Konjunkturdaten

US-Arbeitsmarktdaten August im Detail: Industrie und Einzelhandel bauen Stellen ab

Der Detailblick auf die US-Arbeitsmarktdaten für August zeigt Schwäche. Industrie und Einzelhandel bauen sogar Stellen ab.

USA-Flagge
Grafik: weyo - Freepik.com

Die US-Arbeitsmarktdaten wurden um 14:30 Uhr veröffentlicht mit einem Zuwachs von 142.000 Stellen im August, womit die Erwartungen unterschritten wurden (Prognose +164.000). Die heutige Revision zeigt: In Juni + Juli insgesamt gab es insgesamt 86.000 weniger neue Stellen als bislang vermeldet. Nachfolgend besprechen wir die Details bei den neu geschaffen Stellen.

US-Arbeitsmarktdaten für August: Expertenkommentar

Hier zeigen wir zunächst die aktuelle Headline-Aussage der Ökonomen der Commerzbank zu den heutigen US-Arbeitsmarktdaten: Der US-Arbeitsmarkt hat sich nach dem enttäuschenden Juli-Bericht im August kaum erholt. Es sind zwar 142 Tsd neue Stellen entstanden, während die Arbeitslosenquote auf 4,2% gesunken ist. Gleichzeitig wurde aber das Stellenplus im Juni und im Juli um zusammengenommen 86 Tsd nach unten revidiert. Damit bleibt der Arbeitsmarkt ein Sorgenkind. Eine Zinssenkung der US-Notenbank am 18. September dürfte feststehen. Einen klaren Hinweis, ob es dann 25 oder 50 Basispunkte nach unten geht, liefert der Bericht allerdings nicht.

Blick auf Daten

Hier nun der Blick in die Details für August: Es gab einen Aufbau von 24.000 Stellen beim Staat. Somit gab es im August effektiv nur 118.000 neue Arbeitsplätze im US-Privatsektor, ein schwacher Wert! Im Verarbeitenden Gewerbe in den USA gab es im August insgesamt einen Aufbau von 10.000 Stellen. Im Untersektor Bergbau gab es eine Veränderung bei den neuen Stellen von +-0. Auf dem Bau gab es 34.000 neue Stellen. In der Industrie gab es einen Abbau von 24.000 Stellen – das ist nicht gut!

Grafik zeigt aktuelle US-Arbeitsmarktdaten

Blick auf US-Arbeitsmarktdaten im Dienstleistungsbereich

Bei den neu geschaffenen Stellen im August sehen wir nach Abzug des Verarbeitenden Gewerbes einen Aufbau von 108.000 Stellen im US-Dienstleistungssektor, ein sehr schwacher Wert. Der Einzelhandel baute 11.100 Stellen ab – ein Zeichen für eine schwache Konsum-Konjunktur! Im Bereich „Professional and business services“ gab es einen Stellenaufbau von 8.000 Jobs.

Der Bereich „Private Gesundheitsdienstleistungen und Bildung“ – ein stets wichtiger Joblieferant bei den US-Arbeitsmarktdaten – brachte im August einen Zuwachs von nur 47.000 neuen Stellen – hier entfiel wie meistens der Löwenanteil auf den Bereich Gesundheitsversorgung mit diesmal 44.100 neuen Jobs – ein eher schwacher Wert! Der oft große Einzelposten, wenn es um das schnelle Schaffen neuer Jobs in den USA geht, ist der Bereich „Freizeit und Bewirtung“, also Restaurants, Hotels, Bars, Freizeitparks etc. Der Aufbau von 46.000 neuen Jobs in diesem Sektor ist erträglich.

Einordnung

Der Gesundheitssektor schuf wenig neue Stellen. Besonders auffällig ist, dass die Bereiche Industrie und Einzelhandel Stellen abgebaut haben. Das zeigt eine klare Schwäche am Arbeitsmarkt. Und man muss ja noch von der Gesamtzahl der Vormonate die Revision berücksichtigen von -86.000 Stellen für zwei Monate. Die US-Arbeitsmarktdaten verkünden Schwäche für die US-Konjunktur. Die Fed kann also die Zinsen senken als Unterstützung für die Konjunktur. Man vergesse nicht: Anders als in Europa hat die Fed neben Geldstabilität auch den offiziellen Auftrag, sich um den Arbeitsmarkt zu kümmern!

Daten und Grafiken: US BLS



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