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Ölpreis fällt weiter – Blick auf China und Notenbanken

Der Ölpreis fällt seit Tagen deutlich. Bullische Faktoren zählen derzeit nicht. Man schaut auf Chinas Covid-Politik und die Notenbanken.

Öl-Pumpe

Der WTI-Ölpreis notierte zum Wochenanfang noch bei 89,60 Dollar. Aktuell sehen wir 81,84 Dollar. Im Juni sah man noch Preise über 120 Dollar! Die negativen Faktoren überwiegen derzeit potenziell bullische Szenarien. Die Kürzung der Fördermenge durch die OPEC sollte eigentlich preisstabilisierend wirken. Auch kurzzeitige Hoffnungen auf Lockerungen der Corona-Maßnahmen in China, und damit Hoffnungen auf mehr wirtschaftliche Aktivität, konnten die Terminmarktpreise für Öl zuletzt nicht stützen. Und auch die kurz bevorstehenden EU-Sanktionen gegen Öl aus Russland (Start 5. Dezember) helfen den Bullen aktuell (noch) nicht.

Ölpreis fällt weiter – China-Covid und Notenbanken wirken negativ

Die Nachfrage nach Rohöl-Ladungen für den Winter ist von Singapur bis Houston zurückgegangen, während sich die Terminkurve für die beiden wichtigsten Benchmarks abgeschwächt hat, was darauf hindeutet, dass das Angebot reichlicher ist – so berichtet es aktuell Bloomberg. Der amerikanische WTI-Ölpreis ist nun die zweite Woche rückläufig.

Der Ölpreis wird in der Nähe des niedrigsten Stands seit September gehandelt, da die Besorgnis über die anschwellenden Covid-Fälle in China und die aggressive Straffung der Geldpolitik durch die großen Notenbanken die Nachfrageaussichten belasten. Und Direktoren der Federal Reserve bekräftigten ihre Entschlossenheit die Zinssätze weiter anzuheben, um die grassierende Inflation einzudämmen.

Wöchentliche Veränderungen im Ölpreis

„Die Ölpreise können die sich verschlechternden kurzfristigen Aussichten der beiden größten Volkswirtschaften der Welt nicht abschütteln“, sagte Ed Moya, leitender Marktanalyst bei Oanda Corp. „Auch die Energiehändler zerbrechen sich den Kopf“, denn die Nachfrage bleibt schwach, obwohl das Verbot der Europäischen Union für russisches Rohöl näher rückt, fügte er hinzu.

Die EU wird Anfang Dezember damit beginnen, die russischen Rohölströme auf dem Seeweg zu drosseln, was zu einer unsicheren Versorgungslage bis zum Winter führt. Auch die globalen Kraftstoffmärkte haben sich verknappt, vor allem bei Diesel.

Die Backwardation-Struktur für Brent hat sich in diesem Monat deutlich verringert, was darauf hindeutet, dass die Angebotsknappheit nachgelassen hat. Der Prompt-Spread – die Differenz zwischen den beiden nächstgelegenen Kontrakten – lag bei 87 Cent pro Barrel, verglichen mit 2,02 Dollar Ende Oktober. Auch die Spanne bei WTI hat sich verringert.

Kursverlauf im WTI-Ölpreis auf CFD-Basis seit Jahresanfang Kursverlauf im WTI-Ölpreis auf CFD-Basis seit Jahresanfang.

FMW/Bloomberg/Zweiter Chart von TradingView



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1 Kommentar

  1. Die aktuelle G20-Präsidentschaft Indonesien ist aufgerufen, sowohl die USA, als auch China daran zu erinnern, daß sie die beiden größten Volkswirtschaften und ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat/mit jeweiligem Vetorecht sind(,)und somit eine entsprechende aussen(wirtschafts)politische Verantwortung haben. Nein zu Imperalismus.

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