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Lagarde „hawkish“ – haben Inflation unterschätzt, vermeidet Aussagen über „unwahrscheinliche“ Zinsanhebungen

Lagarde in ihrer PK über Inflation

Gestern die Inflation in der Eurozone bei +5,1%, heute die Erzeugerpreise bei +26,2% – wie wird sich Christine Lagarde dazu äussern? Alles vorübergehend? Die Inflation ist allerdings schon ziemlich lange vorübergehend..

Hier die wichtigsten Aussagen von Lagarde in Headlines:

– Lagarde beginnt

– Wirtschaft und Arbeitsmarkt erhoken sich – aber Wachstum eher schwach im 1. Quartal, vor allem wegen Lieferengpässen und Materialmangel, Teuerung dämpft Konsum

– Inflation „has risen sharply and surprised to the upside“, vor allem wegen Energie und Nahrung

– werden Schritt für Schritt die Anleihekäufe zurück fahren

– wir brauchen mehr denn je Flexiblität in der Geldpolitik

– obwohl hohe Infektionsraten, hat die Pandemie weniger Einfluß auf die Wirtschaft

– Lieferengpässe dürften noch eine Weile anhalten (FMW: doch nicht „transitory“??)

– Inflation: dürfte in nächster Zeit hoch bleiben (!), vor allem wegen Energie, die mehr als 50% der Teuerung ausmachte

– Preissteigerungen sind breitflächiger geworden

– Inflationserwartungen bleiben aber moderat

– vor allem wegen Energie könnte die Inflation doch höher ausfallen (FMW: wer konnte das ahnen??)

– Inflation dürfte länger hoch bleiben als erwartet, dürfte aber im Laufe des Jahres zurück gehen (FMW: wenn nicht, ändert die EZB eben die statistischen Methoden..)

Lagarde beendet ihre Ansprache, jetzt Fragen

– Frage nach Zinsen und Inflation: Lagarde – wir wissen, dass es viele Menschen gibt, die darunter leiden

– Lagarde: im März bei der nächsten Situzung werden wir neue Projektionen „produzieren“

– Lagarde: wir wollen uns auf Daten stützen, unser Mandat ist doch Gelddwertstabilität (FMW: der Witz war nicht schlecht!)

Marktreaktionen: Euro steigt deutlich, europäische Aktienmärkte unter Druck, deutsche Anleiherenditen steigen

– Lagarde: Lohndruck ist eine große Sorge von uns (FMW: diesen Lohndruck hatte die EZB kürzlich noch bestritten)

FMW: Lagarde vermeidet die Aussage, dass Zinsanhebugen in 2022 „unwahrscheinlich“ sind – das ist schon fast hawkish..

– Lagarde: werden alles versuchen, dass Inflation mittelfrstig bei 2% liegen wird

– Lagarde: Prognosen sind schwierig, weil sie die Zukunft betreffen

– die meisten Prognostiker waren überrascht von der hohen Inflation, weil man nicht erwarten konnte, dass die Energiepreise so stark steigen würden (FMW: damit hat niemand rechnen können, sicher nicht..)

– Lagarde vertröstet auf März, dann habe man mehr Daten (FMW: sind die Daten nicht bereits eindeutig genug?)

– Lagarde: die Lage bei der Inflation hat sich verändert, wir haben das im Statement klar gemacht, wir sehen Aufwärtsrisiken kurzfristig

Der Live-Feed der PK:



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6 Kommentare

  1. Im Euroland nichts Neues

    Der Krieg gegen die Inflation ist so gut wie gewonnen ;-)
    Notwendige Maßnahmen wurden eingeleitet und alle Köpfe stecken bereits Tief im Sand ;-)

  2. Christine Lagarde redet wieder einen Schwachsinn daher, das tut ja weh sich die Pressekonferenz anzuschauen. Ich habe den Eindruck das sie nicht wirklich weiß was sie sagen soll, und hofft das die PK schnell vorüber ist. Offensichtlich ist die EZB auch eine reine Statistikbehörde wo (überbezahlte) Angestellte jeden Menge Papier produzieren, da dies mehrfach jetzt betont wurde das man neue Projektionen benötigt.

  3. Der Redetext von Madame Lagarde hätte auch so aussehen können:

    Liebe Mitbürger.

    Es ist alles nicht so Schlimm.
    Wir können die Inflation doch noch bekämpfen, wenn diese herumgaloppiert.
    Wir werden in dem Fall, dass die Inflation zu galoppieren beginnt, wirklich und ernsthaft darüber nachdenken den Leitzins um 0,25 Prozent anzuheben.

    Prognosen sind schwierig, weil sie die Zukunft betreffen und wir haben einfach keinen Plan.

    Aber macht euch dennoch keine Gedanken und vertraut auf die Kaufkraft des Euros.

    Nur der Euro sichert die Existenz der europäischen Union und führt uns alle in die Klimaneutralität. Eine Union in der Milch und Honig von ganz alleine fließen werden.

    Wir erschaffen euch das Paradies auf Erden.

    Bis zum nächsten mal. In Liebe eure (in erster Linie die französischen Interessen) vertretende Madame.

    1. @Lagardefan, sehr witziger und spritziger Kommentar, Respekt!

  4. Ihre Aussagen sind absolut nachvollziehbar. Man muss sich einzig fragen wer denn von dieser Politik profitiert. Und schon ist der Kreis geschlossen. Es sind genau diese Kreise die Madame Lagarde auf diesen Posten gehievt haben. Länder mit vielen Staatsschulden.

  5. Wie lange soll dieser Schwachsinn hinsichtlich Geldwertstabilität noch gehen? Wir hatten einmal eine unabhängige Bundesbank, die nur eine Aufgabe hatte, konsequent gegen die Inflation zu kämpfen, auch wenn es Politik und Wirtschaft nicht passte. Damit wurde die D-Mark zu einer Währung, die allen marktwirtschaftlichen Schwankungen Rechnung trug. Heute ist die EZB, zur Freude der Politik, zur Vollkaskoversicherung für alle möglichen Risiken in den EU-Ländern geworden.
    Deutschland hat im EZB-Rat die gleichen Rechte wie Malta und Zypern etc. Diese unsinnige Majorität hat uns drei profilierte Bundesrats-Präsidenten gekostet, die diese Schuldenpolitik der EZB nicht mittragen wollten.(A. Weber, J, Stark und nun Jens Weidmann). In unserem Lande ist nicht nur Multikulti gescheitert(Frau Merkels Aussage bereits 2012) sondern nun auch unsere, von uns nicht gewählte, Führung in der Finanzpolitik.

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