Gold/Silber

Steigt Gold auf 2.250 Dollar? Warum Fondsmanager optimistisch bleiben und an Gold festhalten

Der Goldpreis steht seit Wochen unter Druck. Von seinen Höchstständen Anfang Mai bei 2.075 US-Dollar ist er inzwischen auf rund 1.900 Dollar abgesackt. Rasant gestiegene Renditen auf US-Staatsanleihen sowie ein wiedererstarkter Dollar sorgten für mächtig Gegenwind. Doch trotz des aktuell schwierigen Umfelds für das gelbe Edelmetall, bleiben Gold-Investoren optimistisch für das kommende Jahr, wie eine Umfrage von Bloomberg zeigt.

Gold hat seinen Reiz nicht verloren, so ein Dutzend Vermögensverwalter, die alle gegenüber Bloomberg News erklärten, dass sie ihr Engagement in dem Edelmetall in den kommenden zwölf Monaten beibehalten oder erhöhen werden.

Investoren: Optimistisch trotz Gegenwind

Der Goldpreis ist in den letzten Wochen angesichts des starken Gegenwinds – von steigenden Realrenditen bis hin zu einem stärkeren US-Dollar und der Aussicht, dass die Zinsen in den USA doch noch länger auf einem hohen Niveau verharren werden – ins Straucheln geraten. Die Umfrage unter den Investoren – von Staatsfondsmanager bis hin zu Hedgefonds – zeigte einen bescheidenen Optimismus für die Preisaussichten bis 2024.

Keiner der Befragten gab an, sein Engagement in Gold in den nächsten 12 Monaten zu verringern, und fünf von ihnen erklärten, dass sie ihre Allokationen voraussichtlich erhöhen werden. Mehr als zwei Drittel der Befragten rechnen mit steigenden Goldpreisen, und fünf von ihnen erwarten ein deutliches Allzeithoch. Die Umfrage wurde zwischen dem 10. und 22. August durchgeführt.

Die Ungewissheit darüber, wann die Fed ihren Straffungszyklus beendet, ist nach wie vor groß. Ein Ende des Zinszyklus wäre für zinslose Gold sehr positiv und könnte für Auftrieb sorgen. Noch haben die Zentralbanken der Welt jedoch weiterhin mit einer hartnäckigen Inflation zu kämpfen. Zudem erweist sich der US-Arbeitsmarkt angesichts der aggressiven Straffung der Geldpolitik als erstaunlich widerstandsfähig.

Steigt Gold auf 2.250 Dollar?

Während es einige Anzeichen dafür gibt, dass die Marktteilnehmer sich darauf einstellen, dass die Zinssätze länger hoch bleiben, preist der Swap-Markt immer noch keine weiteren Zinserhöhungen ein und deutet zugleich auf einen Übergang zu einer Lockerung der Geldpolitik im nächsten Jahr hin.

„Wir gehen davon aus, dass es eine aufgestaute Gold-Nachfrage von Anlegern gibt, die auf das Ende der Fed warten“, sagte Darwei Kung, Leiter der Rohstoffabteilung und Portfoliomanager bei der DWS Group. „Das ist aus unserer Sicht eine positive Entwicklung.“ Er geht davon aus, dass Gold in diesem Zeitraum einen Rekordpreis von 2.250 Dollar pro Unze erreichen könnte.

Der Goldpreis wird derzeit bei 1.900 Dollar gehandelt und liegt damit etwa 8 % unter dem diesjährigen Höchststand. Im August 2020, inmitten der durch die Covid-19-Pandemie ausgelösten weltweiten wirtschaftlichen Turbulenzen, erreichte das Edelmetall mit etwa 2.075 Dollar einen Rekordwert.

