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Ölpreis mit tollem Wochenanstieg – Vorsichtig, das Risiko steigt!

Der Ölpreis ist im Verlauf dieser Woche gut gestiegen. Beeindruckend gut ist er sogar gestiegen bei der wackeligen globalen Gemengelage. Noch am letzten Freitag notierte der WTI-Ölpreis bei 53,50 Dollar. Durchgeschüttelt von positiven und negativen Nachrichten vom Handelskrieg, ging es in dieser Woche dann rauf und runter. Aber unterm Strich entstand in den letzten fünf Tagen bis jetzt ein Anstieg von 3 Dollar. Was war passiert?

Ölpreis mit vorsichtig positivem Momentum

Zuletzt gab es leicht positive Signale aus China. Gestern sagten Offizielle des Handelsministeriums, dass es bald neue Gespräche mit den USA geben werde. Ohhh Gespräche. Es gibt überhaupt mal neue Gespräche. Schon das fasst der Markt auf als Zeichen der Entspannung im Handelskrieg. Mit wie wenig man sich schon zufrieden gibt! Und dann gab es natürlich am Dienstag die API-Daten und am Mittwoch die offiziellen staatlichen Daten für die Lagermenge an Rohöl in den USA. Sie fiel um 10 Millionen Barrels im Wochenvergleich. Das brachte in der Mitte dieser Woche den Hauptschub für den steigenden Ölpreis. Weniger Lagermenge bedeutet entweder mehr Nachfrage von Endverbrauchern oder ein rückläufiges Angebot. Somit sind sinkende Lagermengen immer gut für einen steigenden Ölpreis. Und ganz aktuell rauscht ein sehr kräftiger Hurrikan auf die USA zu. Das sollte wie so oft dazu führen, dass Förderkapazitäten für Öl für ein paar Tage stillgelegt werden, was ebenfalls positiv für den Ölpreis sein sollte.

Vorsichtig, das Risiko steigt

Aber zum Hurrikan kann man jedes Mal sagen: Liebe Leute, es ist immer das selbe. Vor so einem Sturm sinkt die Förderkapazität in der betroffenen Region, und kurz danach wird sie zügig wieder auf Normalniveau hochgefahren. Also sollte man solche Stürme (meine Meinung) nie als längerfristigen Einflussfaktor für die Bewegung im Ölpreis betrachten. Aber jetzt zur Hauptsache. Ein vorsichtiger Optimismus herrscht also derzeit bezüglich des Handelskriegs, gestützt von rückläufigen Lagern. Leute, schaut euch doch bitte mal die letzten Wochen und Monate an. Nach kleinen Phasen von Hoffnung folgte stets ein enttäuschter Donald Trump, der per Twitter kräftig drauf los poltert, dass die Chinesen ihm nicht das geben, was er sich vorgestellt hat. Wie soll es diesmal anders kommen? Na klar, es kann immer ein Wunder geschehen. Aber ich möchte an dieser Stelle nur davor warnen. Schon nächste Woche können diese neuen Gespräche zwischen China und den USA mal wieder in einem Desaster enden. Und zack, der Ölpreis rauscht in den Keller. Das ist ein zunehmendes Risiko, gerade nach einem in den letzten Tagen so nett gestiegenen Markt.

Der WTI-Ölpreis seit dem 20. August
Der WTI-Ölpreis seit dem 20. August.



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