Allgemein

Rekordverlust Schweizerische Nationalbank mit 142 Milliarden Franken Verlust – Rekord

Die Schweizerische Nationalbank hat in 9 Monaten 142 Milliarden Franken Verlust gemacht - Rekord! Schauen wir auf die Gründe.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) macht 142,2 Milliarden Schweizer Franken Verlust, und das binnen 9 Monaten. Das ist der höchste je erwirtschaftete Verlust der Schweizer Notenbank. Die Gründe werden schnell klar. Wie die SNB berichtet, gab es bei den Fremdwährungspositionen einen Verlust von 141,0 Milliarden Schweizer Franken. Aus dem Goldbestand resultierte ein Bewertungsverlust von 1,1 Milliarde Franken. Der Verlust auf den Frankenpositionen belief sich auf 24,1 Millionen Franken.

Das Ergebnis der Nationalbank ist – so schreibt sie es selbst in ihrer aktuellen Mitteilung – überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen und Kapitalmärkte abhängig. Damit sind auch extreme Schwankungen nicht ausgeschlossen. Rückschlüsse auf das Jahresergebnis seien nur bedingt möglich.

Schweizerische Nationalbank mit Verlusten bei Anleihen und Aktien im Ausland

Die Zins- und Dividendenerträge betrugen 5,1 bzw. 3,4 Milliarden Franken. Es resultierten Kursverluste von 70,9 Milliarden Franken auf Zinspapieren und -instrumenten, und von 54,2 Mrd. Franken auf Beteiligungspapieren und -instrumenten. Die wechselkursbedingten
Verluste beliefen sich auf insgesamt 24,4 Milliarden Franken.

Bloomberg-Anmerkungen

Bloomberg schreibt dazu: Mit den Zahlen vom Montag steuert die SNB auf den höchsten jemals verzeichneten Jahresverlust zu. Diese Ergebnisse werden zwar keinen Einfluss auf die Geldpolitik haben, machen es aber immer unwahrscheinlicher, dass die Schweizerische Nationalbank in der Lage sein wird, eine Auszahlung an die Schweizer Regierung und die Kantone vorzunehmen. Es wäre erst das zweite Mal in der mehr als 100-jährigen Geschichte der Zentralbank, dass sie eine solche Zahlung ausfallen lassen müsste.

Die Schweizerische Nationalbank mit Gewinnen und Verlusten

Die SNB hat mehr als ein Jahrzehnt damit verbracht,auf den Devisenmärkten zu intervenieren, um eine Aufwertung des Schweizer Frankens zu verhindern, was zu einem Bestand an Währungsreserven von mehr als 800 Milliarden Franken führte. Ihr wichtigstes geldpolitisches Instrument sind jetzt die Zinssätze – sie hat Ende September die negativen Zinssätze aufgegeben -, aber die SNB hat erklärt, dass sie immer noch bereit ist, in Zukunft Interventionen durchzuführen.

Die Schweizerische Nationalbank hat ihren Leitzins im Juni auf -0,25 % und im letzten Monat auf 0,5 % erhöht. Mit den Negativzinsen hat sie im dritten Quartal immer noch 69,3 Millionen Franken eingenommen. Damit beläuft sich die Gesamtsumme seit Beginn der Erhebung von Gebühren für Sichteinlagen im Jahr 2015 auf 11,9 Milliarden Franken, wie Bloomberg berechnet hat.

Erträge durch Negativzinsen bei der SNB

Die SNB ist eine Aktiengesellschaft mit öffentlichen und privaten Anteilseignern, und ihre Gewinne werden durch den Vergleich der Preise von Vermögenswerten zu Beginn und am Ende eines jeden Zeitraums berechnet. Daher ist sie dem Risiko großer Schwankungen in der Rentabilität ausgesetzt, und die Zwischenverluste können sich bis zum Jahresende noch ändern. Das Unternehmen will am 9. Januar 2023 vorläufige Ergebnisse für 2022 vorlegen.

FMW/Bloomberg/SNB

Schweizerische Nationalbank
The headquarters of the Swiss National Bank (SNB) in Bern, Switzerland, on Thursday, June 16, 2022. The Swiss National Bank unexpectedly increased interest rates for the first time since 2007, responding to a pickup in inflation that officials worry could get out of hand.


Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

1 Kommentar

  1. Pingback: Aktuelles vom 31.10.2022 | das-bewegt-die-welt.de

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage