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Maschinenbau: Beschäftigung stabil? Ein Faktor hilft

Im letzten Jahr sah die Lage im deutschen Maschinenbau noch gut aus. Trotz mauer Auftragslage wird man wohl Beschäftigte halten wollen.

Maschinenbau
Foto: User2846165-Freepik.com

Der deutsche Maschinenbau hatte im letzten Jahr vor allem mit Arbeitskräftemangel zu kämpfen. Wenn man das hört, dann sieht die Lage doch recht gut aus, dann ist von Rezession doch keine Spur? Nun, man hatte noch große Halden an alten Aufträgen abzuarbeiten, die nach der Coronakrise anfielen. Aber seit Monaten hört man von deutlich sinkenden Auftragseingängen im Maschinenbau, was eine sinkende Produktion für die nächsten Quartale vermuten lässt. So lag das Auftragsminus im gesamten letzten Jahr bereits bei -12 %. Das bedeutet vermutlich spürbar weniger Umsätze in 2024.

Wende bei der Beschäftigung im Maschinenbau

Heute meldet der Maschinenbau-Verband VDMA, dass im letzten Jahr zwar noch 13.600 neue Stellen (plus 1,3 Prozent) entstanden sind. Aber das ifo Beschäftigtenbarometer zeige seit dem Spätsommer an, dass mehr Unternehmen im Maschinenbau ihre Belegschaft reduzieren als aufbauen wollen. Und auch die VDMA-Blitzumfragen würden belegen, dass die Mitgliedsfirmen ihre Einstellungsabsichten reduziert haben.

Kurzarbeit auf dem Vormarsch

Laut Bundesagentur für Arbeit lag die Zahl der Kurzarbeiter im Oktober 2023 bereits bei mehr als 17.000, im Juli waren es nur 10.000. Der VDMA schreibt aktuell: „Die Frühindikatoren deuten derzeit auf keine Verbesserung der Lage hin. In den kommenden Monaten ist daher mit einer weiteren Zunahme der Kurzarbeit zu rechnen. Die Unternehmen werden sich bemühen, Ihre Stammbelegschaft zu halten – allein schon aufgrund des akuten Fachkräftemangels und der demografischen Situation. Im Oktober 2023 gaben 39 Prozent der VDMA-Mitgliedsunternehmen an, dass sie 2024 keine Ausweitung ihrer Stammbelegschaft erwarten. Mit Blick auf das aktuelle herausfordernde Jahr wäre es ein Erfolg, wenn es den Unternehmen gelingt, ihre Stammbelegschaft zu halten.“

FMW: Aus den Verbandsaussagen kann man schließen: Der Maschinenbau wird vermutlich auch bei einer zunehmenden Flaute bei Aufträgen und Umsätzen vor allem an wichtigen Facharbeiten festhalten. Dann lieber reihenweise Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken anstatt sie zu entlassen? Denn der Fachkräftemangel wird sich nicht verbessern. Was, wenn nach einer anstehenden Krise bei den Umsätzen die Aufträge wieder anziehen, und man wichtige Mitarbeiter entlassen hat, aber keinen Ersatz findet? Dieser Faktor könnte stabilisierend auf die Zahl der Beschäftigten wirken. Die Angst später keinen Ersatz zu finden, dürfte vermutlich dafür sorgen, dass man seine Belegschaft in großen Teilen halten wird, wenn es finanziell möglich ist.



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