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Geopolitik strahlt aus auf die Märkte Iran: Neue Front gegen Israel möglich- wichtig für Aktien, Öl, Gold

Angriff auf den Gaza-Streifen als Reaktion auf den Hamas-Angriff auf Israel
Angriff auf den Gaza-Streifen als Reaktion auf den Hamas-Angriff. Foto: Palestinian News & Information Agency (Wafa) in contract with APAimages CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

Wenn Israel eine Bodenoffensive in den Gaza-Streifen startet, könnte das Aktienmärkte, Gold und Öl in Bewegung bringen. Und auch eine weitere Eskalation der geopolitischen Lage im Nahen Osten kann die Märkte in Unruhe bringen – wenn man nämlich glaubt, dass dadurch die globale Versorgung mit Öl aus dem Nahen Osten gefährdet ist. Und genau dieses Szenario droht jetzt. Iran droht nämlich Israel aktuell mit einer zweiten Front.

Iran: Neue Front gegen Israel möglich, wenn „israelische Kriegsverbrechen“ weitergehen

Vom Iran unterstützte Kämpfer könnten eine neue Front im Krieg Israels gegen die Hamas eröffnen, wenn die Blockade des Gazastreifens und die dortigen „Kriegsverbrechen“ andauern, so sagt es aktuell laut Bloomberg der iranische Außenminister, und signalisierte damit eine mögliche Ausweitung des Konflikts. „Natürlich ist im Falle einer Fortsetzung der Kriegsverbrechen und der humanitären Blockade des Gazastreifens und Palästinas jede Möglichkeit und Entscheidung der anderen Strömungen des Widerstands möglich“, sagte Hossein Amirabdollahian gegenüber Reportern im Libanon auf die Frage nach der Möglichkeit einer zweiten Front.

Der Iran bezeichnet das Netzwerk der bewaffneten Anti-Israel-Gruppen, die er in der gesamten Region unterstützt, darunter die Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah im Libanon, als „Achse des Widerstands“ gegen die israelische Besatzung. „Die Fortsetzung der Kriegsverbrechen gegen Palästina und den Gazastreifen wird mit Sicherheit zu Reaktionen in anderen Achsen in der Region führen“, sagte Amirabdollahian. Als Beispiele für angebliche Kriegsverbrechen nannte er die Tötung von Zivilisten und die Unterbrechung der Stromversorgung in Gaza.

Die Hisbollah, eine der mächtigsten Milizen des Nahen Ostens, hat sich in den letzten Tagen an der Grenze zum Libanon Schusswechsel mit israelischen Truppen geliefert, die Situation ist jedoch nicht zu dauerhaften Kämpfen eskaliert. Die libanesische Gruppe lieferte sich 2006 einen 34-tägigen Krieg mit Israel, und ihre kampferprobten Kämpfer haben seitdem in Syrien, wo sie auf der Seite von Präsident Bashar al-Assad kämpften, zahlreiche Gefechte erlebt. Sie verfügt über ein Raketenarsenal, das bis tief nach Israel hineinreichen kann.

Nach den Angriffen der Palästinensergruppe am vergangenen Wochenende, bei denen der Iran wiederholt eine Beteiligung bestritten hat, bereitet sich Israel auf eine Bodenoffensive im Gazastreifen vor. Israel hat geschworen, die Hamas nach dem Angriff, bei dem mehr als 1.200 Menschen, viele von ihnen Zivilisten, getötet wurden, „auszulöschen“. Amirabdollahian versprach, die „politische, internationale und mediale Unterstützung des palästinensischen Widerstands“ durch den Iran fortzusetzen.

FMW: Eskaliert der Iran die Gesamtlage, könnten Aktienkurse abrutschen. Öl hingegen könnte spürbar steigen aus Angst vor einer eingeschränkten Versorgung für den Weltmarkt aus der Region. Und Gold könnte noch viel stärker als am Montag sprunghaft ansteigen, da das Edelmetall in so einem Fall als Hort der Sicherheit, als Fluchthafen fungiert.

Aktuelle Karte für Israel-Hamas-Konflikt Aktuelle Karte zum Konflikt zwischen Israel und Hamas. Grafik: Ecrusized, influenced by user Rr016. – Eigenes Werk, NYT, WSJ & Template map. CC BY-SA 4.0

FMW/Bloomberg



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14 Kommentare

  1. Ob man Israel aktuell im Gazastreifen bezichtigen kann, Kriegsverbrechen zu begehen, kann ich nicht beurteilen. Die vollständige Abriegelung des Gazastreifens hingegen wird vom iranischen Außenminister Hossein Amirabdollahian zu recht kritisiert. Und die Hisbollah kritisiert Zionismus, also eine „israelische“ Aggression. Hingegen nachvollziehbar ist für mich der Wille Israels, Hamas „auszulöschen“.

