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Fed, Zinsen, Inflation, Rezession S&P 500: Die zwei Probleme dieser Rally! Marktgeflüster (Video)

Die aktuelle Rally des S&P 500 und der anderen US-Indizes haben zwei große Probleme: erstens eine sehr optimistische Interpretation der Aussagen von Powell, und zweitens die Frage der Bewertung angesichts einer immer wahrscheinlicher werdenden Rezession. Dass diese Rezession in den USA kaum mehr abzuwenden ist, zeigen die heutigen US-Konjunkturdaten (ISM-Index, Challenger Job Cuts). Heute lief der S&P 500 recht punktgenau an den seit Jahresbeginn bestehenden Abwärtstrendkanal – und scheiterte (vorerst?). Die Märkte dürften nun immer mehr ihren Fokus verschieben vom Thema Inflation zum Thema Rezession. Und das bedeutet die Änderung eines Narrativs. Denn bisher galt: schlechte Daten sind gute Nachrichten. Aber schon heute zeigt die Marktreaktion, dass die Märkte nach den schwachen US-Konjunkturdaten fielen..

Hinweise aus Video:

1. S&P 500, Nasdaq: Die seltsame Reaktion auf die Powell-Rede

2. Gaspreis steigt kräftig – kalter Dezember – Ausspeicherung läuft

3. Credit Suisse-Absturz: Aktienkurs fast bei Bezugsrechtspreis



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3 Kommentare

  1. Lieber H. Fugmann,

    großes Lob u. wie immer: treffende Analyse u. surprise, surprise – wie so oft geht d. Börse den Weg des größtmöglichen Schmerzes; es ist nicht d. Frage ob, sondern nur wann sich die Märkte dem epochal-grottigen realen Umfeld anpassen werden…ein Hoch auf Puts + beste Grüße!

  2. Hi Fugi,
    (in Umwletfragen mögen unsere Meinungen auseinandergehen und ich mag Dein ideologisches Grünenbashing immer noch nicht, weil dies ein sehr komplexes Thema ist, dass man nicht in schwarz-weiß abhandeln kann und man mit Polemik keine Diskussionsgrundlage schafft)
    es ist wie es ist. Ich hab mir Powell gestern Abend live gegeben und mir ob der Reaktion der Märkte doch ein wenig die Augen gerieben.
    Das einzig dovishe war für mich die Aussage – und die kam so noch nicht – dass man die Märkte nicht ruinieren werde. Aber selbst wenn man die Zinserhöhungen moderater gestalten will, die Kernaussage war dieselbe wie zuvor: Kein vorschnelles Senken. Das Ziel der Zinserhöhungen könnte tiefer liegen und die Frequenz langsamer, aber die Verweildauer auf einem hohen Zinsniveau wird länger sein. Dazu QT …
    Meiner Ansicht nach ist die Rally seit den Oktoberlows technisch getrieben. Oversold, shortsqueeze, wir wollen unsere Jahresendrally, Windowdressing. An keiner Stelle fundamental begründet.
    Das einzige was uns zu neuen Allzeithochs führen würde wäre ein soft-landing, also keine Rezession trotz einem länger dauernden hohen – wie angekündigt – Zinsniveau um die Inflation zurück zu führen. Schwierig, würde ich mal sagen.
    Klar, die Rally könnte durchaus noch etwas weiter gehen, auch wenn wir eigentlich jetzt massiv überkauft sind, aber hey, wir wollen unsere Weihnachtsrally.
    Auf der anderen Seite erkennt man in der Berichterstattung – denn von Seiten der FED ist der Fahrplan ja nun eigentlich abgefrühstückt, Rezessionsängste. Auf Marketwatch hieß es heute zB. dass die Gewinnmitnahmen wegen aufkommender Rezessionsängste stattgefunden hätten und nicht wegen irgendwelcher FED-Aussagen-Deutungen. Kam von Baron glaube ich. Und wenn man schaut das Blackrock die Mittelabflüsse von BREIT bgrenzt hat, hm, interessant.
    Wie gesagt, imho kann die Rally wegen Fomo und Jahresende durchaus noch etwas weiter gehen, aber was man deutlich merkt, viele Analysten haben nicht das Ohr am Gros der Gesellschaft.
    Und das Gros ist es, das die Wirtschaft am laufen hält.
    Ich würde vielen Analysten und Politikern mal empfehlen, sich in eine Schlange an der Supermarktkasse oder einer Bäckerei zu stellen.
    Das Ohr am Puls des Konsumenten sozusagen.
    Da kann einem schon ganz anders werden.
    Wir sind finanziell gut aufgestellt, aber wenn ich versuche mir vorzustellen wie jemand mit einem Durchschnittseinkommen allein die gestiegenen Energiekosten stemmen soll stellen sich mir viele Fragezeichen.
    Dazu die gestiegenen Kosten der Grundversorgung. Lebensmittel, Schulbedarf etc.
    Die Rechnung wird auf sehr lange Sicht nicht aufgehen.
    Das Weihnachtsgeschäft mag – auch wenn ich es nicht so recht glaube – eventuell noch laufen, aber Anfang nächsten Jahres dürften wir einen massiven Konsumeinbruch sehen.
    In meiner Lebenswirklichkeit sehe ich schon jetzt sehr viele Menschen die sich drastisch einschränken.
    Letztendlich ist dies aber eine logische Konsequenz.
    Wir haben in fast allen Belangen über unseren Verhältnissen gelebt und dabei rudimentäre Dinge der Daseinsvorsorge ausser Acht gelassen, im Großen und im Kleinen.
    Umwelt, Infrastruktur, Renten, Bildung, Gesundheitswesen, Selbstverantwortung etc.
    Achja, und noch eine gute Frage, was ist eigentlich, wenn in den USA der finanzielle Druck auf die mittlere Oberschicht weiter wächst? Wie viele werden dann möglicherweise gezwungen sein ihre Assets zu veräußern und wie würde sich das wohl auf die Märkte auswirken? Neue Allzeithochs? Hm?!
    Aber gut, vielleicht bin ich ja auch nur viel zu pessimistisch und wir leben in der besten aller Welten.
    Just my two cent.

