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Twitter und Trump: schwere Zeiten für Tech-Konzerne voraus!

Tech-Firmen wie Twitter und Facebook sind zugleich Judikative, Legislative und Exekutive - und damit anti-demokratisch. Die Sperrung von Trump durch Twitter wird Folgen haben!

Bekanntlich haben Twitter, Facebook und andere Social Media-Plattformen die Accounts von Noch-US-Präsident Trump gesperrt. Eben jene Medien also, die die Wirkung von Trump so immens vergrößert haben, indem der US-Präsidenten so ungefiltert seine Sicht der Dinge direkt an die  Öffentlichkeit kommunizieren konnte. Dazu kommt: viele Kommentare auf Twitter von Trump haben die Finanzmärkte extrem stark bewegt – das ist nun vorbei.

Twitter sperrt Trump – und was daraus für die großen Tech-Konzerne folgt

Es ist schon erstaunlich: da wird der amtierende US-Präsident der größten Macht der Erde, den USA, einfach „abgeknipst“. Und das ohne jegliche Kontrolle durch die Öffentlichkeit. Tech-Firmen wie Twitter und Facebook sind damit Judikative, Legislative und Exekutive in einem – und das ist letztlich nicht vereinbar mit demokratischen Prinzipien. Das sagt, aus unserer Sicht völlig zurecht, Christian Rieck. Denn das ist letztlich Demokratie-feindlich, eine Gefährdung der Demokratie – unabhängig davon, wie groß die Vergehen von Trump auch sein mögen!

Was aber bedeutet das für die Tech-Konzerne, die laut Rieck „links reden“, aber nicht links handeln (Thema Steuern!)? Auch die neue US-Administration wird das als Warnsignal erkennen – und gegen die Tech-Konzerne vorgehen, weil man die Gefahr erkannt hat!

Nun sagen viele: aber die Tech-Konzerne sind doch eher Verbündete der US-Demokraten, daher werden sie nicht gegen diese Tech-Konzerne vorgehen – zumal schon Trump nichts gegen Twitter & Co ausrichten konnte, seine Versuche zur Abschaffung der section 230 sind allesamt kläglich gescheitert.

Aber, so sagt Rieck zurecht: gerade durch diese Nähe wird die neue US-Regierung in der Lage sein, die Macht von Twitter & Co stark zu beschneiden. Das ist ähnlich wie bei den Hartz-4-Reformen, die ja durch die Sozialdemokraten unter Schröder durchgesetzt wurde und eben nicht von der CDU (weil der Widerstand dagegen zu groß gwesen wäre, wenn die Konservativen diesen Versuch unternommen hätten!).

Sehr hellsichtige Aussagen von Christian Rieck in folgendem Video – absolut sehenswert, weil klar wird, dass die große Zeit und Macht der Tech-Konzerne bald Geschichte sein dürfte!

Twitter sperrt Trump - es ist der Anfang vom Ende der Dominanz der großen Tech-Konzerne!



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3 Kommentare

  1. Rieck is eh eine echte Bereicherung.
    Freuen wir uns also daran, bis er von Youtube gesperrt wurde…

  2. @Markus Fugmann, sollte man bei aller berechtigten Kritik an den monopolistischen Tech-Konzernen aber nicht auch folgendes erwähnen: Mit dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) habe die Bundesregierung erst kürzlich die Betreiber großer Plattformen wie Twitter, Facebook und Youtube gesetzlich verpflichtet, eigenständig und ohne Aufforderung durch Gerichte oder Behörden einzugreifen, wenn sie strafbare Inhalte auf ihren Plattformen entdecken. „Dass diese Praxis auch die Meinungsfreiheit einschränken wird, wurde nicht nur von Bitkom vielfach angemahnt, seitens der Bundesregierung wurde es bewusst in Kauf genommen“, fügte Rohleder hinzu. Die Haltung der Bundesregierung sei deshalb „zutiefst widersprüchlich“.

    https://www.n-tv.de/politik/Bitkom-befremdet-Merkels-Kritik-an-Twitter-article22286665.html

  3. @Michael, genau das ist es. Der Staat zensiert nicht und er will keine Verantwortung übernehmen. So er überlässt das schmutzige Geschäft auf gut neoliberale Art den privaten Plattformbetreibern. Der Witz besteht natürlich darin, dass die gar nicht beurteilen können, was ein „strafbarer Inhalt“ ist und dann mit Heuristiken arbeiten. Wäre ich für die Umsetzung verantwortlich, so würde ich auch versuchen, zum Gärtner des Mainstreams zu werden, d.h. der Macht gefällig zu sein, ohne allzu viele Nutzer zu verprellen. Das wäre mein Verständnis von einem guten Zensor. Im Falle von Trump ist das ein unlösbares Problem: er ist die zentrale Figur in einem erbitterten Machtkampf und er hat über 80 Millionen Twitter Follower. Da kann man nicht einfach mit Regeln arbeiten und der Begriff des „Mainstreams“ verliert seien Sinn.

    Twitter wirkt auf mich nicht so sehr wie eine neue, große, übergroße Macht, sondern eher wie ein übereifriger Diener der Macht, der sich Kompetenzen angeeignet hat, die ihm nicht zustehen – ein wenig wie ein Postbote, der glaubt im Dienste der Weltrevolution, die Kommunikation zwischen Politikern beeinflussen zu dürfen. Ich glaube nicht, dass Frau Merkel sich allzu sehr für Netz-Kram interessiert, aber sie ist eine erfahrene Politikerin und sie wird ein gutes Gespür dafür haben, was sich in ihren Kreisen gehört.

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