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Dax, Dollar, Gold Neel Kashkari – der Mann der auf einmal die Märkte bewegt

Dax, Dollar, Gold drehen seit gestern ein wenig. Fed-Notenbanker Neel Kashkari sorgt mit wenigen Worten für Aufregung, auch auch heute.

Neel Kashkari

Letzte Woche sah es doch für Aktien-Bullen noch so gut aus! Die Federal Reserve machte Aussagen, die von Anlegern so ausgelegt wurden, dass das Zinshoch erreicht sei. Dazu kamen noch US-Konjunkturdaten, die sinkenden Lohndruck und sinkende Inflation andeuten. Also schielte der Markt eher auf sinkende Zinsen. Dax, Dow, Nasdaq und Co konnten steigen, der Dollar fiel. Aber seit gestern ist ein Stück weit der Knacks drin. Aktien und Gold fallen, der Dollar dreht auf einmal nach oben. Hauptverantwortlich dafür ist Neel Kashkari, der Chef der Minneapolis Fed und somit auch wichtiger Direktor bei der Federal Reserve.

Nach gestrigen Äußerungen gibt es heute erneut Aussagen von Neel Kashkari, dass womöglich noch nicht Schluss ist mit den Zinserhöhungen der Federal Reserve. So bekräftigte er in einem Beitrag für Bloomberg Television das Engagement für eine Abkühlung der Preise. Und er sagte auch, der Kampf der Federal Reserve gegen die Inflation sei noch nicht vorbei. „Letztendlich wird uns die Wirtschaft sagen, wie viel wir brauchen, um das Ziel zu erreichen. Und ich weiß es einfach nicht“, sagte Kashkari und fügte hinzu, dass er und seine Kollegen die Preise „in einem vernünftigen Zeitraum“ senken müssten. (morgen Nachmittag spricht übrigens Fed-Chef Jerome Powell).

Nicht nur Neel Kashkari betont, dass ihr Hauptaugenmerk darauf liegt, die Inflation vollständig auf das 2%-Ziel der Zentralbank zu senken, obwohl es Anzeichen dafür gibt, dass sich die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt gut halten. „Wir müssen die Inflation senken – das ist das Wichtigste“, sagte Austan Goolsbee, Präsident der Chicago Fed, heute in einem Interview mit CNBC. „Ich betone, dass wir das unbedingt im Auge behalten sollten“, und fügte hinzu, dass das Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum jetzt nicht das Hauptaugenmerk sein kann. Goolsbee, der sich eher davor hütet, die Zinssätze zu hoch anzuheben und damit zu viel wirtschaftlichen Schmerz zu verursachen, sagte, er wolle sich nicht im Voraus darauf festlegen, ob die Federal Reserve bei künftigen Sitzungen die Kreditkosten erhöhen müsse.

Austan Goolsbee und Neel Kashkari, beide Wähler im diesjährigen geldpolitischen Offenmarktausschuss der Federal Reserve, sprachen fast eine Woche, nachdem die Fed die Zinssätze zum zweiten Mal in Folge unverändert gelassen hatte. In der vergangenen Woche beließen die Entscheidungsträger die Zinssätze in einer Spanne von 5,25 % bis 5,5 % und damit auf einem 22-Jahres-Hoch, und der Vorsitzende Jerome Powell deutete an, dass die Zentralbank mit der Erhöhung der Zinssätze fertig sein könnte.

Beide Fed-Vertreter wiesen auch darauf hin, dass bei sinkender Inflation die realen Zinssätze steigen werden, was zu einer Straffung der Politik führen und möglicherweise Zinssenkungen rechtfertigen würde, wenn die Auswirkungen zu stark wären. „Wenn wir uns nicht ein wenig zurückhalten würden, würden die realen Zinssätze immer strenger und strenger werden, und das ist real, das ist Mathematik“, sagte Kashkari. Er zeigte sich zwar ermutigt von der laufenden Disinflation, wies aber auch darauf hin, dass die Wirtschaftstätigkeit und der Arbeitsmarkt in den USA weiterhin robust sind. „Ich sehe nicht viele Anzeichen dafür, dass die Wirtschaft schwächer wird“.

Goolsbee sagte, dass sich die US-Wirtschaft zwar abgekühlt habe, dass aber die ungewöhnlichen Aspekte der Situation nach der Pandemie ein Umfeld schaffen könnten, in dem eine rasche Disinflation auftreten könne, ohne eine vollständige Rezession auszulösen – ein Szenario, das er den goldenen Weg“ nennt. „Die Inflation so stark zu senken, wie wir es tun, ohne eine große Rezession auszulösen, das hat es im Grunde noch nie gegeben“, so Goolsbee. „Aber aufgrund der Seltsamkeiten dieses Moments besteht die Möglichkeit des goldenen Weges, dass wir die Inflation ohne eine Rezession senken können.

Er wies darauf hin, dass einige angebotsseitige Verbesserungen, wie z. B. die Lockerung von Pandemie-Engpässen und eine höhere Erwerbsbeteiligung, dazu beitragen, dass die Wirtschaft nicht wesentlich schwächer wird.

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. Die Zentralbanken wollen ja noch billig Gold kaufen.

    1. Zitat aus dem Text: „…so Goolsbee. „Aber aufgrund der Seltsamkeiten dieses Moments besteht die Möglichkeit des goldenen Weges, dass wir die Inflation ohne eine Rezession senken können.““. Der goldene Weg: Also Gold kaufen. Darauf muß man erst einmal kommen😂.

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