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Uno befürchtet Katastrophe Israel: Gaza soll 1 Million Menschen binnen 24 Stunden evakuieren

Israel fordert aktuell dazu auf mehr als 1 Million Menschen aus Gaza-Stadt zu evakuieren binnen 24 Stunden. Bodenoffensive am Wochenende?

Gaza-Streifen
Gaza-Streifen. Foto: Mujaddara CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

Israel hat nach Angaben der Vereinten Nationen die Evakuierung von 1,1 Millionen Menschen im nördlichen Gaza-Streifen innerhalb der nächsten 24 Stunden gefordert. Bloomberg dazu: Hintergrund dürfte eine unmittelbar bevorstehende Bodeninvasion sein. Die Uno nannte die Anordnung “unmöglich”. “Die Vereinten Nationen halten es für unmöglich, dass eine solche Bewegung ohne verheerende humanitäre Folgen stattfinden kann”, hieß es in der Erklärung der Uno. “Die Vereinten Nationen appellieren nachdrücklich, einen solchen Befehl, sollte er bestätigt werden, rückgängig zu machen, um zu verhindern, dass sich eine bereits bestehende Tragödie in eine katastrophale Situation verwandelt.”

Israel teilte den UN-Vertretern in Gaza am Donnerstagabend zudem mit, ihr Personal innerhalb einer eintägigen Frist aus Gaza abzuziehen. Die Aufforderung zur Umsiedlung gilt für alle Palästinenser, die nördlich von Wadi Gaza leben, einem Gebiet, das die südliche Grenze von Gaza-Stadt bildet. Das israelische Militär hat außerhalb des Gazastreifens bis zu 300.000 Soldaten stationiert und signalisiert, dass eine große Bodenoffensive unmittelbar bevorstehen könnte. Es wurde das Ziel ausgegeben, die für den Angriff vom 7. Oktober verantwortliche Hamas „auszulöschen“.

FMW: Die Bodenoffensive Israels gegen den Gaza-Streifen – und speziell gegen das dort nördlich gelegene Gaza-Stadt – rückt wohl immer näher. So traurig dieses gesamte Geschehen und das menschliche Leid ist – wir blicken hier auf die Auswirkungen für Wirtschaft und Börse. Und diese Vorgänge könnten bedeuten, dass die Offensive am Wochenende startet, wenn die Märkte geschlossen sind. Heute früh reagieren die Aktienmärkte gar nicht auf diese aktuellen Nachrichten. Wer Börsianer ist, sollte überlegen, ob man sich heute noch für so ein Wochenend-Szenario positionieren will – entweder als Spekulant, oder im Sinne einer passiven Absicherung gegen fallende Kurse (wir geben hier keine Anlageempfehlung). Denn wenn die Bodenoffensive am Wochenende kommt, wo steht dann Montag früh der Ölpreis? Was machen dann die Aktienkurse? Es ist eine große Ungewissheit.

Was noch verschärfend hinzu kommt: Auch heute früh hat der Iran mit der Eröffnung einer zweiten Front gegen Israel gedroht (hier dazu die aktuellen Aussagen des iranischen Außenministers). Eine weitere Eskalation ist also ein reales Szenario.

FMW/Bloomberg



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3 Kommentare

  1. Was will man erwarten von einer Regierung dessen Verzeichnisminister die Gegner offiziell als Tiere darstellt, die es alle auszulöschen gilt? Wasser und Strom werden für die komplette Bevölkerung abgestellt, Wohngebiete bombardiert etc. Hier stehen sich leider zwei extrem gewissenlose Machthaber gegenüber.

  2. Ja zum Existenzrecht Israels und zum Rückkehrgesetz. Nein zu Antisemitismus/Holocaust und Ja zu Zionismus-Kritik. Die vollständige Abriegelung des Gazastreifens ist völkerrechtswidrig bzw. eine „israelische“ Aggression. Eine „uneingeschränkte“ Solidarität mit Israel kann ich daher nicht vertreten.

  3. Man erschaudert wenn man jetzt Stimmen weiblicher Mitglieder der Knesset hört.

    „Israel sollte die Jericho-Raketen einsetzen, um den Gazastreifen nach den Angriffen der Hamas vom Wochenende „gnadenlos zu demontieren“, sagte die Abgeordnete Revital Gotliv, Mitglied der Knesst, Likudblock. „Die Jericho Rakte als Waffe des jüngsten Gerichts.“ auf X gepostet. (Jericho ist der Name einer israelischen ballistischen Interkontinentalrakete (ICBM), deren jüngste Version in der Lage ist, fast überall auf der Welt einzuschlagen. )
    Weitere Beiträge von Gotliv erfolgten am Dienstag, in denen sie aufrief den Gazastreifen platt zu machen. „Nur eine Explosion, die den Nahen Osten erschüttert, wird diesem Land seine Würde, Stärke und Sicherheit zurückgeben! Es ist Zeit, den Jüngsten Tag zu küssen. Schießen von starken Raketen ohne Limit. Nicht nur ein Stadtviertel platt machen“, postete sie. „Sonst haben wir nichts getan.“

    Die mit Netanjahu verbündete Justizministerin Ayelet Shaked forderte Israel auf, nicht nur alle palästinensischen Kinder, die sie als „kleine Schlangen“ bezeichnete, zu vernichten, sondern auch die Mütter, die sie zur Welt bringen. IDF-Soldaten stimmen ihr zu und tragen stolz T-Shirts mit der Aufschrift „one shot two kills“.
    Einen Tag bevor der palästinensische Teenager Muhammad Abu Khudair entführt und angeblich von sechs israelisch-jüdischen Jugendlichen lebendig verbrannt wurde, veröffentlichte Shaked auf Facebook einen Aufruf zum Völkermord an den Palästinensern.
    https://www.dailysabah.com/mideast/2014/07/14/mothers-of-all-palestinians-should-also-be-killed-says-israeli-politician.

    Wenn diese Scharfmacher die Oberhand gewinnen, dann kann es verdammt ernst werden.

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