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„Rocket Man“: Hat Trump mit Wahnsinnstweet gegen Militär-Regeln verstoßen?

Trump dürfte mit der “Kriegserklärung auf Twitter” militärische Protokolle verletzt haben, ein schwerer Vorwurf für den Oberkommandierenden. Das Prozedere heißt “Operations Security”, kurz OPSEC..

Eine Kolumne aus New York von Herbert Bauernebel

Weiter helle Aufregung rund um die Welt um den Raketen-Tweet von Donald Trump: Der US-Präsident hatte auf eine Drohung Russlands, man werde US-Raketen abschießen und auch Kriegsschiffe ins Visier nehmen, mit dem wahnwitzigsten Tweet seiner Präsidentschaft regiert: Er kündigte an, dass bald “hübsche, neue und smarte Raketen” in Richtung Syrien auf den Weg gemacht werden würden.

Die Welt reagierte entsetzt über die fast kindischen Drohgebärden.

Ernsthafter: Trump dürfte mit der “Kriegserklärung auf Twitter” militärische Protokolle verletzt haben, ein schwerer Vorwurf für den Oberkommandierenden.

Das Prozedere heißt “Operations Security”, kurz OPSEC. Darin ist festgehalten, dass militärische Operationen nicht vorab angekündigt werden dürfen. Das Pentagon definierte Verstöße gegen OPSEC so: “Die Verbreitung von Informationen, die von einem Gegner benutzt werden können, um eine militärische Mission zu gefährden, dürfen nicht öffentlich bekannt gegeben werden”.

Es sind sogar verschiedene Kanäle angeführt, über die ein solcher Geheimnisverrat durchgeführt werden kann, darunter “Social Media”-Sites, Tweets, SMS, Blogs, Videos, Fotos, GPS-Geodaten oder Newsletters”.

Besonders das Pentagon ist alarmiert.

Der Lapsus könnte auch zur Sprache kommen bei einem geplanten Treffen zwischen Trump und Verteidigungsminister James Mattis im Oval Office. Das Timing des Meetings hatte auch zu Spekulationen geführt, ob ein Militärschlag gegen Syrien knapp bevorstehen könnte.

 

Foto: whitehouse.gov   

 

Herbert Bauernebel ist freier US-Korrespondent in New York seit 1999. Er leitet dazu das Info-Portal AmerikaReport.de mit Blogs, Analysen und News – von „Breaking News“ bis Politik-Aufregern, von Trends aus dem „Silicon Valley“ bis zur Wall Street. 



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3 Kommentare

  1. Je öfter er Drohungen ausspricht, die er nicht einhalten kann, desto weniger werden sie ernst genommen. Bin jetzt schon überzeugt, daß die in Moskau nur mehr lachen und sich von Trump immer weniger bedroht fühlen. Bald werden seine Tweets gar nicht mehr beachtet werden. Wie peinlich für May und Macron, auf das Theater hereingefallen zu sein.

  2. Es werden also auch zukünftig keine US-Militärschläge stattfinden, wenn Präsident Trump sie vorab ankündigt?
    Dann ist das doch eine geradezu geniale Art, militärische Aktionen zu vermeiden: Lieber heiße Luft als glühende Atompilze.
    Man sollte mehrere Twitter-Accounts für ihn freischalten.
    Herr Trump wird am Ende nicht nur ein zweites Mal gewählt, sondern noch den Friedens-Nobelpreis bekommen. ;-)
    Im Gegensatz zu einem Schönschwaffler hätte er ihn dann auch wirklich verdient. ;-)

    1. Nun, Militärschläge wird man sich noch von einer ganz anderen Seite her irgendwie „leisten“ müssen: Wenn nämlich aufgrund steigender Zinskosten selbst der US-Militärhaushalt von einem wesentlich schneller wachsenden Budgetposten überrundet werden wird…

      https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2018/04/12/usa-zinskosten-fuer-staatsschulden-vor-starkem-anstieg/

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