FMW-Redaktion
Hat der Ölpreis seine Tiefstpreise erreicht? Hedgefonds und sonstige Großzocker scheinen daran zu glauben. So zeigen es zumindest die aktuellsten Daten der US-Behörde CFTC (zuständig für die Terminmärkte in den USA). Die Netto Long-Positionen der Spekulanten im Öl-Kontrakt WTI (West Texas Intermediate) erhöhte sich auf Wochenbasis um 20%. Das ist das höchste Niveau sei Juni. „Netto Long“ bedeutet der Überschuss an Long-Kontrakten (steigender Preis), der nach der Verrechnung von Long und Short entsteht. Es wetten also deutlich mehr Zocker auf steigende als auf fallende Preise.
Bei den Spekulanten stieg die Anzahl beim Long-Überschuss im WTI um 28.761 Futures- und Optionskontrakte auf 172.052. Ein enormer kurzfristiger Anstieg. Man scheint wohl zu glauben, dass die USA mit ihrer „Vollbeschäftigung“ mehr Öl nachfragen werden und dass nach dem gigantischen staatlichen Geldregen in China auch dort die Konjunktur wieder anspringt, und so die globale Öl-Nachfrage das Angebot überflügeln kann. Ebenfalls hat man wohl die Kommentare der EZB wohlwollend zur Kenntnis genommen, dass man die Eurozonen-Konjunktur „nicht im Stich lassen wird“.
Die CFTC-Daten sind eine Woche alt, seitdem fiel der Ölpreis (WTI) aber weiter von 48 auf aktuell die 44er-Niveaus.
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken