Rüstungsaktien im Rausch – Push für Rheinmetall und Renk

Und weiter, und noch weiter, und noch weiter. Immer wenn man denkt, noch höher können die deutschen Rüstungsaktien jetzt aber nicht mehr steigen, geht es doch weiter bergauf. Rheinmetall steigt heute um 3,5 %, Renkt um 10,7 %, Hensoldt um 3,15 %. Der TradingView Chart zeigt seit Kriegsausbruch in der Ukraine im Februar 2022 die Entwicklung der Aktien: Rheinmetall stieg um 487 %, Hensoldt um 252 %, dazu stieg der Dax im selben Zeitraum nur um 24 %. Renk ist erst seit Februar 2024 an der Börse notiert, konnte seitdem aber satte 70 % zulegen. Offenbar suchen Anleger derzeit regelrecht nach jeder Art von Nachricht, um die Kurse der drei deutschen Anbieter weiter hochzujagen. Wir blicken auf die jüngsten Nachrichten und die Bewertungen der Aktien.

Rüstungsaktien: Nachrichten für Rheinmetall und Renk

Bei Rheinmetall meldete heute die WELT, dass künftige Panzermodelle mit einer größeren Kanone ausgestattet werden sollen, das erste Mal seit 40 Jahren. Bei dem Getriebehersteller Renk wurde bereits letzte Woche Donnerstag gemeldet, dass man einen Auftrag für acht Getriebe erhalten hat für vier neue Fregatten, zwei davon für Belgien, zwei für die Niederlande. So eine Nachricht freut die Rüstungsaktien! Am Freitag aber konnte die Renk-Aktie von dieser Nachricht noch nicht profitieren, weil Oddo BHF die Aktie abstufte von Outperform auf Neutral.

Bewertung bei Renk

Aber bei Renk fällt auf: Alle sechs Analysten-Kursziele für die Aktie liegen unterhalb des aktuellen Aktienkurses von 33,20 Euro. Das durchschnittliche Kursziel lieg bei 29,75 Euro. Entweder ist die Aktie jetzt bereits zu teuer, oder die Analysten werden ihre Kursziele noch nach oben anpassen? Das für das Gesamtjahr 2024 erwartete KGV der Aktie liegt bei 31,78. Das ist nicht mehr wirklich billig, aber auch noch nicht extrem überteuert.

Rheinmetall

Die Rheinmetall-Aktie konnte letzte Woche Mittwoch profitieren von einem Kursziel des Bankhauses Metzler, wo man das Kursziel massiv anhob von 550 auf 705 Euro. Bei aktuell 552,60 Euro liegt das durchschnittliche Kursziel der Analystengemeinde aber nur bei 519,59 Euro. Hier gilt womöglich auch: Erhöhen viele Analysten demnächst ihre Kursziele, weil man die Erwartungen für Rheinmetall und Rüstungsaktien im Allgemeinen hochschraubt? Das durchschnittlich erwartete 2024er-KGV für die Aktie liegt bei 26,24. Nicht mehr billig, aber auch nicht extrem überteuert.

Hensoldt

Bei Hensoldt liegt das für 2024 erwartete KGV bei 22. Damit ist die Aktie unter den drei deutschen Rüstungsaktien diejenige mit der derzeit „günstigsten“ Bewertung, wenn man das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) ansetzt. Auch bei Hensoldt gilt: Bei einem aktuellen Kurs von 41,96 Euro ist das durchschnittliche Kursziel der Analysten von 35,59 Euro bereits überschritten worden.

Gute Zahle und Aussichten abliefern ist Pflicht

Für alle drei Rüstungsaktien gilt: Die Kurse sind weit gelaufen, gut laufende Geschäfte für 2024 sind bereits eingepreist. Nun müssen die drei bei ihren nächsten Quartalszahlen erneut gute Daten liefern, und vor allem gute Aussichten für die nächsten Quartale verkünden. Sonst könnte die Mega-Rally einen Absacker erleben. Aber aktuell, da scheint sich die Rally bei diesen Aktien nicht bremsen zu lassen.