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US-Indizes: Geht der Bärenmarktrally schon wieder die Puste aus?

US-Indizes: Geht der Bärenmarktrally schon wieder die Puste aus?

In der vergangenen Woche konnten die US-Indizes S&P 500, Dow Jones und Nasdaq eine Bärenmarktrally starten. Ausgehend von wichtigen Unterstützungen prallten die Indizes nach oben ab und machten sich schließlich gen Norden auf. Es deutete vieles darauf hin, dass die US-Indizes eine ausgeprägte Gegenbewegung vollziehen können. Zu einem Zeitpunkt, an dem der US-Aktienmarkt überverkauft war, haben sowohl der marktbreite S&P 500 als auch der Dow Jones und Nasdaq ihre 200-Wochen-Linien erreicht, die als wichtige Stütze und Trendindikator dient.

Das extrem bärische Sentiment sowie der deutliche Überhang an Put-Optionen, also Wetten auf fallende Kurse, waren eine gute Basis für einen Short-Squeeze in den US-Indizes. Dementsprechend hatte die Bärenmarktrally zum Ende der Vorwoche deutlich an Fahrt aufgenommen. Zu Beginn der neuen Woche geriet die Erholung jedoch ins Stocken. Gestern folgte dann die Trendwende. Nach einem positiven Handelsstart sind die US-Indizes stark unter Druck geraten. Der Dow Jones gab 1,56 Prozent auf 30.947 Punkte nach, der S&P 500 rutschte gar um 2,01 Prozent auf 3.821 Zähler. Schlusslicht war aber der Technologieindex Nasdaq, mit einem Rückgang um 3,09 Prozent.

Inflations- und Rezessionsängste als ständiger Begleiter

Die jüngsten Daten zur Konsumentenstimmung ließ erneut Rezessionssorgen aufkeimen. Ein schwächer als erwartetes US-Verbrauchervertrauen hat am Dienstag schließlich den kräftigen Kurseinbruch ausgelöst. Der Index für das Verbrauchervertrauen fiel auf den niedrigsten Stand seit Februar 2021. Damit reiht sich die schlechte Stimmung der Konsumenten in eine Vielzahl schwächerer Konjunkturdaten ein. Zuvor hatte sich bereits die Einkaufsmanagerindizes eingetrübt. Die schwachen Frühindikatoren verstärken die Sorgen vor einer verschärften Gangart der Fed im Kampf gegen die hohe Inflation und einer möglichen Rezession. Da half es auch nichts, dass weitere Corona-Lockerungen in China beschlossen wurden.

Die Frage, ob es die Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks schaffen, die Inflation einzudämmen, ohne dabei die Wirtschaften abzuwürgen, wird die Märkte noch länger beschäftigen. Durch die restriktive Geldpolitik der Fed dürfte es der US-Notenbank Fed gelingen, die Inflation langsam herunter zu bekommen – eventuell auf Kosten einer Rezession. Investoren schauen daher nach Portugal, wo aktuell das Notenbanktreffen stattfindet. Neben mögliche Aussagen zur künftigen Geldpolitik könnte am Donnerstag ebenfalls der wichtige Inflationsindikator, die PCR-Kernrate, für neue Impulse in den US-Indizes sorgen.

US-Indizes: Ist die Bärenmarktrally schon wieder vorbei?

Ausgehend von der 200-Wochen-Linie bei 3.640 Punkten konnte der S&P 500 eine dynamische Bärenmarktrally starten. Ebenso wie der S&P prallten auch der Dow Jones und Nasdaq von ihrem 200-Wochendurchschnitt nach oben ab. Nach dem vorherigen starken Hochlauf zeigen die US-Indizes in dieser Woche jedoch wieder Schwäche. Ist die Erholung damit beendet?

Am Dienstag hat der S&P 500 im Tageshoch 3.945 Punkte erreicht, prallte dort aber nach unten ab. Aktuell notiert der Future-Kurs bei 3.822 Punkten. Der Rücklauf hat bereits das 38,2% Retracement abgearbeitet und die horizontale Unterstützung bei 3.812 Punkten erreicht. Bisher handelt es sich also nur um einen normalen Rücklauf nach einem starken Anstiegsimpuls. Der Rücklauf sollte jedoch nicht unter das 61,8% Retracement bei 3.755 Punkten fallen. Andernfalls nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass die Aufwärtskorrektur (ABC-Korrektur) beendet ist.

Im übergeordneten Bild ist der Abwärtstrend weiterhin aktiv, solange der S&P 500 unter 4.200 Punkten handelt. Die vorherige Stärke mit dem deutlichen Anstieg über das lokale Hoch bei 3.840 Punkten könnte allerdings ein Signal für eine Fortsetzung der Erholung im übergeordneten Abwärtstrend sein. Dafür spricht auch die Saisonalität zwischen Anfang und Mitte Juli.

Bärenmarktrally im S&P 500, Dow Jones und Nasdaq schon beendet?

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4 Kommentare

  1. Kompliment, super einfach verständliche Analyse mit Nennung der wichtigen Marken. Die Rally hat immerhin ca.9% gemacht, jetzt könnte es weiter abwärts gehen,denn die Rezession ist noch nicht in alle Schönrednerköpfe vorgedrungen.
    Besser wird’s erst wenn Putin die Baerbock heiratet und DE sich mit Russland vereinigt. Gemäss Stratfor ist genau das was die Amis nicht möchten.

  2. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Wir haben einen Anstieg von über 1000 Punkten gesehen. Wie lange soll den der Anstieg gehen….?

    Das neue Hoch liegt immer unter dem alten Hoch und das neue Tief liegt ebenfalls unterhalb des vorangegangenen Tiefs …usw .. Das zeichnet einen Crash aus.Eine Zick Zack Bewegung nach unten. Ausnahmen bestätigen die Regel.

    Das war beim Dot Com Crash nicht anders.
    Ein Crash ist heute kein Crash mehr,wo’s innerhalb von nur 3 Monaten um 90 Prozent steil nach unten geht, sondern es kommt immer wieder zu technische Gegenreaktionen. Der Dot Com Crash dauerte 3 Jahre ( März 00 bis März 03).
    Ob’s diesmal so kommt, wissen wir erst in zwei bis 3 Jahren.
    Langfristig liegen wir bei Aktiengewinnen bei etwa 8 Prozent pro Jahr. Langfristig betrachtet liegen in jedem Crash auch Chancen.
    Übrigens früher sagte man dazu auch“ Salami Crash“. Das sollte heißen, der Abschwung verläuft scheibchenweise.
    Ich glaube Raimund Brichta, von der NTV Telebörse, formulierte das mal so in einem Interview mit“ FT Deutschland.“.

    1. @Dr. Schaarschmidt. Wieso reiten Sie eigentlich immer auf der Dotcom-Krise herum, mit ihrer Dauer? Haben Sie schon vergessen, dass am 11.9. 2001 ein externer Schock hinzukam, America under Attack, auf eigenem Boden? Zum ersten Mal seit Pearl Harbour? Dafür verfolgen Sie eifrig die Telebörse. Die Perle für Investoren.😀

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