Es sind vor allem die Technologie-Aktien im Nasdaq, die derzeit von der Hoffnung auf kleinere Zinsschritte der Fed profitieren. Der Technologie-Index hat im Januar 11,60 Prozent zugelegt und führt damit die US-Indizes in diesem Jahr an. Allerdings wartet mit der Zinsentscheidung der Fed und den Quartalszahlen von Big Tech die erste ernste Bewährungsprobe auf die Rallye.
Der Nasdaq 100 kletterte jüngst wieder über die Marke von 12.000 Punkten. Alles in allem hält sich die Nervosität in Grenzen vor der mit Spannung erwarteten Fed-Zinsentscheidung, trotz der Unsicherheit. Ob sich die Bullen zu sehr in Sicherheit wiegen, werden wir heute Abend ab 20:00 Uhr erfahren. Angesichts des starken Januars ist die Wahrscheinlichkeit eher gering, dass sich die rasante Rallye so auch im Februar fortsetzt. Eine Korrektur ist unumgänglich, zuvor besteht jedoch die Chance auf höhere Kurse.
Zinsentscheidung und Big Tech entscheiden über die Richtung
Die Zinsentscheidung selbst dürfte kaum für Überraschungen sorgen, denn die Fed hat bereits im Vorfeld angedeutet, die Zinsen um 25 Basispunkte zu erhöhen. Allerdings könnten neue Hinweise von Jerome Powell auf der anschließenden Pressekonferenz die Märkte in Bewegung versetzen. Der Fed-Chef wird aller Voraussicht nach falkenhafte Töne anschlagen, um die dynamische Rallye an der Wall Street auszubremsen.
Zuletzt gelang es den Fed-Mitgliedern, mit ihrer hawkishen Rhetorik, jedoch kaum noch die Märkte in Schrecken zu versetzen. Im Gegenteil, die Wall Street wettet gegen die Fed und spekuliert auf ein baldiges Ende der Zinsanhebungen und erste Zinssenkungen in diesem Jahr. Daher muss sich der Fed-Chef schon etwas Besonderes überlegen, um die Märkte zu bändigen, damit sich die Finanzkonditionen nicht noch weiter lockern.
Sollte der Fed-Chef überraschend moderate Worte wählen, so könnte die Nasdaq-Rallye wieder an Fahrt aufnehmen. Zumindest so lange bis die Big Tech-Unternehmen Apple, Alphabet und Amazon am Donnerstagabend ihre Bilanzen vorlegen. Die drei Unternehmen haben aufgrund ihrer Marktkapitalisierung eine enorme Gewichtung im Nasdaq 100 und können demnach heftige Kursbewegungen auslösen.
Wenn es eine Sache gibt, die den Nasdaq dazu bewegt weiter zu laufen oder abstürzen lässt, dann sind es die Zahlen von Big Tech. Für den Fall, dass die Quartalszahlen und Ausblicke die Märkte begeistern, kann es dem Nasdaq gelingen, eine wichtige technische Widerstandszone im Bereich von 12.200 Punkten nachhaltig zu durchbrechen. Im umgekehrten Fall könnte dagegen ein Absturz drohen.
Nasdaq an richtungsweisender Hürde
Der Nasdaq steht im Vorfeld der Zinsentscheidung und der Big Tech-Zahlen an der wichtigen Hürde bei 12.200 Punkten. Aktuell hält sich der Index über der Marke von 12.000 und der 200-Tage-Linie bei 11.930 Punkten, damit wahrt er sich weiterhin die Chance auf einen Ausbruch nach oben. Sollte der Nasdaq den Widerstand durchbrechen, am besten dynamisch, dann hätte er weiteres Aufwärtspotenzial von rund 600 Punkten bis 12.800 Zähler. Hier liegt das letzte markante Zwischenhoch vom 13. September bei 12.847 Punkten.
Scheitert der Index dagegen an dem Widerstand und fällt unter die wichtige Durchschnittslinie, so sollten sich Händler auf Rücksetzer bis 11.660 und 11.500 Punkte einstellen. Kritisch wird es, wenn der Nasdaq das Zwischentief vom 19. September bei 11.256 Punkten durchbricht.
Nasdaq 100-Chart von TradingView
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