Devisen

Putin will für sein Gas nur noch in Rubel kassieren

Wladimir Putin

Wladimir Putin hat heute Mittag laut Mitteilung auf der Webseite des Kreml gesagt, dass Russland für seine Gas-Lieferungen an Länder, die man als „unfreundlich“ betrachtet, auf die Bezahlung in Rubel bestehen wird. Betroffen sind damit wohl die europäischen Abnehmer, da Putin unlängst USA, EU und UK als unfreundliche Länder bezeichnet hatte.

Putin will Gas nur noch gegen Rubel verkaufen

Man werde laut Putin für Lieferungen von Gas an feindliche Länder keine kompromittierten Währungen mehr verwenden. Es mache keinen Sinn Waren zum Beispiel in die EU zu exportieren und dafür Dollar oder Euro zu erhalten. Die russische Zentralbank sei angewiesen worden binnen einer Woche einen Mechanismus für Zahlungen in Rubel zu entwickeln. Gleichzeitig – so Putin – wolle er betonen, dass Russland weiterhin Gas wie in Verträgen festgelegten Mengen und Preisen liefern wird.

Nachfrage-Push für die russische Währung

Was bedeutet das? Wenn sich die Abnehmer wie Deutschland wohl oder übel darauf einlassen, wäre das eine kräftige Stärkung des Rubel. Denn die Käufer von russischem Gas müssten am Devisenmarkt ihre Euros in Rubel umtauschen. Damit entstünde ein großer Kaufdruck für den Rubel, und der Kurs steigt. Dies würde der Schwäche entgegenwirken, der sich der Rubel seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs ausgesetzt sieht. Und was sehen wir da, wenn wir auf den aktuellen Wechselkurs schauen? US-Dollar vs Rubel verliert seit dieser Meldung ruckartig von 103,83 auf aktuell 99,20 (vor Start des Ukraine-Kriegs noch bei 80). Die russische Währung wertet also auf – man nimmt das „erfreuliche“ Ereignis am Devisenmarkt also schon mal ein Stück weit vorweg, und preist es in die Kurse ein. Im Chart sehen wir USDRUB seit letztem Freitag. Am Ende sehen wir die aktuelle Kursreaktion. Der Dollar fällt gegen den Rubel.

US-Dollar vs Rubel seit letztem Freitag



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13 Kommentare

  1. Petrodollar, schon lang nicht mehr gehört? Schon lange nicht mehr diskutiert?
    Das ultimative Machtinstrument der USA.
    Wer nicht mitmacht wird?……
    Wenn der Petrodollar scheitert, dann scheitert die USA.
    Würde Frau Raute sagen.

    1. Ja der Petrodollar… Die USA sind nur deshalb die vorherrschende Wirtschaftsmacht der letzten 70 Jahre gewesen, weil sie die einzigen sind, die die Weltreservewährung beliebig drucken können.
      Zunächst wurde global der USD installiert mit dem Versprechen einer Golddeckung, um diese nach erfolgreicher Expansion dann einfach einseitig aufzulösen (1971). Saudi-Arabien vertraglich noch dazu verpflichten ihr Öl nur gegen USD zu verkaufen und das finanzielle Perpetuum Mobile war erfunden.

      Ich denke nicht, dass die Ablöse ein PetroRubel wird, eher schon PetroGold oder PetroBitcoin…

      Klar ist aber auch: Bevor der USD kollabiert wird der EUR schon längst zu Staub zerfallen sein

      1. So sieht’s aus. 2:0 Putin

        1. @Tom, äh, nö! Das wird auch für Putin ein Eigentor, daher 1:1! Warum? Gleich mehr dazu im Marktgeflüster..

          1. Ich guck es auf jeden Fall Fugi…wie immer und dann können wir weiter reden 😉

          2. Vielen Dank für die Erwähnung Fugi.
            „Wenn der Westen kein russisches Gas mehr kauft (Öl folgend), dann hat Putin ein Problem“!?…sicher gehen ihm Devisen und Einnahmen verloren, aber ich denke, dass der Westen (namentlich Europa) viel mehr ein Problem damit hat.
            Jetzt geht es nämlich ans Eingemachte von uns, unseren Wohlstand……und es ist eine Frage der Zeit, bis die „Tagesschau Jünger“ aufwachen und dem Narrativ „der böse Putin“ nicht mehr folgen.
            Der Krieg beschleunigt zwar einige Sachen, aber er ist nicht die Ursache. Die Ursache ist eine verfehlte Finanzpolitik, gepaart mit rot-grüner-gender-usw-Verbots-Ideologie(Politik).
            Ich gehe (wie einige andere und schon mal erwähnt) weiter und sage, dass es es eine weitaus mächtigere Interessengruppe dahinter gibt.
            Zum Thema „Gold“…Russland hat genug Goldreserven, um den Rubel von jetzt auf gleich zu fast 1/3 mit Gold zu decken…was meinst du passiert dann mit dem Dollar?(vom Euro mal ganz zu schweigen). Es wenden sich bereits zahlreiche Länder vom Dollar ab und warum sollte Putin demnächst sein Öl nicht in Gold verkaufen? die Abnehmer mehren sich.

      2. Wer die Leitwährung besitzt hat immer einen enormen Vorteil, wobei gilt das man die Leitwährung nur haben kann, wenn man die wirtschaftliche, militärische und politische Power hat. Die Leitwährung stützt aber gleichzeitig diese Power, denn sie ermöglicht das Abschöpfen einer Imperialrendite auf die die USA seit Mitte der 70er zwingend angewiesen sind (die USA haben nämlich seit langem keine „starke“ Wirtschaft mehr, auch wenn dieser Mythos unausrottbar ist).

