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Kupfer, Gold, Junk Bonds: Rezession, Zinsen und Aktienmärkte

Über die Signale der Märkte

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Als Investor oder Trader sollte man nicht nur auf die Aktienmärkte blicken, sondern vor allem auch auf Kupfer, Gold und Junk Bonds (also Unternehmensanleihen schwacher Bonität; „Schrottanleihen“). Warum? Kupfer gilt als extrem Konjunktur-sensitiv, sodass der Preis für Kupfer faktisch eine Aussage über das zukünftige Wachstum der Wirtschaft enthält. Gold wiederum ist der sicher Hafen schlechthin, und das seit Jahrhunderten.

Kupfer, Gold, Anleihen: Was passiert in einer Rezession?

Daher lohnt immer ein Blick auf das Verhältnis von Kupfer zu Gold als wichtigen Indikator für die Wirtschaft, wie auch für die Risikobereitschaft der Investoren. Blickt man auf das Verhältnis von Kupfer zu Gold, dann sieht man, dass der Kupferpreis deutlich gefallen ist, während sich Gold gut halten konnte:

Das Verhältnis Kupfer zu Gold signalisiert also einerseits Risioaversion, andererseits eine kommende Rezession. Nun aber kommen die Anleihemärkte ins Spiel. In dem obigen Chart von Ole Hansen sieht man, dass die Renditen für US-Staatsanleihen in den letzten Monaten massiv gestiegen sind – obwohl die Relation Kupfer zu Gold auf eine kommende Rezession hindeutet. Bei einer Rezession aber flüchten Anleger meist in US-Staatsanleihen, sodass die Rendite (Zinsen) für dieser Staatsanleihen perspektivisch fallen dürften.

Warum? Weil die US-Notenbank Fed bei einer Rezession nicht in dem Maße wie angekündigt die Zinsen anheben kann und wird. Darin liegt übrigens auch das Erholungs-Potantial für die Aktienmärkte in den nächsten Monaten.

Junk Bonds: Achillesverse des US-Finanzmarkts

Und: eine Rezession trifft besonders Finanz-schwache Unternehmen. Wenn Geld aufgrund steigender Zinsen teurer wird, dann sind jene Unternehmen stark betroffen, die über wenig Liqudität verfügen, gleichzeitig aber hohe Schulden haben (da die Schulden durch die steigenden Zinsen teurer werden). Daher sind Junk Bonds (Schriottanleihen) ebenfalls ein guter Indikator für die Entwicklung der Wirtschaft. Diese Junk Bonds waren vor allem für Profi-Investoren in den letzten Jahren (aufgrund des verbreiteten Nullzins-Umfelds) meist erste Wahl, weil nur so noch etwas Renditen erwirtschaftet werden konnten. Aktuell aber sehen wir eine Flucht der Investoren aus diesen Junk Bonds – die Kurse fallen, die Rendite (Risikoprämien) steigen:

Junk Bonds HYG

(HYG ETF, Chart: Tradingview)

Der Markt sieht also ein erhöhtes Bankrott-Risiko für diese Unternehmen – das wiederum korrspondiert mit dem oben beschriebenen Verhältnis von Kupfer zu Gold, das eine bald kommende Rezession anzeigt.

Die Märkte senden also eindeutige Signale – und daraus ergeben sich auch für die Aktienmärkte Konsequenzen, wie folgendes Video von „Game of Trades“ zeigt:



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1 Kommentar

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