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Verknappung am Ölmarkt? Ölpreis steigt – Russland reduziert Ölexporte – Saudis helfen

Russland kündigt aktuell eine Reduzierung seiner Ölexporte an, und Saudi-Arabien will eine Reduzierung verlängern. Der Ölpreis steigt.

Aktuell tut sich was am Ölmarkt! Der WTI-Ölpreis steigt seit zwei Stunden von unter 70 Dollar auf 71,26 Dollar. Brent-Öl steigt von 75 Dollar auf 76,05 Dollar. Im TradingView Chart sehen wir seit Jahresanfang den Kursverlauf von Brent. Die rote Linie zeigt das Preisniveau kurz vor Verkündung der 1,15 Millionen Barrel pro Tag-Kürzung der OPEC von Anfang April. Bislang half das nicht viel. Aber aktuell sind weitere Kursanstiege im Ölpreis durchaus möglich! Denn es gibt jetzt eine aufkeimende Hoffnung, dass die Verknappung der Angebotsseite doch einen Effekt bringt, wenn die Produzenten ihre Bemühungen ausweiten.

Kursverlauf im Brent-Ölpreis seit Jahresanfang

Um den Ölpreis zu stützen beziehungsweise steigen zu lassen, wird Russland die Ölexporte im nächsten Monat senken. Saudi-Arabien indessen hat angekündigt, die im Juli begonnene Drosselung der Fördermenge auch den August über beizubehalten. “Russland wird sein Ölangebot im August freiwillig um 500.000 Barrel pro Tag reduzieren, indem es seine Exporte auf die globalen Märkte um diese Menge verringert”, so sagt es aktuell Russlands stellvertretender Ministerpräsident Alexander Nowak über seinen Pressedienst laut Bloomberg. Dabei wurden keine weiteren Einzelheiten genannt.

Russland hatte bereits angekündigt die tägliche Fördermenge an Öl gegenüber dem Niveau vom Februar um 500.000 Barrel stutzen zu wollen. Die Einschnitte sollen im Jahresverlauf und auch das nächste Jahr über beibehalten werden. Saudi-Arabien signalisierte heute auch die Möglichkeit, die Senkung der Fördermenge auf täglich rund 9 Millionen Barrel — das niedrigste Niveau seit mehreren Jahren — weiter zu verlängern.

Nachfrageschwäche in China hat dazu geführt, dass der Brent-Ölpreis auf rund 75 Dollar je Barrel gesunken ist. Damit liegt er unter dem Niveau, das Saudi-Arabien zur Deckung seines Haushalts benötigt. Analysten hatten die Verlängerung der saudi-arabischen Fördereinschnitte weithin erwartet.

Öltanks in Japan
Öltanks in Japan. Photographer: Toru Hanai/Bloomberg

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. Es spricht einerseits für die Bonität der Öl-Allianz OPEC+, wenn sich das Königreich Saudi-Arabien und die Russische Föderation in Sachen Ölfördermenge einig sind. Gegenstand der globalen Ölversorgung ist aber das Gleichgewicht zwischen der Öl-Allianz OPEC+ und der US-Texas-Ölindustrie. Dem 46. US-Präsidenten Joe Biden kann der genannte OPEC+-Fördermengenbeschluss nicht gefallen. Er sprach einmal nach dem 24.02.22 eine Zeit lang von einem notwendigen Zusammenspiel zwischen ExxonMobil und Rosneft.

    1. Der n-tv-Fernsehtext berichtet von rückläufigen Einnahmen von seiten der Russische Föderation im Ölgeschäft. Was die weitere Nachfrage nach Erdöl anbelangt, werden möglicherweise Hedgefonds aktiv. Die Öl-Allianz OPEC+ wird darüber weiterhin in ihren Monatsberichten informieren.

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