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Japanische Aktien im Höhenflug Warren Buffett lag goldrichtig und weitet Investments in Japan aus

Börsen-Legende Warren Buffett und Berkshire Hathaway haben mal wieder alles richtig gemacht, als man vor einigen Monaten seine Investments in japanische Unternehmen ausgeweitet hat, noch bevor die Rally richtig ins Rollen kam. Seit dem Tief am 16. März sprang der japanische Leitindex Nikkei 225 um knapp 27% nach oben, dabei erreichte er den höchsten Stand seit dem Jahr 1990. Damit outperformte der Index sogar den Höhenflug des Nasdaq in den vergangenen drei Monaten. Japanische Aktien sind wieder gefragt, nachdem bekannt wurde, dass Warren Buffett erneut ein Auge auf den Markt geworfen hat.

Vor drei Jahren war Buffett mit seinem Konglomerat Berkshire Hathaway bei fünf Unternehmen in Japan eingestiegen: Mitsubishi, Itochu, Mitsui, Marubeni und Sumitomo. Im April machte dann die Nachricht die Runde, dass Buffett seine Unternehmensbeteiligungen ausgebaut hat. Seitdem gibt es kaum noch ein Halten in den japanischen Indizes Nikkei 225 und Topix. Hinter den USA nehmen japanische Aktien nun den größten Anteil im Portfolio vor Berkshire ein.

Es gibt wieder Grund zum Optimismus in Japan. Der Aktionärsaktivismus hat zuletzt wieder deutlich zugenommen, nachdem sich die Rahmenbedingungen verbessert haben. Beispielsweise stiegen die Dividenden-Ausschüttungen und Aktien-Rückkäufe im vergangenen Jahr auf ein Rekordniveau an. Zudem fiel die Berichtssaison der Unternehmen deutlich besser aus als erwartet.

Die Anleger in Japan haben also guten Grund zur Hoffnung, dass sich das Marktumfeld nachhaltig positiv verändert. Doch aktuell ist wohl kein guter Zeitpunkt, um in japanische Aktien zu investieren. Nach dem rasanten Anstieg ist der Nikkei 225 überkauft und deutet eine Überhitzung an. Im folgenden Tages-Chart des Nikkei sieht man beim Relative-Stärke-Index (RSI) die Überhitzung. Werte über 70 gelten als Anzeichen für eine überkaufte Lage. Zudem hat sich jüngst eine bärische Divergenz ausgebildet. Es wäre also keine Überraschung, wenn es demnächst zu einer Konsolidierung kommt.

Berkshire Hathaway setzt auf japanische Unternehmen, zurecht!
Rally im Nikkei 225: Der Markt ist überkauft und weist eine negative Divergenz auf

Warren Buffett verstärkt die Aktien-Rally

Die neuesten Investitionen von Warren Buffett bestätigen noch einmal, das große Vertrauen des Star-Investors in japanische Unternehmen. Wie Bloomberg berichtet, kommen die Analysten kaum noch hinterher, die Prognosen für japanische Aktien nach oben zu setzen. Die Analysten beeilen sich, vor allem die Kursziele für die hiesigen Handelsunternehmen anzuheben, da Warren Buffetts verstärkte Beteiligungen ihre Aktien auf Rekordhöhen treiben.

Vier der 10 größten Unternehmen Japans, deren Kursziele am stärksten angehoben wurden, sind laut Bloomberg-Daten Unternehmen aus dem Handel. Der Topix-Großhandelsindex des Landes, in dem die fünf größten Handelsunternehmen enthalten sind, war am Dienstag der Sektor mit der besten Performance, nachdem Berkshire Hathaway mitgeteilt hatte, dass es seine Beteiligung an den Unternehmen weiter auf durchschnittlich über 8,5 % erhöht hat.

Die Mitsubishi-Aktie kletterte in Tokio um 3,7 %, während der Topix-Index um 0,3 % zurückging. Die Aktien von Mitsui stiegen um 3,3 %, während Sumitomo, Marubeni und Itochu alle um mehr als 1 % zulegten.