Die Wirtschaftsexperten werden indessen immer zuversichtlicher, dass die US-Wirtschaft eine sanfte Landung hinlegen kann, womit sie sich deutlich von der zu Beginn des Jahres weit verbreiteten Meinung absetzen, dass die Wirtschaft einen starken Abschwung erleben würde. Sollte dies wirklich so kommen, dann hätte die Fed wenig Grund die Zinsen zu senken. Für Gold bleibt die  das Umfeld

Sicherer Hafen

In einer separaten Umfrage wurden auch die Erwartungen für einen höheren Goldpreis ermittelt. Laut dem Median der 602 Antworten auf die Online-Umfrage Markets Live Pulse von Bloomberg, die zwischen dem 14. und 18. August unter den Lesern weltweit durchgeführt wurde, wird der Goldpreis in 12 Monaten bei 2.021 Dollar pro Unze liegen.

Der anhaltende Appetit auf Gold deutet auf anhaltende Sorgen über geopolitische Spannungen und makroökonomische Unsicherheiten hin. Probleme gibt es derzeit einige, zum Beispiel schwelende Spannungen zwischen den USA und China, der Krieg in der Ukraine oder die Frage, wie es mit der Immobilienkrise in China weitergeht. Weitere positive Faktoren für Gold sind die anhaltenden Käufe durch die weltweiten Zentralbanken und die relativ starke Nachfrage der Privatkunden in den Schwellenländern.

Dennoch gibt es für Gold-Beobachter im kurzen Zeitfenster viele Gründe, die Aussichten des Edelmetalls düster zu beurteilen. Um die nächsten Hinweise auf die Zinssätze zu erhalten, blicken Investoren gespannt auf die Kommentare des Fed-Chefs von der Tagung in Jackson Hole, die morgen beginnt. Der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, hält am Freitag eine Rede.

FMW/Bloomberg

Fondsmanager halten an Gold fest, obwohl der Fed-Zyklus endet
Fotograf: Chris Ratcliffe/Bloomberg


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12 Kommentare

  1. Gestern, 22. August, hätte es laut Markus Krall knallen sollen.
    Es hat natürlich nicht geknallt.
    „Brics“ war ein impotentes, langweiliges Non-Event.
    Wie still die Krall-Jünger geworden sind, geradezu verschämt still, der Guru hatte sich wohl gar zu sehr aus dem Fenster gelehnt.
    Geduld, es wird schon noch, wir werden sehen, wir müssen Popcorn nachkaufen, der Film zieht sich…

    1. Das hat Dr. Markus Krall nie so gesagt. Er kann 1+1 zusammenzählen. Einige der Leser & Kommentatoren hier offensichtlich nicht!
      Non-Event?!
      Die wirklich wichtigen Sachen werden, wie bei anderen G7, NATO, WEF, UN, IMF, WHO etc. Events auch nicht in der Öffentlichkeit diskutiert. Sondern, wie gewöhnlich in kleiner ‚Runde‘.
      Ganz besonders, ween die BRICS++ wirklich etwas wichtiges Vorhaben. Die ‚basteln‘ nämlich schon sehr sehr lange daran.
      Gilt es doch die alten Kolonialmächte & deren Hegemonie einen unauffälligen Kick in die Weichteile & Ego’s zu geben, ohne das ‚Porzellan‘ für die BRICS++ zu zerschlagen, sondern möglichst ohne Risse, s Scharten usw. weiterzureichen und zu nutzen, zum GEGENSEITIGEN Wohl.

      1. @Tim B

        Zu Markus Krall:

        https://m.youtube.com/watch?v=mGXYjBFvF1I&pp=ygURbWFya3VzIGtyYWxsIGFsZmE%3D

        Minute 46:55 und 48:56 („Am 22. wirds knallen“).