    1. Man kann die Ansichten beider Seiten nachvollziehen.
      Es gibt nur 2 Optionen
      1. Es wird eine der Bevölkerungsgruppen komplett vertrieben
      2. Es findet ein ausgewogener Friedensprozess statt
      Option 2 wird von diversen israelischen Politikern und Gruppen verhindert, obwohl sogar vermutlich von der Mehrheit der Israelis gewünscht. Durch die früher ständigen Selbstmordattentate und solche Aktionen wie vorige Woche der Hamas natürlich ebenso. Die Konsequenz der Reaktion Israel s muss ihnen doch zuvor klar gewesen sein. Ob sie gehofft haben dass aufgrund der Geisel kein Angriff stattfindet oder dass Israel durch alle Länder ringsherum besiegt werden kann?
      Leidtragende sind natürlich die Zivilbevölkerungen beider Völker, profiteure gibt es aber sehr viele unterschiedliche

      1. @Shong09,
        hier wird, wie bei der ukraine mit der geschichte immer irgendwo und nicht von anfang an begonnen.
        das feisal – weizmann abkommen von 1919 beinhaltete eine zweistaaten – regelung welche von den briten hintertrieben massiv hintertrieben wurde.
        zudem setzten sie eine marionette und hardliner als grossmufti von jerusalem ein. dieser mohammed amin al-husseini, ~1896-1974, hatte schon in den 1920ern eine unrühmliche rolle in palästina und war von 1937 bis 1945 gast des auswärtigen amtes, hoch alimentiert lebte er in einer villa in grunewald.
        nach dokumenten des aa hatte er im hintergrund eine treibende rolle bei der wannsee-konferenz und rekrutierte moslemische freiwilligen ss-verbände ( handschar und kamar, arabische legion und einige kleinverbände).
        im april ’45 flüchtete er in die schweizer botschaft und nur durch betreiben frankreich’s entging er einem kriegsverbrecherprozess.

        bruno kreisky sagte einst zu journalisten, lernens zuerst geschichte.

        1. Sollten die modernen Haltungsjournalisten Geschichte kennen ? Lückenpresse ist doch viel angenehmer zum Leben. Vielleicht fehlt auch nur der link zur Erkenntnis ?

          1. @ottonorma
            Schrieben Sie nicht neulich erst:
            „ich soll Journalisten „hassen“ ? wie kommen Sie darauf ?“
            Nun, wie kommen wir nur darauf, wenn sie von „Haltungsjournalisten “ schreiben? Ist „Haltungsjournalisten “ nicht abwertend? Werten Sie nicht damit alle Verterter des Journalismus (einschliesslich der Autoren dieses Angebots) ab? Ist dies nicht ein Ausdruck von Hass?

            Sie sollten Ihre Wortwahl einmal ueberdenken. Man koennte Sie fuer einen vergraezten alten weissen Mann halten, der nur „aufs Schlecht machen aus“ ist, wie Sie so eloquent schrieben.

        2. @1150
          Du setzt hier ziemlich willkürlich den Anfang auf etwa das Jahr 1900, was auch irgendwo ist. Seine Anfänge nahm das ganze Dilemma jedoch schon zu Moses Zeiten 🙂
          Also sage ich, lernens zuerst Geschichte…

          1. Die Bibel ist eine schöne Märchengeschichte

          2. zu moses zeiten gab es keine muslime…….und selbst diese sind semiten
            lies das alte testament und lern geschichte

          3. @1150
            Die Bibel, das alte Testament, liest sich zwar so, ist aber kein Geschichtsbuch.

          4. @1150
            Semiten ist ein historisch sehr junger sprachwissenschaftlicher Begriff eines Deutschen aus dem späten 18. Jahrhundert und bezieht sich darauf, ob jemand eine semitische Sprache spricht. Im Kern geht es darum, ob jemand ein Nachfolger Sems, dem Sohn des Noah ist. Das ist in diesem Zusammenhang völlig ohne Belang.

