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Rundfunkbeitrag kommt ja eh rein – warum diese 120.000 Euro Kosten keine Lappalie sind

Ulrich Wilhelm als Chef des Bayerischen Rundfunks ist derzeit in Personalunion auch Vorsitzender der ARD. Vorher war er jahrelang Pressesprecher von Angela Merkel. Immer stärker drängt er darauf, dass die Ministerpräsidenten der Bundesländer in diesem Frühjahr nun endlich den Weg frei machen sollen. Der Rundfunkbeitrag soll mal so richtig kräftig steigen. Die Parole ist klar. Wir haben schon so stark gespart wie es nur irgendmöglich ging. Schließlich soll ja mit den wertvollen Geldern der zwangsweise zahlenden Bürger sparsam gehaushaltet werden, richtig? Man drehe schon jeden Groschen um, so tönte es auch schon mal wortwörtlich von Offiziellen der ARD. Zuletzt drohte Ulrich Wilhelm sogar mit einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht, wenn der Rundfunkbeitrag nicht erhöht werde. Denn dann könne der Qualitätsstandard der Öffentlich Rechtlichen nicht mehr wie bisher erfüllt werden. Dazu hier nochmal unser Artikel zu FAKE-Reportagen in der ARD mit gecasteten Schauspielern. Da könnte man ja schon mal was einsparen, bevor man mehr Geld vom Bürger verlangt (unsere bescheidene Meinung).

Rundfunkbeitrag fließt ja eh – was jucken uns da schon 120.000 Euro?

Nochmal… man dreht ja schon jeden Groschen mehrmals um im Sinne der Sparsamkeit. Aber jetzt gehe eben nichts mehr, man brauche einen höheren Rundfunkbeitrag. Naja, was soll´s. 120.000 Euro sind dann wohl weniger als 1 Groschen? 120.000 Euro kostete gemäß jüngster Veröffentlichungen nämlich ein sogenanntes „Framing-Handbuch“ (sowie anschließende „Workshops“), welches die ARD bei einer „Wissenschaftlerin“ namens Elisabeth Wehling in Auftrag gegeben hatte. Satte 90.000 Euro kassierte sie selbst dafür aus dem Rundfunkbeitrag. Nicht schlecht für so ein bisschen Bla Bla. Es ging hierbei darum, dass die ARD wohl ein Problem darin sieht, wie negativ das Öffentlich Rechtliche Fernsehen so insgesamt rüberkommt beim „Deutschen Michel“.

Das Image musste wohl besser werden. Und wie macht man das? Richtig, man wird nicht besser, sondern sucht sich einen Feind, gegen den man sich positionieren kann. Der böse Feind wird als Solches klar gekennzeichnet. Dann steht man selbst doch gleich in einem viel besseren Licht da. So empfahl dieses Handbuch (hier einsehbar, nicht von ARD, sondern von netzpolitik.org veröffentlicht) zum Beispiel, dass die Anstalten der ARD die Privatsender zum Beispiel gerne auch mal als „Kommerzfunk“ und „medienkapitalistische Heuschrecken“ bezeichneb könnten.

Ein starkes Stück. Im Umkehrschluss heißt das ja: ARD und ZDF sind die Guten, frei von kommerzieller Beeinflussung, über alle Zweifel erhaben (siehe FAKE-Dokus…). Und die Privaten sind halt die Bösen. Also liebe Bürger, seid doch froh, dass ihr den Rundfunkbeitrag zahlen dürft. Sollte das die Grundrichtung sein, bei dem dieses „Handbuch“ helfen sollte? Sozusagen eine unterbewusste Manipulation der Zuschauer, damit sie ARD und ZDF als etwas Angenehmes empfinden, und dankbar für ihre Existenz sind?

Ulrich Wilhelm kann laut aktuellen Aussagen die ganze Aufregung über dieses Framing-Handbuch gar nicht verstehen. Sie sei völlig übertrieben. Denn es sei „nur“ eine Workshop-Unterlage, und keine verbindliche Kommunikationsstrategie. Jede Anstalt innerhalb der ARD könne ja frei entscheiden, ob sie diese „Erkenntnisse“ nutze, oder eben auch nicht. Ach so Herr Wilhelm, die Manipulation von Zuschauern und die üble Diffamierung von privaten Medien, die ihr täglich Brot selbst erwirtschaften müssen, ist also völlig in Ordnung?

Wir haben zwei Probleme mit diesem Framing-Handbuch

Wir sehen da zwei Probleme mit diesem „Handbuch“. Erstens war doch nach all den krassen Spar-Orgien bei der ARD kein einziger Groschen mehr übrig in den Budgets. Wo kamen also diese 120.000 Euro her, die man dafür verjubelt hat? Und zweitens ist es doch mehr als merkwürdig, dass die ARD so eine Imagekampagne auf manipulativer Basis überhaupt für nötig erachtet. Denn schließlich betonen die Öffentlich Rechtlichen doch regelmäßig, wie überhaus zufrieden die allermeisten Zuschauer mit ihnen sind. Warum also sollte dann so eine Kampagne überhaupt notwendig sein? Sind doch nicht so viele Zuschauer mit der ARD zufrieden, Herr Wilhelm? Und außerdem bräuchten Sie sich doch eh keine Sorgen um ihr Auskommen machen, denn die 8 Milliarden Euro Budget pro Jahr für ARD und ZDF werden doch sowieso zwangsweise vom Gerichtsvollzieher eingetrieben, wenn mal jemand nicht zahlen will.

Rundfunkbeitrag - Ulrich Wilhelm will immer mehr Geld
ARD-Chef Ulrich Wilhelm will immer mehr Geld haben für seine Rundfunkanstalten. Foto: Stefan Brending, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de – Ausschnitt aus Originalfoto



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1 Kommentar

  1. Schön, dass das Thema hier angesprochen wird. Der Rundfunkbeitrag, sein System und die Verantwortlichen sind in einer Weise korrupt und verlogen, dass es zum Himmel schreit. Hoffentlich gibt es einmal eine Regierung und eine Justiz in unserem Land, dass diese Leute hinter Gittern bringt. Dort gehören Sie nämlich hin!

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