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Wettbewerb mit China Maschinenbau mit schlechtester Position seit 19 Jahren

Die Wettbewerbsposition im deutschen Maschinenbau ist auf den schlechtesten Wert seit 19 Jahren gesunken, so zeigen es aktuelle Daten.

Bürokratie, Innovation, Fachkräfte, Energiepreise – in Sachen Wettbewerbsposition tut der Standort Deutschland gerade nicht besonders viel für den deutschen Maschinenbau, der mit der Autoindustrie das Fundament der Volkswirtschaft bildet. Die Wettbewerbsposition des Maschinenbaus vor allem gegenüber der Konkurrenz aus China scheint sich deutlich zu verschlechtern. Im Wettbewerb um Marktanteile hat sich die Position deutscher Maschinenbauer nämlich laut einer Umfrage des ifo-Instituts verschlechtert. Auf Absatzmärkten außerhalb der EU hat die Konkurrenz vor allem aus China für den deutschen Maschinenbau laut ifo besonders zugenommen.

Maschinenbau mit deutlicher schlechterer Position

Der Umfragewert für die Wettbewerbsposition fiel auf -14,3 Punkte, nach -7,3 im April. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn dieser Erhebung im Juli 1994. Zuletzt fiel der Wert für den Maschinenbau auf ein ähnlich niedriges Niveau (-10,6) in der Finanzkrise im Januar 2009. Auf den Märkten der EU fiel die Wettbewerbsposition auf -8,5 Punkte und auf dem deutschen Binnenmarkt auf -4,1. Die Grafik zeigt Werte an für Inland, EU-Ausland und Ausland außerhalb der EU.

Die Wettbewerbsposition im Maschinenbau verschlechtert sich deutlich

Mangel an Fachkräften und Vorprodukten

Das Fehlen geeigneter Fachkräfte und der Mangel wichtiger Vorprodukte schränken die Produktion im Maschinenbau häufig ein – das geben laut Umfrage etwa 40 % der befragten Firmen an. ifo schreibt dazu „Für den in Deutschland sehr mittelständisch geprägten Maschinenbau ist der Fachkräftemangel eine besondere Herausforderung. In der Produktion sind viele ältere Beschäftigte eingestellt. Der Nachwuchs möchte nur selten im Schichtbetrieb arbeiten. Außerdem sind die Maschinenbauer in ländlichen Gegenden angesiedelt. Hier müssen die Firmen als Arbeitgeber noch attraktiver werden, um passendes Personal aus den großen Städten zu gewinnen. Um die Rahmenbedingungen zu verbessern, sind Politik und Gesellschaft gefordert.“

Weitergabe höherer Kosten kaum möglich

Zusätzlich können die gestiegene Energie- und Rohstoffkosten nur noch selten auf den Verkaufspreis aufgeschlagen werden. Der Indikator für die Preiserwartungen fiel auf 10,3 Punkte; im April 2022 wurde der Höchststand bei 69,6 Punkten notiert. Diese Faktoren sind laut ifo schon lange ein Nachteil für den Standort Deutschland. Einige Firmen seien mit ihrer Produktion bereits ins Ausland abgewandert. Doch von Deindustrialisierung zu sprechen sei zu früh. Der deutsche Maschinenbau wandele sich zu einem hoch spezialisierten Dienstleister.

FMW-Kommentar: Fraglich, ob diese „Wandelung“ reicht. Die ausländische Konkurrenz in Asien wird sicher nicht dümmer.



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1 Kommentar

  1. Schon seit einigen Jahren sind die Chinesen im Klein-und mittlerweile auch im Großanlagenbau führend. Weitere Länder in Asien holen schnell auf
    Unsere Sozialaufwendungen sind zu hoch und die Vorschriften ebenso.

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