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SNB-Vize sagt, Pleite hätte globale Finanzkrise ausgelöst Credit Suisse: Ohne UBS-Deal am nächsten Tag pleite

Credit Suisse UBS pleite

Wäre die Credit Suisse nicht am Sonntag Abend durch die UBS-Übernahme gerettet worden, wäre sie am Montag pleitge gewesen und hätte als systemrelevante Bank eine globale Finanzkrise ausgelöst. Das sagt der Vizechef der Schweizer Nationalbank SNB.

Ähnlich hattte sich bereits die Finanzministerin der Schweiz Keller-Sutter in einem Interview mit der NZZ geäußert. Die Aussagen des SNB-Vizes deuten an, wie schlecht die Lage der Credit Suisse kurz vor dem Ende gewesen sein muß. Eine Schilderung der letzten dramatischen Stunden der Creit Suisse finden Sie hier.

Credit Suisse ohne UBS-Übernahme am nächsten Tag pleite

Wäre die Credit Suisse Group AG nicht an die UBS Group AG verkauft worden, wäre sie laut dem Vizepräsidenten der Schweizerischen Nationalbank (SNB) am nächsten Handelstag pleite gegangen und hätte eine globale Finanzkrise ausgelöst.

Wäre die staatlich eingefädelte Übernahme nicht zustande gekommen, hätte es „sehr, sehr wahrscheinlich eine Finanzkrise gegeben, die hätte auch das Schweizer System natürlich beeinträchtigt, die Schweizer Wirtschaft und natürlich die globale Wirtschaft”, sagte Martin Schlegel dem Sender SRF in einem am Montag ausgestrahlten Interview. „Die Credit Suisse wäre dann zahlungsunfähig gewesen.»

Die vereinbarte Fusion sei zu dem Zeitpunkt die beste verbliebe Lösung gewesen, allerdings “die beste Lösung nur noch unter schlechten Lösungen.”

SNB will weiter Inflation bekämpfen

Die Probleme um die Credit Suisse hielten die SNB jedoch nicht davon ab, die Inflation zu bekämpfen. Die SNB hatte daher die Zinsen um 0,5% anghoben

Schlegel SNB Credit Suisse UBS
Martin Schlegel Photographer: Stefan Wermuth/Bloomberg

„Unser Mandat ist Preisstabilität”, betonte Schlegel. “Falls es notwendig ist, werden wir wieder die Zinsen erhöhen.”

Die SNB strafft die Geldpolitik seit letztem Juni und hat im März – unbeeindruckt von der Krise bei der Credit Suisse – die Leitzinsen um 50 Basispunkte angehoben. Ziel ist es, die Teuerung zwischen 0% und 2% zu halten.

Im März hat sich die Inflation in der Schweiz stärker verlangsamt als erwartet. Volkswirten zufolge dürfte die SNB damit die Möglichkeit bekommen, eine Atempause einzulegen.

Beobachter erwarten noch eine weitere Straffung um 25 Basispunkte bei der nächsten geplanten Sitzung im Juni, aber möglicherweise keine weiteren Schritte. Die Verbraucherpreise in der Schweiz stiegen letzten Monat um 2,9%. Damit war die Teuerung die niedrigste in Europa.

Weitere Anmerkungen Schlegels:

Die SNB wisse täglich, wie die Situation bei der Credit Suisse ist, könne sich dazu aber nicht öffentlich äußern.

Zur UBS: „Die Bank ist sehr groß. Aber man muss sich das Geschäftsmodell der Bank anschauen. Die Bank möchte ja vor allem im Wealth Management groß sein. Und das Wealth Management ist per se eigentlich kein sehr risikoreiches Geschäft”. „Die neue UBS „hat keine Staatsgarantie“

FMW/Bloomberg

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2 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Durch die jahrelange Niedrigzinspolitik ,der Schweizerischen Nationalbank, war die Credit Suisse gezwungen gewesen, höhere Risiken einzugehen.

    Mit der geldpolitischen Wende brach nun dieses Geschäftsmodell zusammen.

    Hinzu kommen ein unbrauchbares Management, fürstliche Gehälter, zuviel Personal bei zu wenig Umsatz und Gewinn und ein völlig verfehltes Geschäftsmodell.

    Was bleibt von der Credit Suisse übrig? Nicht viel. Die Bank war marode. Es liegt nun an der UBS die Scherben zusammenzufegen.

    Risiken in den Bilanzen, Rückstellungen wegen Rechtsstreitigkeiten, Fehlendes Risiko- Management und und und…

  2. Was soll die SNB sonst sagen, nachdem der Finanzplatz Schweiz massiven Schaden genommen hat.

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