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Lufthansa-Kurssturz wegen Bezugsrechten – tolle Meldung Grund zum Kauf?

Eine A380 der Lufthansa

Die Lufthansa-Aktie stürzt heute früh kräftig in den Keller um 26 Prozent. Dies liegt an dem heute gestarteten Handel mit den Bezugsrechten für neu ausgegebene Aktien (Handel läuft bis 30. September). Am Sonntag gab die Kranich-Airline eine Kapitalerhöhung über 2,1 Milliarden Euro bekannt, mit einem Bezugspreis für die neuen Aktien von gerade mal 3,58 Euro. Der Aktienkurs der Lufthansa lag gestern Abend aber noch bei 8,37 Euro. Jetzt stürzt die Aktie kurz nach offiziellem Handelsstart auf 6,20 Euro. Es ist die negative Auswirkung der Kapitalerhöhung und des Starts des Bezugsrechtehandels. Aktionäre der Lufthansa können je Aktie auch eine neue Aktie erwerben.

Ist die nun so stark verbilligte Lufthansa-Aktie eine Kaufchance für Anleger, die bisher noch nicht engagiert waren? Gestern berichteten wir bereits darüber, dass die USA das pandemiebedingte Einreiseverbot für EU-Bürger ab November aufheben. Dies lässt natürlich vermuten, dass die Lufthansa ab November gerade auf den rentablen Langstrecken über den Atlantik mit einem riesigen Boom rechnen darf, vor allem weil viele Menschen Flüge in die USA nachholen wollen.

Und siehe da, eine schriftliche Bestätigung der Lufthansa lässt bereits erahnen, wie stark dieser Boom ausfallen könnte. Laut Mitteilung der Airline sind die Buchungen für die Transatlantikflüge bereits in den ersten Stunden nach Ankündigung durch die US-Administration im Wochenvergleich um 40 Prozent gestiegen. Die Fluggesellschaften der Lufthansa Group seien optimal auf diese Öffnung vorbereitet. Rechtzeitig zu der Öffnung im November würde Reisenden damit ein umfangreiches Flugangebot zur Auswahl stehen, das im Bedarfsfall auch kurzfristig noch erweitert werden könne.

Zusammen mit der beschlossenen Kapitalerhöhung zur vorzeitigen Rückzahlung der staatlichen Stabilisierung erfolgten innerhalb von 24 Stunden zwei wesentliche Weichenstellungen für den Weg aus der Krise und den nachhaltigen Erfolg der Lufthansa, so das Unternehmen in seiner Aussage. Gibt es demnächst weitere Meldungen über starke Zuwächse bei den Buchungen, könnte das der Aktie nach oben helfen.



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7 Kommentare

  1. Sollte man als Anleger (2700 Stück) den Bezugsrecht ausüben?
    Wenn nicht, was passiert dann mit dem Wert (2700 Stück x 2,58€) im Depot?
    Sind die dann weg, wen man die Bezugsrechte nicht ausübt?
    Vielen lieben Dank!

    1. Man hat zwei Optionen: Entweder Sie üben ihr Recht auf Bezug „junger Aktien“ aus und bekommen 2700 neue Aktien zum Preis von 3,58 Euro.

      Oder Sie verkaufen ihre Bezugsrechte zum Preis von um die 2,56 Euro das Stück und bekommen das Geld dafür. Achtung: Es fallen 25% Steuern an.

      Wenn Sie nicht tätig werden, besteht die Gefahr, dass Sie gar nichts bekommen.

      1. Vielen Dank.
        Die LH sagt, die Bezugsrechten werden nicht bezahlt, damit (wenn es so ist), bekommt man nichts.
        Flatex kann es ausüben, aber sie sagen nicht ob es dann für mich ist oder für Flatex.
        Wenn die 2,58€ pro Aktien verkauft werden bevor den 29.9, dann wird es als Gewinn versteuert, obwohl die eigentliche Aktie im Minus ist.
        Damit hat man wenn man die Bezugsrechten nicht ausgeübt werden, sondern verkauft, einen Verlust.
        Hört sich so an, Bezugsrechten ausüben ist uninteressant und abwarten mit dem Verkauf von den Bezugsrechten auch, heißt nicht ausüben, Bezugsrechten verkaufen und nochmal klären ob Flatex den Verkauf von Bezugsrechten versteuern darf.
        Kommentare?
        Danke, Paul

  2. Solltest du das Bezugsrecht nicht ausüben (d.h. keine neuen Aktien zum Preis von 3,58€/Aktie erwerben wollen) wird dein Bezugsrecht automatisch am 29.9.21 zum dann geltenden Preis verkauft (die Bezugsrechte haben ebenfalls einen volatilen Preis)

  3. Hallo,
    Ich bin noch sehr neu was Aktien angeht.
    Ich hab heute Bezugsrechte für 2,58 gekauft, kommen da jetzt noch weitere Kosten auf mich zu? Muss ich dann die Differenz zu 3,58 dazubezahlen um die Aktien zu bekommen? Oder kann ich das noch ablehnen?.
    Wäre für jede Antwort dankbar.
    Lg

    1. Hört sich so an, als hättest Du das Thema Bezugsrechtehandel und Kapitalerhöhung nicht ganz verstanden. ;-)

      Du hast 2,58 EUR für das Bezugsrecht ausgegeben. Damit bist Du berechtigt, die neuen Aktien für 3,58 EUR zu kaufen, macht in Summe also 6,16 EUR für die neue LH-Aktie. Beim aktuellen Kurs von 6,27 EUR also (noch?) ein Geschäft. ;-)

      Du kannst Dein Bezugsrecht bis zum 29.09. wieder verkaufen (zum jeweils aktuell gehandelten Preis), wenn Du doch keine neuen LH-Aktien haben willst. Wenn Du Dein Bezugsrecht ausübst, bucht Deine Bank Dir die neuen Aktien dann Anfang Oktober ins Depot und zieht die 3,58 EUR je Aktie (zusätzlich zu den bezahlten Bezugsrechten) ab. Wenn Du Dein Bezugsrecht bis zum 29.09. aber nicht ausübst, sollte Deine Bank Deine Bezugsrechte zum dann gültigen Preis automatisch verkaufen. Lies Dich da am Besten mal ein oder frag bei Deiner Bank nach (auch, wie Du Dein Bezugsrecht dann ausübst, die Prozesse sind da durchaus unterschiedlich).

      Also: Dein Glaube, die neue LH-Aktie für 2,58 EUR gekauft zu haben, ist ein Irrglaube. ;-)

  4. Hallo Olli,
    Vielen Dank für deine Antwort, jetzt hab ich das auch verstanden;-)
    Dann hoffe ich mal das die Aktie wieder steigt.

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