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90 Milliarden Dollar "Schrott" verbleiben bei der FDIC First Citizens Bank kauft Silicon Valley Bank

Die First Citizens Bank kauft die Silicon Valley Bank mit einem Abschlag auf die Vermögenswerte. Ein "Rest-Schrott" verbleibt bei der FDIC.

Die First–Citizens Bank & Trust Company hat sich mit der US-Einlagensicherung darauf geeinigt, dass sie die Silicon Valley Bank kauft, die nach einem Ansturm auf der Kunden de facto pleite war, und von den Aufsichtsbehörden unter ihre Obhut genommen wurde. Die in Raleigh, North Carolina, ansässige Bank schloss einen Kauf- und Übernahmevertrag für alle Einlagen und Kredite der Silicon Valley Bank ab, so eine Erklärung der Federal Deposit Insurance Corp. Die Vereinbarung umfasst den Kauf von rund 72 Milliarden Dollar an SVB-Vermögenswerten mit einem Abschlag von 16,5 Milliarden Dollar, so teilte es die Einlagensicherung FDIC mit.

First Citizens Bank kauft Silicon Valley Bank – Schrott bleibt zurück bei FDIC

Etwa 90 Milliarden Dollar an Wertpapieren und anderen Vermögenswerten verbleiben in der Konkursverwaltung und werden laut Bloomberg von der FDIC veräußert, während die FDIC an der First Citizens Bank Aktien im möglichen Wert von 500 Millionen Dollar erhält. Die geschätzten Kosten des Scheiterns der Silicon Valley Bank für den Einlagenversicherungsfonds belaufen sich auf etwa 20 Milliarden Dollar, wobei der genaue Umfang erst nach Abschluss der Konkursverwaltung bestimmt wird, so heißt es in der Erklärung.

„Dies war eine bemerkenswerte Transaktion in Zusammenarbeit mit der FDIC, die das Vertrauen in das Bankensystem stärken sollte“, sagte Frank Holding Jr., Vorstandsvorsitzender von First Citizens, in einer Erklärung. Die Bank sagte, dass man Einlagen in Höhe von 56 Milliarden Dollar übernehmen wird und dass 17 alte Filialen den Betrieb der Silicon Valley Bank wieder aufnehmen werden. Für die Kundenkonten wird es keine unmittelbaren Änderungen geben.

Blick zurück

Die Silicon Valley Bank wurde Anfang des Monats abrupt zur größten US-Bank, die in mehr als einem Jahrzehnt in Konkurs ging, und löste sich in weniger als 48 Stunden auf, nachdem sie einen Plan zur Kapitalaufstockung vorgestellt hatte. Die Bank erlitt angesichts steigender Zinssätze einen enormen Verlust beim Verkauf ihrer Wertpapiere, was Anleger und Einleger verunsicherte, die rasch ihr Geld abzogen. Allein am 9. März versuchten Einleger, rund 42 Milliarden Dollar abzuheben.

Die FDIC hatte „erhebliches Interesse“ von mehreren potenziellen Übernehmern erhalten. Um das Verfahren zu vereinfachen und den Kreis der Bieter zu erweitern, gestattete die FDIC den Parteien, getrennte Angebote für die Tochtergesellschaft Silicon Valley Private Bank und die Silicon Valley Bridge Bank NA abzugeben – das Unternehmen, das von der FDIC gegründet wurde, nachdem die SVB unter Zwangsverwaltung gestellt worden war.

Die Aktien der Silicon Valley Bank waren eingebrochen, nachdem das in Santa Clara, Kalifornien, ansässige Unternehmen Pläne für eine Kapitalerhöhung bekannt gegeben hatte, einen Verlust von 1,8 Milliarden Dollar aus dem Verkauf von Wertpapieren erlitten hatte und die Finanzierung der von ihr betreuten, mit Risikokapital finanzierten Unternehmen zurückgegangen war. Die Bank sah sich gezwungen, ihren Plan zur Kapitalbeschaffung aufzugeben, als Fonds wie Founders Fund, Coatue Management, Union Square Ventures und Founder Collective ihren Portfoliounternehmen rieten, Geld aus der SVB abzuziehen.

First Citizens Bank hatte bereits unmittelbar nach dem Zusammenbruch ein Angebot für die Silicon Valley Bank abgegeben, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten. Das Interesse an einer Übernahme hat einige Beobachter verblüfft, die bezweifelten, dass die First Citizens Bank das nötige Kleingeld hat, um die zweitgrößte von der FDIC unterstützte Bankenpleite in der Geschichte der USA zu übernehmen. First Citizens war nach Angaben der Federal Reserve Ende 2022 die 30. größte Geschäftsbank in den USA.

Die Bank hat jedoch Erfahrung mit der Übernahme von Konkurrenten. Seit 2009 erwarb sie mehr als 20 von der FDIC unterstützte Banken und schloss nach der Finanzkrise eine Reihe von Deals von Washington über Wisconsin bis Pennsylvania ab. Im vergangenen Jahr schloss First Citizens außerdem die Übernahme der CIT Group Inc. im Wert von mehr als 2 Mrd. USD ab.

FMW/Bloomberg

A First Citizens Bank Logo
A First Citizens Bank Logo. Photographer: Elijah Nouvelage/Bloomberg


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