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US-Arbeitsmarktdaten im Detail: Breit angelegte Schwäche bei neuen Stellen

Die US-Arbeitsmarktdaten für Juli zeigen, dass in vielen Bereichen Schwäche erkennbar ist. Hier ein Blick auf die Details.

USA-Flagge
Grafik: imrandk-Freepik.com

Die US-Arbeitsmarktdaten wurden um 14:30 Uhr veröffentlicht mit einem Zuwachs von 114.000 Stellen im Juli, womit die Erwartungen deutlich unterschritten wurden (Prognose +176.000). Die heutige Revision zeigt: In Mai + Juni insgesamt gab es 29.000 weniger neue Stellen als bislang vermeldet. Nachfolgend besprechen wir die Details bei den neu geschaffen Stellen.

US-Arbeitsmarktdaten für Juli: Expertenkommentar

Hier zeigen wir zunächst die aktuelle Headline-Aussage der Ökonomen der Commerzbank zu den heutigen US-Arbeitsmarktdaten: Der US-Arbeitsmarkt gibt Anlass zur Besorgnis. Im Juli sind nur noch 114 Tsd neue Stellen entstanden und die Arbeitslosenquote ist weiter deutlich auf 4,3% geklettert. Gleichzeitig steigen die Löhne langsamer. Dies spricht dafür, dass sich die US-Notenbank künftig mehr um das Beschäftigungs- als um das Inflationsziel kümmern wird. Die erste Zinssenkung dürfte auf der nächsten Sitzung im September erfolgen.

Grafik zeigt aktuelle Details der US-Arbeitsmarktdaten im Juli

Blick auf Daten

Hier nun der Blick in die Details für Juli. Es gab im Juli einen Aufbau von 17.000 Stellen beim Staat. Somit gab es im Juli effektiv nur 97.000 neue Arbeitsplätze im US-Privatsektor, ein sehr schwacher Wert! Im Verarbeitenden Gewerbe in den USA gab es im Juli insgesamt einen Aufbau von 25.000 Stellen. Im Untersektor Bergbau gab es eine Veränderung bei den neuen Stellen von -1.000. Auf dem Bau gab es 25.000 neue Stellen. In der Industrie gab es eine Veränderung von +1.000 Stellen.

Blick auf US-Arbeitsmarktdaten im Dienstleistungsbereich

Bei den neu geschaffenen Stellen im Juli sehen wir nach Abzug des Verarbeitenden Gewerbes einen Aufbau von 72.000 Stellen im US-Dienstleistungssektor, ein sehr schwacher Wert. Der Einzelhandel zeigt einen Aufbau von 4.000 Jobs – ein gerade noch akzeptabler Wert. Im Bereich „Professional and business services“ gab es einen Stellenabbau von 1.000 Jobs. Im Untersektor „Befristete Hilfstätigkeiten gingen 8.700 Stellen verloren.

Der Bereich „Private Gesundheitsdienstleistungen und Bildung“ – ein stets wichtiger Joblieferant bei den US-Arbeitsmarktdaten – brachte im Juli einen Zuwachs von 57.000 neuen Stellen – hier entfiel wie meistens der Löwenanteil auf den Bereich Gesundheitsversorgung mit diesmal 64.000 neuen Jobs – 7.200 Jobs gingen bei Privaten Bildungsjobs verloren. Der oft große Einzelposten, wenn es um das schnelle Schaffen neuer Jobs in den USA geht, ist der Bereich „Freizeit und Bewirtung“, also Restaurants, Hotels, Bars, Freizeitparks etc. Der Aufbau von nur 23.000 neuen Jobs in diesem Sektor ist ein eher schwacher Wert!

Einordnung

Man erkennt eine breit angelegte Schwäche am US-Arbeitsmarkt, die sich über viele Bereiche der US-Wirtschaft erstreckt. Da die US-Notenbank – auch wegen ihrem Mandat – den US-Arbeitsmarkt genau im Blick hat, dürfte einer Zinssenkung im September wohl nichts mehr im Weg stehen.

Daten und Grafiken: US BLS



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