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Aktie -11,5 % Lanxess mit Gewinnwarnung – Rezession vermiest die Auftragslage

Der Kölner Chemiekonzern Lanxess verliert 11,5 % nach einer Gewinnwarnung - die Rezession vermiest die Auftragslage.

Industrieproduktion

Bislang erlebt Deutschland eine relativ milde Rezession mit -0,5 % und -0,3 % in den letzten beiden Quartalen, siehe Grafik. Die Eurozone zeigt bisher die denkbar mildeste Rezession mit -0,1 % und -0,1 %. Aber im aktuell laufenden zweiten Quartal, also von April bis Juni, könnte sich der Rückgang der Wirtschaftsleistung beschleunigen. Nicht nur, dass die Auftragseingänge der deutschen Industrie im April mit -9,9 % im Jahresvergleich bereits massiv eingebrochen sind. Heute nun zeigt die Meldung des Kölner Chemiekonzerns Lanxess, dass sich die Rezession derzeit womöglich verstärkt. Die Aktie fällt heute um 11,5 % aufgrund einer Gewinnwarnung. Interessant sind die Aussagen des Unternehmens.


source: tradingeconomics.com

Rezession verschärft sich? Lanxess mit klaren Worten

Man kann zwar nur mutmaßen, dass die Rezession im aktuellen Quartal an Schärfe gewinnt, aber es gibt nun mal einige klare Indizien. Auch diese aktuellen Aussagen von Lanxess gehören dazu. Zuerst zu den Daten: Für das gesamte Jahr 2023 erwartet Lanxess ein EBITDA von 600 bis 650 Millionen Euro, wenn es nicht zu einem Anziehen der Nachfrage kommt (bisherige Erwartung 850-950, Vorjahr 930 Millionen Euro). Für das aktuell laufende zweite Quartal erwartet Lanxess 100 Millionen Euro EBITDA (bisher 189 erwartet), was die Markterwartungen unterschreitet.

Warum die Finanzdaten nun schlechter erwartet werden ? Laut Lanxess waren eine allgemein sehr schwache Nachfrage sowie anhaltender Lagerabbau bei Kunden bereits im ersten Quartal zu beobachten. Dies setzte sich im zweiten Quartal fort und dauert an. Insbesondere eine schwache Nachfrage aus der Bau-, Elektro-/ Elektronikindustrie und selbst bei sonst stabilen konsumentennahen Produkten verringert laut Lanxess die Anlagenauslastung und wirkt sich somit auf das Ergebnis aus. Für den Monat Juni sei keine Erholung erkennbar. Das Unternehmen geht nun davon aus, dass sich die Nachfrageschwäche in der zweiten Jahreshälfte fortsetzt. Chemie steht bei sehr vielen Produkten weit am Anfang der Produktionskette. Wenn bereits hier eine klare Nachfrageschwäche erkennbar ist, ist das wohl ein Indiz für eine verstärkte Rezession, also einen weiteren Rückgang der Wirtschaftsleistung im dritten Quartal.



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