Asien

Handel mit Deutschland: -12,44% China: Schwache Exporte, staatliche Presse schweigt

China Export staatliche Presse

Während die Exporte aus China stärker als erwartet fielen, wuchsen die Importe überraschend stark. Die Daten des chinesischen Zolls überraschten in beiden Richtungen. Während die Exporte um 6,4% im Jahresvergleich auf US-Dollar-Basis fielen, stiegen die Importe um 3%. Der Konsens der Experten lag bei einem Rückgang der Ausfuhren um 3,1%, während bei den Importen ein Rückgang von 4,3% erwartet wurde.

China: Schwache Exporte lassen Handelsbilanzüberschuss sinken

Der Außenhandelsüberschuss im Oktober hat sich auf 56,53 Milliarden US-Dollar (53,2 Milliarden Euro) reduziert, verglichen mit 77,71 Milliarden US-Dollar (72,7 Milliarden Euro) im September. Dies lag unter einer Prognose von 82 Milliarden US-Dollar (76,3 Milliarden Euro). Der fallende Außenhandelsüberschuss wird den Abwärtsdruck auf den Yuan weiter erhöhen.

Die chinesischen Exporte fallen kontinuierlich seit Mai dieses Jahres, während die Importe das erste Mal seit Februar dieses Jahres zulegten.
Der Handel mit der Europäischen Union fiel im Vergleich zum Vorjahresmonat um -6,57%, wobei die Exporte in die EU um -12,56% zurückgingen, während die Importe um 5,76% stiegen. Dabei nahm der Handel mit Deutschland um -12,44% ab, wobei China nach Deutschland 18,21% weniger Waren und Dienstleistungen schickte und 6,29% weniger aus Deutschland einführte. Allerdings muss diese Zahl mit Vorsicht betrachtet werden. Die Importe aus den Niederlanden nach China stiegen um 30,89%, und dahinter verbergen sich vor allem Autoexporte aus Deutschland.
In die USA lieferte China -8,18% weniger Güter und führte aus dem nordamerikanischen Land -3,73% weniger ein.

Handel mit Russland verlangsamt sich

Die Substitution westlicher Produkte in Russland durch China verlangsamt sich weiter. Die Ausfuhren in das Reich Putins legten nur noch um 17,24% zu, während es im September noch 21% mehr Waren waren, die chinesische Unternehmen gen Norden schickten.
Auch der Handel mit den BRICS-Staaten schwächt sich ab, obwohl China 22,39% mehr Güter von seinen Verbündeten importierte. Dieser Zuwachs erklärt sich jedoch hauptsächlich aus gesteigerten Importen von Öl und Gas, die über Indien von Russland nach China gelangen. Die chinesischen Exporte in die BRICS-Staaten stiegen nur leicht um 1,14%.

Auch der Handel mit seinen asiatischen Nachbarländern lässt nach. Insgesamt verlangsamte sich der Außenhandel mit den ASEAN-Staaten um -4,89%, was vor allem auf geringere Exporte in diese Länder zurückzuführen ist, die um -15,10% schwächer waren als vor einem Jahr, während die Einfuhren um 10,22% zunahmen.

Neben Haushaltsgeräten und Smartphones stiegen besonders starke Exporte von Autos stark an. Allerdings verlangsamte sich hier das Tempo. Während im ersten Jahr der Zugewinn noch bei 75,7% lag, stieg er im Oktober nur noch um 50% im Jahresvergleich.

Selbst den staatlichen chinesischen Medien fällt zu der aktuellen Misere des chinesischen Exportgeschäfts nicht mehr viel Positives ein. Die „Global Times“ zeigt nur eine kleine Infografik, geht aber nicht näher auf die aktuellen Zahlen ein. „Shine“, der digitale Ableger der „Shanghai Daily“, titelt: „Chinas Außenhandel steigt in den ersten 10 Monaten um 0,03%.“ Mehr Raum wird in der nationalen Presse der Internationalen Import-Messe (CIIE), die derzeit in Shanghai stattfindet, eingeräumt. Diese Messe ist ein Prestigeprojekt von Xi Jinping, auch wenn er dieses Jahr nicht selbst teilnimmt.



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