Märkte

Ölpreis fällt – Venezuela und Iran tauchen als Faktoren auf

Der Ölpreis fällt die ganze Woche. Als neue negative Faktoren für den Preis tauchen Venezuela und Iran nun auf der Bühne auf.

Der Ölpreis schwächelt diese Woche – vorher war der Ölmarkt wochenlang massiv angestiegen. Man kann diese aktuelle Phase als technische Korrektur verstehen, oder auch als Ausdruck des Zweifels an der Wirksamkeit der Fördermengenkürzungen der OPEC – oder auch als Zeichen der Skepsis gegenüber der Konjunktur in China. Je schlechter sie läuft, desto geringer die Ölnachfrage. Derzeit sehen wir fortgesetzte Schwäche im Ölpreis. Venezuela und Iran kommen als neue Faktoren hinzu!

Ölpreis fällt – Tauwetter in Venezuela

Im TradingView Chart sehen wir den Kursverlauf im WTI-Öl seit Mai. Seit Anfang Juli von 70 Dollar bis auf über 84 Dollar am 8. August gestiegen, sehen wir seitdem den Rückgang im Ölpreis auf heute 77,57 Dollar im Tief (aktuell 78,61 Dollar). Es gibt laut Bloomberg Anzeichen für Tauwetter in den Beziehungen zwischen den USA zu dem mit Sanktionen belegten Venezuela. Die Regierung von Joe Biden führt derzeit Gespräche mit Venezuela, um eine Lockerung der Sanktionen zu erwirken, die den Ölabsatz des Landes behindert haben – falls das Land faire und transparente Wahlen abhält. FMW: Für den Ölpreis heißt das: Kommt es zu einer Einigung, könnte mehr Öl aus Venezuela auf den Weltmarkt fließen, und den Preis drücken. Man könnte fast meinen, Joe Biden möchte für die Amerikaner billigere Preise an den Tankstellen erreichen, und versucht daher Länder wie Venezuela mit mehr Ölförderung ins Spiel zu bringen, als Gegengewicht zu Ländern wie Saudi-Arabien, die derzeit zwecks Ölpreis-Anstieg die Fördermenge kürzen.

Ölpreis-Entwicklung seit Mai

Iran mit höheren Ölexporten

Die beobachteten Ölexporte aus dem Iran sind laut Bloomberg in diesem Monat sprunghaft angestiegen, da diplomatische Bemühungen mit den USA durch die Hintertür den Druck auf das Land im Nahen Osten zu verringern scheinen. FMW-Kommentar: Hier das selbe wie bei Venezuela. Versucht die US-Regierung die Mengenkürzungen aus Russland und Saudi-Arabien zu bekämpfen, in dem man sanktioniertes Öl aus Venezuela und dem Iran auf den Weltmarkt fließen lässt? Dies wäre in der Tat ein Szenario, bei dem der Ölpreis fallen kann.

FMW/Bloomberg

Petrochemie-Komplex in Venezuela
Petrochemie-Komplex in Venezuela. Photographer: Carolina Cabral/Bloomberg


Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

2 Kommentare

  1. Gefällt mir, guter Plan!

  2. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die genannten Faktoren Bolivarische Republik Venezuela und Islamische Republik Iran in Sachen Ölpreis nachhaltig sind. Der Iran wurde mittlerweile in die BRICS-Gruppe aufgenommen, und sieht in dem Staatenbündnis eine Alternative zum Unilateralismus der Vereinigte Staaten. Auch Venezuela hat sein Interesse angemeldet, den BRICS-Ländern beizutreten.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage