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UBS-Hauptversammlung: Aussagen zum Ende der Credit Suisse

Aktuell läuft die Hauptversammlung der UBS. Hier zeigen wir aktuelle Aussagen über die Abwicklung der Credit Suisse als eigenständige Bank.

Colm Kelleher spricht bei der heutigen Hauptversammlung der UBS.

Am 19. März beschloss die Schweizer Regierung per Notverordnung, dass die größte Schweizer Bank UBS die angeschlagene Credit Suisse kaufen musste. Wie die Schweizerische Nationalbank gestern sagte, wäre die Credit Suisse sonst am nächsten Tag pleite gewesen. Die Folgen für die globalen Finanzmärkte wären wohl weit schlimmer geworden als bei der Lehman-Krise 2008. Heute nun sieht man sozusagen einen weiteren großen Schritt zur Abwicklung der Credit Suisse als eigenständige Bank. Denn heute läuft die Hauptversammlung der UBS.

UBS-Chef über die Abwicklung der Credit Suisse

Hier zeigen wir aktuelle Aussagen zu dieser gigantischen Zwangsübernahme. Die Integration der Credit Suisse durch die UBS wird laut dem Präsidenten der UBS drei bis vier Jahre dauern, die Abwicklung der Investmentbank nicht mitgerechnet, so Bloomberg aktuell. “Trotz Absicherungen haben wir es mit einem signifikanten Durchführungsrisiko zu tun”, so sagt es Colm Kelleher aktuell. “Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Zusammenlegung der beiden Banken mit einem enormen Risiko verbunden ist.” Die UBS rechne jedoch damit, “gut kapitalisiert” zu bleiben und ihre Kapitalziele nach dem Abschluss der Transaktion sogar zu übertreffen. “Wir vertrauen auf unsere Fähigkeit, die Integration der Credit Suisse erfolgreich zu meistern”, so die Aussage von Colm Kelleher.

Eigenständigkeit der Credit Suisse endet

Die Credit Suisse indessen werde fortan kein eigenständiges Unternehmen mehr sein. “Sie war eine Ikone der Schweizer Wirtschaft, eine Bank, die wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung der Schweiz beigetragen hat, und ein angesehener globaler Akteur”, so der UBS-Präsident. Für die kombinierte Bank stehe nun ebenso ein Neubeginn an wie für den Finanzplatz Schweiz. Die Aktionäre der Credit Suisse erhalten je eine UBS-Aktie für 22,48 ihrer bisherigen CS-Aktien.

UBS-Vizepräsident Lukas Gahwiler erklärte, die Unsicherheit bleibe bis zum Abschluss der Transaktion groß. “Wir wollen diese Zeit deshalb möglichst kurz halten und arbeiten mit Hochdruck am raschen und erfolgreichen Abschluss dieser Transaktion. Dies wird im besten Fall ein paar Wochen, wahrscheinlich aber wenige Monate dauern.”

Übernahme ohne Befragung der Aktionäre

Colm Kelleher ging darauf ein, dass die UBS-Aktionäre nicht die Möglichkeit hatten, über den Credit-Suisse-Deal abzustimmen. “Wir mussten unverzüglich handeln, um die Lage zu stabilisieren. Für eine Rücksprache mit den Aktionärinnen und Aktionären blieb keine Zeit”. “Die Schweizer Regierung ermöglichte daher per Notrecht, dass der Zusammenschluss ohne Zustimmung der Aktionärinnen und Aktionäre stattfinden konnte. Daher war es uns bedauerlicherweise nicht möglich, Ihre Zustimmung einzuholen”, so der UBS-Präsident. “Ich verstehe, dass diese Vorgehensweise nicht allen Anspruchsgruppen von UBS und Credit Suisse zusagt. Alle Beteiligten, insbesondere die Schweizer Behörden, waren sich jedoch einig, dass diese Lösung unter den verfügbaren Optionen die beste sei.”

Um die Credit-Suisse-Integration zu stemmen, holte die UBS vergangene Woche völlig überraschend Sergio Ermotti als CEO zurück. Der frühere Bankchef mit Restrukturierungserfahrung ersetzt damit seinen Nachfolger Ralph Hamers nach gerade einmal zwei Jahren im Amt.

FMW/Bloomberg



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