Der Ölpreis ist diese Woche gestiegen. Von unter 75 Dollar klettert das amerikanische WTI-Öl auf aktuell 79,51 Dollar. Ist das eine Trendwende? Schauen wir auf den Chart, der den Preisverlauf seit Jahresanfang zeigt. Im Sommer bei über 120 Dollar, fiel der Ölpreis bis fast auf 70 Dollar am 12. November. Dann folgte in den letzten Tagen dieser Anstieg, siehe roter Kasten. Man sieht im großen Bild: Ein echter Trendwechsel Richtung Norden ist das noch nicht, sondern eher ein Aufwärts-Zucken. Schauen wir auf die aktuellen Faktoren am Ölmarkt.
Ölpreis gestiegen – China als Hoffnungsträger?
Die Liquidität am Terminmarkt für Öl ist derzeit gering, von daher sollte man nicht zu viel auf die jüngste Erholung im Ölpreis geben. Wichtig für den Anstieg könnte als Argument sein, dass China seine Corona-Restriktionen aufgehoben hat, und dass damit Konsum und Wirtschaftsleistung anspringen können, und damit auch die Öl-Nachfrage. Aber durch das Lockern der Corona-Restriktionen in China sehen wir diese Woche eine Explosion bei Corona-Infektionen und auch bei Toten. Die Lage könnte weiter eskalieren. Laut Bloomberg ist das Verkehrsaufkommen in den größten Städten Chinas jüngst auf den niedrigsten Stand seit den Neujahrsferien zu Beginn des Jahres gefallen. FMW: Das Argument, dass die Wiedereröffnung in China zu mehr Ölnachfrage führt, steht jetzt auf wackligen Beinen.
Öl-Lagerbestände
Wichtig war gestern Nachmittag für den weiteren Anstieg im Ölpreis, dass die US-Lagerbestände für Rohöl im Wochenvergleich um 5,9 Millionen Barrels gefallen sind. Das bedeutet entweder eine hohe Nachfrage von den Raffinerien und Tankstellen, oder zu wenig Rohölproduktion, oder beides. Auch ist als positiver Faktor für den steigenden Ölpreis zu vermerken, dass der US-Dollar sich in den letzten Tagen schwach zeigte.
Rezession eingepreist
Zurück zum großen Bild, dem Blick auf den Chart seit Jahresanfang. Ein monatelang kräftig fallender Ölpreis hat die anstehende Rezession in den USA und Europa wohl bereits eingepreist. Denn Rezession bedeutet weniger Ölnachfrage. Da können jetzt ein paar Dollar Anstieg mal gut drin sein in einem illiquiden Markt kurz vor den Feiertagen?
Analystenkommentar
Bloomberg erwähnt aktuell auch folgenden Kommentar zum Ölmarkt: Vandana Hari, Gründerin des Beratungsunternehmens Vanda Insights, ist der Ansicht, dass die Händler auch weiterhin auf bearishe Nachrichten achten werden, die die Preise ins Negative ziehen könnten. „Die Liquidität ist sehr gering, und die Gewinne erscheinen mir übertrieben, selbst wenn man den Rückgang der US-Lagerbestände berücksichtigt“, so Hari.
FMW/Bloomberg/Chart TradingView
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Staatspräsident Xi Jinping war aktuell in Riad. Dort vereinbarte er mit Kronprinz Mohammed bin Salman al-Saud(,)das Ölgeschäft zwischen der Volksrepublik China und dem Königreich Saudi-Arabien zu stimulieren. Die Zahlungen für die genannten chinesischen Ölimporte erfolgen in der Währung Yuan.