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Bankenpleiten beeinflussen indirekt die Emerging Markets Schwellenländer: Ausverkauf vertieft sich inmitten der Bankenkrise

Schwellenländer: Ausverkauf vertieft sich inmitten der Bankenkrise

Die aktuelle Bankenkrise in den USA und Europa beeinflusst auch die Emerging Markets. Das schwindende Vertrauen in das europäische Bankensystem griff am Freitag auf die Schwellenländer über und verstärkte den ersten Ausverkauf bei Aktien und Währungen seit vier Tagen. Die Anleger flüchteten sich in die relative Sicherheit von Staatsanleihen, die sich zuletzt besser entwickelten als Treasuries. Vor dem Wochenende haben Anleger vor allem bei Banken-Aktien erneut die Reißleine gezogen. Hierzulande liegt beispielsweise die Deutsche Bank aktuell über 10 Prozent im Minus. Die Sorge, dass eine weitere Bank in Schieflage gerät, geht weiterhin um.

Bankenkrise zieht Schwellenländer runter

Wie Bloomberg berichtet, fiel der MSCI Emerging Markets Index um 0,8 % und schmälerte damit seinen Wochengewinn. Ein Drittel der Verluste des Index entfiel auf Finanzwerte, da europäische Bank-Aktien, angeführt von der Deutschen Bank, deutlich nachgaben. Die Anleger reduzieren ihr Engagement im Bankensektor, nachdem politische Entscheidungsträger, darunter der Vorsitzende der Federal Reserve Jerome Powell und die US-Finanzministerin Janet Yellen, Gefahren für das Finanzsystem eingeräumt und Abhilfemaßnahmen versprochen haben.

Die Verschärfung der monetären Bedingungen im Zuge der Zinserhöhungen durch die globalen Zentralbanken legt versteckte Schwachstellen im Bankensystem der reichen westlichen Länder offen. Die Schwellenländer sind davon zwar nicht direkt betroffen, aber die Flucht in sichere Anlagen wie den japanischen Yen und Staatsanleihen saugt Kapital aus diesen Vermögenswerten ab. Lateinamerikanische Aktien und afrikanische Anleihen gehörten in der vergangenen Woche zu den schlechtesten Werten.

Bewegung am Devisenmarkt

Die Welt der Devisenmärkte schien einen Anflug von Risikoaversion zu zeigen – oder bereitete sich zumindest auf ein Risk-Off Ereignis vor“, sagte Christopher Wong, ein Devisenstratege bei der Oversea-Chinese Banking in einem Bericht. „High-Beta-Proxies“, einschließlich des südkoreanischen Won, waren am Freitag am stärksten betroffen, sagte er.

Die sechs am schlechtesten performenden Indizes kamen am Freitag aus Westeuropa, während sich die Aktien der Schwellenländer relativ robust zeigten – Ägypten und Israel performten weltweit am besten. Dennoch belasteten die Verluste von Schwergewichten wie Alibaba, Reliance Industries und China Construction Bank den Emerging Markets Leitindex.

Emerging Markets: Schwellenländer betroffen - Bank-Aktien brechen ein

Schwellenländer: Volatilität nimmt zu

Die exotische Währung der sambische Kwacha performte am Freitag am schlechtesten und fiel auf den niedrigsten Stand seit August 2021. Der kenianische Schilling und der brasilianische Real waren weitere große Verlierer.

Die Anleger sind immer noch von dem Stress im Bankensystem erschüttert, der Regulierungsbehörden in aller Welt zum Eingreifen veranlasste und die Volatilität an den globalen Märkten auslöste. Indikatoren für die implizite Volatilität von Währungen und Aktien der Schwellenländer stiegen am Donnerstag in New York kräftig an.

Inmitten der Volatilität waren Staatsanleihen ein Zufluchtsort für Anleger aus den Schwellenländern. Die durchschnittliche Risikoprämie für Dollar-Schuldtitel der Ermerging Markets gegenüber Staatsanleihen verringerte sich nach Angaben von JPMorgan Chase & Co. um 4 Basispunkte auf 496 Punkte. Die größten Zuwächse verzeichneten Investment-Grade-Papiere, angeführt von China und Südkorea.

Während das Risiko einer Rezession wächst, preist der Swap-Markt niedrigere Zinssätze bis zum Jahresende ein, obwohl der Fed-Vorsitzende Jerome Powell am Mittwoch betonte, dass die Beamten nicht mit einer Zinssenkung rechnen. Die US-Renditen sanken trotzdem, wodurch die Attraktivität von Schwellenländer-Anleihen zu nahm.

„Wir glauben, dass der Markt die Zinssätze kurzfristig überschätzt hat“, sagte Todd Schubert, Leiter des Bereichs Fixed-Income Research bei der Bank of Singapore in Dubai. „Die Performance von festverzinslichen Wertpapieren wurde weltweit von den Zinsen bestimmt, und die positive Performance ist auf den Rückgang der Renditen zurückzuführen.

FMW/Bloomberg



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