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Gibt keine Gewinner USA-China Chip-Sanktionen: Eskalation im Technologiekrieg

Der Technologiekrieg geht in die nächste Runde: Auf der einen Seite will China den Einsatz von Mikroprozessoren und andere Programme auf staatlichen Computern einschränken, während die USA weitere Sanktionen gegen Huawei verhängt.

China und seine Pläne zur Einschränkung ausländischer Technologie

China hat neue Richtlinien eingeführt, die darauf abzielen, die Verwendung von Mikroprozessoren von Intel und AMD sowie Betriebssystemen von Microsoft in Computern der chinesischen Regierung zu verbieten. Betroffen ist ebenfalls ausländische Datenbanksoftware. Diese Maßnahmen gelten für Regierungsstellen oberhalb der kommunalen Ebene und betreffen sowohl übliche Arbeitsrechner als auch Server. Die chinesische Regierung strebt danach, ausländische Software durch einheimische Lösungen zu ersetzen und hat Listen zulässiger Technik veröffentlicht, die ausschließlich von chinesischen Unternehmen stammen sollen.

Die Ankündigung könnte erhebliche finanzielle Einbußen für amerikanische Halbleiterunternehmen bedeuten. So generiert Qualcomm beispielsweise 60% seines Umsatzes in China, während Intel und AMD 27% bzw. 22% ihrer globalen Verkäufe in China abwickeln.

Gleichzeitig verstärkt China seine Bemühungen, die Halbleiterindustrie zu fördern und plant in diesem Jahr insgesamt 18 neue Halbleiterfabriken zu errichten. Für die Finanzierung dieser und anderer kritischer Bereiche, wie die Ausrüstung für die Halbleiterherstellung, will China einen neuen staatlichen Investmentfonds auflegen, der etwa 40 Milliarden US-Dollar (etwa 37 Milliarden Euro) für den Sektor sammeln soll. Dieser Fonds soll auch die Bemühungen zur Selbstversorgung im Angesicht neuer US-Sanktionen unterstützen.

Sanktionen der USA: Huawei’s 5G-Ausbau im Würgegriff

Denn die Biden-Administration hat ihre Sanktionspolitik gegenüber Huawei verschärft. Die neuen Sanktionen zielen darauf ab, Huawei weiterhin den Zugang zu kritischen Technologien und Dienstleistungen zu verwehren, die für die Herstellung und Entwicklung von 5G-Netzwerkausrüstung notwendig sind. Dies beinhaltet ein Verbot für Chiphersteller, mit Huawei zusammenzuarbeiten, wenn dabei Software oder Maschinen aus den USA verwendet werden. Diese Maßnahmen könnten weitreichende Folgen für Huawei haben, da sie das Unternehmen daran hindern, seine Position als führender Ausrüster für den globalen 5G-Netzausbau zu behaupten.

Die Verschärfung der US-Sanktionen setzt auch die 5G-Ausbaupläne in Europa unter Druck, da viele europäische Mobilfunkanbieter bereits Verträge mit Huawei für den Netzausbau abgeschlossen haben. Allerdings schränken die Sanktionen Huaweis Fähigkeit ein, die notwendigen Komponenten für den Aufbau von 5G-Netzwerken zu beschaffen. Die neuen Sanktionen könnten diese Anbieter zwingen, ihre Pläne zu überdenken und alternative Lieferanten für die 5G-Technologie zu suchen. Denn die Sanktionen könnten dazu führen, dass sich der Ausbau verzögert und mit höheren Kosten verbunden ist.

In diesem High-Stakes-Spiel der Chip-Diplomatie scheint es, als ob das einzige Ergebnis des gegenseitigen Aufschaukelns eine Pattsituation ist, bei der es nur Verlierer, aber keine Gewinner gibt.



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