  3. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Die FED war es selbst, die den Start für diese Rallye gab, indem sie an ihren“ Intimus“- dovishe Infrmationen durchstach ,die dieser geflissentlich publizierte.
    Das war der Start der Rallye und nichts anderes!

    Die richtungsweisende Zehnjährige sank sogleich um fast ein ganzes Prozent, innerhalb weniger Monate!

    Offensichtlich ist man in der FED der Meinung, das 4,5 Prozent zuviel sind und legte deshalb den Rückwärtsgang ein.
    Die 95 Milliarden Bilanzreduzierung sind nicht überzubewerten, angesichts einer Bilanzsumme, die fast beim Hundertfachen lag.
    Wenn die FED wirklich wollte, so könnte sie auch!
    Das hat sie bei den unzähligen QE s auch gezeigt. Aber sie will nicht!
    Die FED stand am Jahresanfang vor der Aufgabe eine Inflation von 7,5 Prozent zu bekämpfen. Das ist ihr so leidlich nicht gelungen, denn zum Jahresende wird sie dort immer noch stehen.
    Das sie nicht noch viel höher steht, liegt am sogenannten Basiseffekt.
    Zusammen genommen sind die Amerikaner damit um über 15 Prozent ärmer geworden ( negativer Zineszins- Effekt bei einer Inflation,Statistik).
    Die Realverzinsung war die ganze Zeit über negativ und wurde immer negativer. Gemessen an der Rendite der richtungsweisenden Zehnjährigen, beträgt die negative Realverzinsung zur Zeit fast minus 4,2 Prozent oder anders ausgedrückt, 420 Basispunkte!
    Ein neues All Time High nach unten!
    Natürlich gibt es für Kurzläufer mehr, aber aus der Geschichte wissen wir, dass die Kurzläufer mit Verzögerung immer den Langläufern folgen!
    Die FED will nicht, denn sonst würde sie die Papiere aktiv am Markt verkaufen.

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