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USA: Zwei Wochen bis zu den „Midterms“: Demokraten gehen mit neun Prozent Vorsprung ins Wahlkampffinale

Eine Kolumne aus New York von Herbert Bauernebel

Besonders die zunehmende Motivation bei Frauen, Latinos und jüngeren Wählern verleihen den „Dems“ Auftrieb.

Ihr Vorsprung liegt jetzt um einen Prozentpunkt höher als im Vormonat.

In der „NBC News/Wall Street Journal“-Erhebung gibt es aber auch für die Republikaner ermutigenden Daten:

  • In den „Schlacht Feld“-Wahlbezirken, in denen der Kampf um die Macht im Kongress entschieden wird, liegen die Partei-Präferenzen fast gleichauf.
  • Bei der Wirtschaft geben die Wähler der GOP die bisher besten Noten in laufenden Meinungsumfragen.
  • Und US-Präsident Trump erhält in der Umfrage mit 45 Prozent die höchsten Popularitätswerte seit Beginn seiner Präsidentschaft.

Ein Erdrutschsieg für die Demokraten, eine „blaue Welle“, dürfte ausbleiben. Doch die Oppositionspartei wird bei den Zwischenwahlen zulegen und wahrscheinlich die Macht im Repräsentantenhaus zurückerobern.

 

Wilde Gerüchte: Tritt Hillary Clinton nochmals an gegen Trump in Schlammschlacht-Sequel?

Sie bescherte den Demokraten die bitterste Niederlage in der Parteigeschichte: Jetzt jedoch gibt es Gerüchte, dass Hillary Clinton möglicherweise ihr letztes Comeback planen könnte?

Die ehemalige First Lady, Senatorin und Außenministerin hatte 2016 als haushohe Favoritin gegen den rechten Außenseiter Donald Trump verloren – bei der vielleicht größten Wahlüberraschung der US-Geschichte.

Die Demokraten haben sich von diesem historischen Polit-Waterloo bis heute nicht erholt.

Mrs. Clinton offenbar jedoch lanciert neue ehrgeizige Zukunftspläne, als hätte sie mit dem epischen Wahldebakel nichts zu tun. Ein Ex-Berater aus dem State Department, Philippe Reines, argumentierte gerade, dass Hillary 2020 die „besten Chance bei den Demokraten“ hätte für die Rückeroberung des Oval Office.

Trump vs. Hillary, die Sequel? Während dem Großteil der Bevölkerung vor einer solchen Neuauflage einer Schlammschlacht graut, argumentierte Reines, dass niemand in der Partei auf eine derart große Anhängerschaft zählen könne.

Hillarys Fangemeinde umfasse 32 Millionen Menschen, sagte der Ex-Berater, ohne zu elaborierten, auf welche Zahlen er sich da bezieht. Hillary Clinton hatte bisher beteuert, nicht mehr antreten zu wollen. Doch Reines spekuliert, dass sie „ihre Meinung ändern könnte“.

Für konservative Medien ist die Story jedenfalls willkommene Munition gegen die „Dems“ – vor allem im Wahlkampffinale für die US-Zwischenwahlen am 6. November. „Hillary 2020“ knallte prompt der rechte Internet-„Drudge-Report“ auf die Homepage.

 

Jared Kushner flüstert Trump ins Ohr, Saudis beim „Aufräumen“ nach Khashoggi-Mord mehr Zeit einzuräumen

Es sieht so aus, als würde US-Präsident Donald Trump mit einer leichten Kehrtwende im Mordfall Jamal Khashoggi beginnen: Mehr als zwei Wochen nach dem mutmaßlichen, grauenhaften Foltermord an dem im US-Exil lebenden, saudi-arabischen Kolumnisten für die „Washington Post“ in Istanbul gestand Trump ein, dass der Dissident vermutlich wohl tot sei.

„Das ist sehr traurig“, fügte Trump an.

Der Präsident drohte, dass es „ernsthafte Konsequenzen“ geben würde, sollte das saudi-arabische Herrscherhaus hinter dem Journalistenmord stecken. Genau danach sieht es aber aus: Alle Spuren für zum mächtigen Kronprinzen Mohammed Bin Salman als Drahtzieher:

  • Einer seiner treuen Bodyguards, Maher Abdulaziz Mutreb, ist auf Überwachungskameras zu sehen, als er vor dem Attentat auf Khashoggi das Konsulat betritt.
  • 12 der 15 Attentäter haben Verbindungen zu Bin Salman, so US-Zeitungen.

Die durch das weltweite Entsetzen über das Zerstückeln des Regimekritikers am 2. Oktober völlig überraschten Saudi-Herrscher wollen das Mordkomplott nun Geheimdienstgeneral Ahmed al-Assiri in die Schuhe schieben. Kronprinz Bin Salman (33) – der sich als „Modernisierer“ bei Reisen durch die Welt präsentiert, doch Kritiker zu Hause mit harter Hand zum Schwiegen bringt – soll damit entlastet werden.

Er hat auch im Weißen Haus einen Fürsprecher: Trumps Schwiegersohn Jared Kushner setzt sich dafür ein, dass man Riad mehr Zeit geben solle. Offenbar fürs interne Aufräumen.

Bei den Ermittlungen selbst konzentrieren sich die Fahnder jetzt auf das Auffinden der Leichenteile: Die türkische Polizei durchsuchte gerade den „Belgrad-Wald“ nahe Istanbul. Dort soll ein Wagen des Konsulats nach dem Mord gesichtet worden sein.

In Erklärungsnotstand ist unterdessen auch Außenminister Mike Pompeo geraten: Laut türkischen Offiziellen wäre ihm eine Tonbandaufnahme vorgespielt worden, auf der der grauenhafte Mord protokolliert ist. Pompeo jedoch bestreitet das.

Unterdessen sorgen skandalöse Aussagen von Trump für Aufregung: Der US-Präsident bewunderte bei einem Wahlkampfauftritt für die Zwischenwahlen Republikaner-Kandidaten Greg Gianforte, da er im Mai einen Guardian-Reporter  verprügelte. „Ich habe gehört. dass er einen Journalisten versohlte“, feixte Trump vor grölenden Anhängern.

„Solche Leute mag ich!“, tönte Trump.

 

Herbert Bauernebel ist freier US-Korrespondent in New York seit 1999. Er leitet dazu das Info-Portal AmerikaReport.de mit Blogs, Analysen und News – von „Breaking News“ bis Politik-Aufregern, von Trends aus dem „Silicon Valley“ bis zur Wall Street. 

 

 



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