            Ansonsten alles wunderbar, sag ich doch: Das Land ist spätestens seit Zeiten des Moses Staatsgebiet der Israeliten. Vor mehr als 3000 Jahren war das Gebiet des heutigen Israel ein Teil des jüdischen Reiches. Die Ansiedlung israelitischer Volksstämme in Palästina und den umgebenden Regionen ist für die Zeit seit etwa 1250 v. Chr. datiert. Aus dem Jahr 1208 v. Chr. stammt die Inschrift der Merenptah-Stele. Sie ist das älteste Dokument mit dem Namen „Israel“.

            Muslime fielen in einer Art Vorgängermodell ihres Heiligen Dschihad und Gottesstaats im 7. Jhd. n. Chr. über den gesamten Nahen Osten, den südlichen Mittelmeerraum, Spanien und Teile Südfrankreichs her und verbreiteten in übergriffigen Territorialismus erstmals ihren religiösen Fundamentalismus. Später besiegten Sunniten 1187 die Kreuzfahrer, besetzten Palästina erneut und eroberten Jerusalem. Islamistische Terroristen hatten ihre Geburtsstunde mit der Besetzung der Großen Moschee 1979 erst sehr viel später. Dies gilt ebenso für die absolut fanatisch-extremistischen Auswüchse der Faschisten im religiösen Gewande von Hamas oder Hisbollah, die Juden als «Nachkommen von Affen und Schweinen» beschimpft.

            Die Anwesenheit von Muslimen um 1920 als Anfang zu bezeichnen, ist also ein völlig willkürlich gewählter Zeitpunkt.

            Also, lernens zuerst Geschichte.

          5. @0361
            und ich dachte immer, die osmanen wären muslime, wie man sich irren kann.
            ich glaube, ich sollte doch geschichte lernen.

      2. @shong09
        Bis zum Terrorangriff hatte die IDF bereits so viele Palästinenser getötet wie im Jahr zuvor.
        Friedensprozess ?? geht seit Jahrzehnten. Israel ignoriert so jede UN Resolution.
        Und der Vollzug von „Erez Israel“ ist insgeheim beschlossene Sache.Die Westbank, die zu einem palästinensischen Staat gehören soll sind die alten israelischen Stammgebiete Judäa und Samaria. Die geben die Israelis, besser gesagt die Zionisten, nicht auf. Deswegen werden die Araber von diesem Land durch permanente Neubesiedlung vetrieben. Das Wasser wird angedreht usw.
        2013 machte ein israel. Abgeordneter, der so viel ich noch weiß Vorstitzender war, also einer mit Einfluss, den ernst gemeinten Vorschlag die Bevölkerung von Gaza einfach in die Wüste zu vertreiben und dort in ein aufgebautes Zeltlager. Die arabischen Staaten sollten sich dann um die Aufnahme dieser Menschen kümmern. Auch wenn der Abgeordnete eine Nähe zu Netanjahu hatte wurde dieser Vorschlag nicht angenommen.
        Man sollte sich keine menschlichen Illusionen über die Zionisten machen.
        Die israelische Gerichtsbarkeit ist repressiv. Sagt ein Israeli gegen einen Palästinenser aus bekommt er recht. 99% der Prozesse werden für Israelis entschieden. Die Gerichtsverhandlung ist auf hebräisch, welches die wenigsten verstehen.

    2. Als was soll man es bezeichnen wenn Bomber 10 stöckige Wohnhäuser bombardieren und nicht nur eines, wenn Schulen und Krankenhäuser in Schutt und Asche gelegt werden. Sie haben es doch im TV sehen können wie die mitsamt den Menschen darin einstürzen. Hier ist in dem einen Tag mehr zivil zerstört worden als durch die Russen im Ukrainekrieg. 7 Mitarbeiter der UNO sind auch bereits durch die Angriffe getötet worden. Und es wird auch als völkerrechtswidrig bezeichnet. Israel beschießt und bebombt alles was sich bewegt oder fest verbaut ist.

    3. @Holger Voss
      Als was soll man es bezeichnen wenn Bomber 10 stöckige Wohnhäuser bombardieren und nicht nur eines, wenn Schulen und Krankenhäuser in Schutt und Asche gelegt werden. Sie haben es doch im TV sehen können wie die mitsamt den Menschen darin einstürzen. Hier ist in dem einen Tag mehr zivil zerstört worden als durch die Russen im Ukrainekrieg. 7 Mitarbeiter der UNO sind auch bereits durch die Angriffe getötet worden. Und es wird auch als völkerrechtswidrig bezeichnet. Israel beschießt und bebombt alles was sich bewegt oder fest verbaut ist.

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