  2. Natürlich wird Gold steigen.
    Wie hoch ist eigentlich kurzfristig nur für Spekulanten interessant.
    Warum sollte es jetzt einen „Schock“ beim Goldpreis geben?
    Wenn die BRICS eine Handelswährung in Gold einführen, dann, wie Dr. Krall mehrfach wiederholt hat, sehr wahrscheinlich „scheibchenweise“.
    Wer Gold hat, kann „dem ganzen Treiben“ doch entspannt zuschauen.
    Wer jetzt als Spekulant akut physiches Gold benötigt, rollt bei der Comex einfach seine Kaufotionen nicht mehr weiter.
    Die Rohstoffländer benötigen kein Gold um mit einer neuen Handelswährung „loszulegen“.
    Viele Nationalbanken haben ja auch schon in den letzten Jahren reichlich Gold gehortet.
    Wird eine goldgedeckte Handelswährung eingeführt, dann wird Gold schneller und höher steigen als bei einer Verachtfachung des Preises von 2000 bis 2030.
    Aber wie hoch, werden nur die Besitzer von Glaskugel wissen.
    Wir werden abe alle weiter mit bunten Zetteln einkaufen gehen, und auch unsere Reisen in die Rohstoffländer weiter mit bunten Zetteln bezahlen.
    Nur Rohstoffe werden, wenn es so kommt, sofort oder später, ganz oder mit zeitlicher Verzögerung, in Gold bezahlt werden müssen.
    Mal sehen, was am Ende dabei herauskommt.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

  3. @columbo,
    nur geduld, auch die glorreiche ukrainische offensive verdichtet sich, nach langem zuwarten und kleinen geplänkeln, mittlerweile zu einem vernichtenden gegenschlag und vormarsch bis zum ural…….
    den endgültigen und durchschlagenden erfolg, werden die zugesagten und hoffentlich auch irgendeinmal gelieferten f16 erringen…..

    1. @1150

      Wenn daraufhin ein atomarer Gegenschlag erfolgt, wird Gold explodieren.
      Aber nur dann, sonst nicht.
      Das Dumme ist nur, dass sich dann die Suche nach den eigenen Goldmolekülen als äußerst umständlich erweisen wird.

  4. @ Columbo, Italien und andere Ländere haben auch nicht grosse Lust auf die EU und sind trotzdem dabei.Sie haben auch keine Lust auf Wirtschaftskenntnisse und tummeln sich trotzdem auf FMW herum.Ihre grösste Lust ist das Gold- und Personenbashing. Immerhin verbringen sie wieder ein paar glückliche Tage weil die gewagten Prognosen vielleicht erst später eintreffen.
    Armes Geschöpf !

    1. @Krallenmann, gewagte Prognosen? Echt jetzt…?

  5. Ich verstehe das ganze Getue der BRICS nicht. Ein Handelswährung benötigt keine Partialdeckung in Gold. Sie dient nur dem Warenaustausch und nicht der Wertaufbewahrung. Sicherheit kann man über die ausgebende Handelsbank erreichen. Schwierigstes Thema ist die Währungsdivergenz der Mitgliedsstaaten. Falls es nicht gelingt den BRICS-$ fest an alle Währungen der Mitglieder zu koppeln, wird es langfristig schwierig, weil einige Exportländer dann bald lieber wieder in US-$ bezahlt werden wollen. Letzteres ist a.m.S. am wahrscheinlichsten. An Gold wird das ganze Thema unbemerkt vorbei gehen.

  6. Die Kommentare hier eignen sich eigentlich nur für Psychologiestudierende, welche dringend Material für Charakterstudien benötigen. Mir ist es doch schei*egal, ob jemand Edelmetalle, Aktien, Luxusuhren oder sonst was sein Eigen nennt. Der hier teils spürbare Neid, der sich in der Regel offenbart in Verächtlichmachung und sonstiger verbaler Herabwürdigung, trieft bei einigen auf jeden Fall längst aus sämtlichen Poren. Deutlich mehr Gelassenheit ist das Gebot der Stunde. Leben und leben lassen! Alles andere führt über kurz oder lang bloß ins Verderben.

  7. @ Ludger, meinen sie damit,dass der der Bergdoktor,der sogar Ferndiagnosen bis nach Andalusien machen kann, eher selber einen Psychologen brauchen könnte.

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