Japanische Aktien-Rally: Analysten erhöhen die Kursziele für Handels-Unternehmen
Aktien: Analysten erhöhen ihre Kursziele für japanische Unternehmen

Aktien: Analysten erhöhen die Kursziele

Bei Mitsubishi haben die Analysten ihr Kursziel im vergangenen Monat um 18 % angehoben. Die Kursziele von Sumitomo und Marubeni stiegen im Durchschnitt um 12,3 %, verglichen mit 5,5 % für die 50 größten Unternehmen Japans nach Marktwert. Seit Buffett, der Vorsitzende von Berkshire Hathaway, im April während einer Reise nach Japan erklärte, dass sein Konglomerat seine Beteiligungen aufstocken werde, sind die Aktienkurse der Handelsunternehmen stark gestiegen.

„Er hat eindeutig die üblichen negativen Vorurteile über Investitionen in japanische Value-Aktien weiter zurückgewiesen“, sagte John Vail, Chef-Stratege bei Nikko Asset Management in Tokio. „Ganz offensichtlich ist er an Rohstoffen interessiert, aber auch an der diversifizierten Geschäftstüchtigkeit dieser Unternehmen.“

Berkshire plant, seine Investitionen auf bis zu 9,9 % an jedem der fünf japanischen Unternehmen zu erhöhen, teilte das Unternehmen am Montag mit.

Während sich Berkshires Anteile diesem Niveau annähern, „könnten wir auch argumentieren, dass es noch Raum für weitere Käufe gibt“, schrieb SMBC Nikko-Analyst Akira Morimoto in einer Notiz nach der Ankündigung von Buffett und fügte hinzu, dass die Aktienkurse von Handelsunternehmen in der Vergangenheit nach der Ankündigung zusätzlicher Käufe gestiegen sind.

Die beiden Unternehmen mit der größten Kurssprünge im Laufe des Monats verzeichneten indessen die Chip-Aktien Advantest und Tokyo Electron. Ihre Aktien erholten sich im Zuge eines weltweiten Anstiegs der Halbleiter-Aktien und der Investitionspläne in Japan angesichts der geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China.

Buffett und Berkshire Hathaway lagen richtig - japanische Aktien im Höhenflug
Aktien japanischer Handelsunternehmen seit April im Höhenflug

Allerdings gibt es Anzeichen für eine Überhitzung am japanischen Aktienmarkt und besonders im Handelssektor. Der Topix-Großhandelsindex, der in diesem Jahr um rund 42 % gestiegen ist und sich damit zum leistungsstärksten Sektor des nationalen Aktienmarktes entwickelt hat, wird seit Anfang des Monats in einem technisch überkauften Bereich gehandelt. Anstatt den Kursen hinterher zulaufen aus Angst etwas zu verpassen (FOMO), sollte man eher eine Konsolidierung abwarten. Eine Verschnaufpause wäre nämlich überfällig und auch gesund.

FMW/Bloomberg/erster Chart von TradingView

Japan: Warren Buffett lag goldrichtig und weitet Investments aus
Warren Buffett, CEO von Berkshire Hathaway. Photographer: Andrew Harrer/Bloomberg


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3 Kommentare

  1. Lumpi der Beisshund

    Einfach bedenken,dass Buffett auch nicht mehr gemäss seinem früheren Mantra seine Aktien ewig liegen lässt, wenn er sie genug getrieben hat und seine Jünger zu kaufen beginnen ,wird er Kasse machen.Über seine alten Weisheiten und der heutigen Realität seines Tuns habe ich kürzlich einen sehr kritischen Bericht gelesen.
    Die letzten beissen die Hunde !

  2. Japan verweigerte Sanktionsteilnahme gegen Russland und die Zentralbank stellt Liquidität bereit. Japan musste besser laufen.

    Für meine Positionen beurteile ich Buffetts Einstieg als negativ, statt sie laufen zu lassen, gibt es jetzt ein erhebliches Schwankungspotential.

  3. 42% Anstieg ist genug

    @ Chris, und mit den immer noch tiefen Zinsen ( Liquidität) haben sie die einst starke Währung stark geschwächt. Typischer Vorgang, Buffett hat früh gekauft und jetzt sucht er dumme Käufer um am Hoch Kasse zu machen.Wenn man einmal so reich ist kann man die Märkte selber steuern, so hat er seinen Riesenverlust bei Corona von ca. 50Mia. schon wieder wettgemacht.
    Müssen diese Helden wirklich vergöttert werden ?

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