        Deswegen wird sich der Kampf um die globale Machtverteilung auch auf diesem Feld entscheiden und nicht durch den Einsatz von Panzern und Bombern.

        Und hier hat der „Westen“ aud längere Sicht mit seiner infantilen Öko und Klima Religion ganz schlechte Karten (Gender und wokisem zähle ich einfach zu den kulturellen Degenerationserscheinungen).

  2. Naja, wenn sich alle Länder, die von Russland noch Energie, Rohstoffe, Waffen oder Nahrungsmittel usw. kaufen wollen, erst mit Rubel eindecken müssen, und Russland heute schon etwa 1/3 der Menschheit beliefert, dann
    wird die Bezeichnung Petrorubel nicht ganz falsch sein.
    Aber womit bezahlen sie den Petrorubel?
    Mit Gold?
    Dann werden die Länder der EU aber schnell ihre Goldreserven los sein. Jedenfalls bevor diese Länder sich von russischer Energie unabhängig gemacht haben.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  3. Hauptsache „der Rubel rollt“. Und wieder einmal könnte es ein Heer von Kriegsgewinnlern geben, die sich dezent im Hintergrund halten und später sagen: „Ich habe ja von nichts gewusst.“
    Jeder Rubel, der mit Euro oder Dollar „gekauft“ wird und damit den Kurs des Rubels stärkt, ist ein blutiger Euro oder Dollar und jeder Spekulant, der auch nur einen einzigen Rubel kauft, besudelt sich mit dem Blut der Ukrainer, insbesondere der ukrainischen Kinder, die in völkerrechtswidrig beschossenen Krankenhauskellern mit dem Tode ringen. Pfui!

  4. @ M.Fugmann, für einmal bin ich mit ihnen nicht einverstanden. Es ist kein Eigentor, ES WIRD DAS TOR DES MONATS.Wenn der energieabhängige Westen sich entscheidet die marktbestimmenden Rohstoffe anderweitig teurer zu besorgen und die Konkurrenten Russland, Indien , China auf Jahre hinaus billigere Energie haben, wird der Welktmarktführer USA noch schneller entmachtet.Denn durch diese Verschiebung werden auch die Amis mehr bezahlen müssen.Die neue Weisheit, dass anfassbare lebenswichtige Produkte endlich den Stellenwert bekommen den sie schon immer verdienten, wird Rohstoffe und Energie zum massgebenden Faktor werden lassen.
    Kryptoscheisse und Notenbank-Geldzauber wird entzaubert werden und die Idee von Daniel Stelter, Gold als Zahlungsmittel wiederzubeleben ist nicht unmöglich, haben sich denn nicht gerade Russland und China mit grossen Mengen Goldreserven eingedeckt?
    Man muss die Ideologie dieser Länder nicht mögen, immerhin denken und planen sie langfristig was gegenüber der westlichen Kurzfrist/ Tradermentalität auf dem Hochpunkt der Gelddruck / Dekadenz schlussendlich erfolgreich sein wird.

  5. Wenn der Westen seine Sanktionen gegen die russische Nationalbank nun nicht aufgibt, um sich mit Rubel einzudecken, dann wird der Traum der grünen Hüpfer wahr werden, und es müssen dafür noch nicht einmal Industrien von ihnen zerstört werden.
    Deutschland besonders wird dann zum Freizeitpark, mit einem schlagartig reduzierten CO2-Ausstoß. Jedenfalls in Bezug auf den Freizeitpark nur so lange, bis die nun folgenden Gelddruckorgien den Euro so entwertet haben, dass wir nicht mehr den ärmsten dieser Welt die Nahrungsmitte und die Energie vor der Nase weggkaufen können.
    Es kommt also mehr auf uns zu, als „nur“ Arbeitslosigkeit und kältere Wohnungen.
    Wann kommt dann wieder der „starke Mann“ der wieder verspricht: Keiner soll hungern und frieren?

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  6. Young Global Leader

    Unsere Währung, euer Problem.

    „Unfreundliche Länder“ ist übrigens eine schöne Wortschöpfung, viel besser alles was man im Wörterbuch der Neocons finden kann, von „Schurkenstaaten“ bis „Freedom Fries“. Es öffnet einen Zwischenraum zwischen Freund und Feind, der seinerseits nicht neutral ist. Die 20-er Jahre könnten die Ära unfreundlicher internationaler Beziehungen werden, weit eher als ein Kalter Krieg 2.0 mit ideologischen Fronten.

  7. @ Think Self, der Überschätzung Amerikas kann ich mich anschliessen.Die Weltmacht hat den Vorteil der Weltwährung aufs Äusserste ausgereizt und die immensen Schulden teilweise mit Abwertung entsorgt.Je mehr die anfassbaren Dinge wieder ihre Wichtgkeit erhalten,desto mehr werden die Papierlihändler ( Ausdruck von Trump) auf den Boden der Realität zurückkommen.
    China hat die Aktienkurse bewusst heruntergeholt und hat immer noch vernünftige Zinsen. Wir werden bald sehen wie die Amis die Zinserhöhungen und vor allem die Hypotheken,die schon bei 4,7% angelangt sind, verkraften werden.
    Die Dreifachblase bei bei einem S&P von 1000 Punkten über Vorcorona Hoch schwebt immer noch über dem Horizont und wurde bisher nur durch wundersame ausserbörslich orchestrierte Short-Squeezes am Leben erhalten.

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