lautesten „der Untergang naht!“ rufen, wachen die Bullen wieder auf und setzen sich in Bewegung. Israel besitzt ein Anteil am Welt-BIP von 0.5%, da ist einfach kein großer Einfluss auf den Finanzmarkt durch den Nahostkonflikt zu erwarten. Die Öl-Story zieht auch nicht so recht, denn die bestimmenden Aktien sind davon zu wenig betroffen, bzw. werden dadurch nur noch zusätzlich gepuscht. Bei Einzelwerten wäre ich allerdings vorsichtiger.

  6. Ein sehr dummes Argument wegen des BIP von Israel, das hat man doch bei Griechenland auch gesagt, und die Hypokrise in Amerika hat man auch nur als regionales Problem gesehen.Viel wichtiger werden die explodierenden Öl- und Gaspreise sein, und dies kurz vor einer Rezession. 30 Jahren steigende Aktien und fallende Zinsen werden noch arg Schaden hinterlassen. Da vertraue ich ganz auf die Meinung von Jens Erhardt.

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