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Volkswagens Verkäufe in Japan -48%, aber Chinas Automarkt erholt sich..

FMW-Redaktion

Der Dieselgate-Skandal beginnt erste tiefe Spuren in den Verkaufszahlen von Volkswagen zu hinterlassen – in Japan sind die Absätze des Konzerns im Oktober um 48% eingebrochen. Das könnte den Beginn eines drastischen weltweiten Einbruchs der Verkäufe der Wolfsburger sein, zumal nun auch die EU-Kommission alle Mitgliedsländer aufgefordert hat, die Emissionen von Fahrzeugen des Konzerns zu untersuchen.

Angesichts der desaströsen Lage des Konzerns gibt es aber zumindest ein kleines Hoffnungszeichen aus China: dort sind die Fahrzeug-Lieferungen im Oktober um 11,3% gestiegen – das ist der größte Zuwachs seit März. Autohäuser meldeten einen Anstieg von Auslieferungen von Privatfahrzeugen um 6,4% auf nun 16,2 Millionen Fahrzeuge im Oktober.

Auslöser des Bomms sind vorwiegend die Steuererleichterungen, die Peking beschlossen hatte: statt 10% beträgt die Steuer bei Autokäufen für Fahrzeuge bis 1,6-Liter-Motoren nun nur noch 5%. Chinas Regierung hatte sich zu diesem Schritt entschlossen, nachdem die Verkäufe in den Sommermonaten nach dem Crash am Aktienmarkt eingebrochen waren und die Autoverbände im Reich der Mitte diese Steuererleichterungen gefordert hatten. Nach ersten Meldungen scheint das auch den Verkäufen von Volkswagen in China zugute gekommen zu sein – genaue Absatz-Zahlen der Wolfsburger liegen für China jedoch noch nicht vor.

Damit ergibt sich für die Autohersteller in China ein doppelter Bonus-Effekt: sie hatten mit Preissenkungen auf die Sommerflaute reagiert, die Steuererleichterungen sorgten dann für einen weiteren Anreiz. Dieser Effekt dürfte die Verkäufe auch in den nächsten Monaten beflügeln – und Volkswagen so in seinem wichtigsten Markt unterstützen, zumal der Dieselgate-Skandal in China nur wenig in der Öffentlichkeit präsent ist. Problematischer als Dieselgate ist für Volkswagen im Reich der Mitte das zunehmend schlechtere Qualitätsimage, nachdem drei der zehn schlechtesten in China verkauften Autos von Volkswagen stammen, wie die große Tageszeitung China Daily unter Berufung auf eine führende Autoseute des Landes berichtet hatte (siehe dazu unseren Artikel „Peinlich: 3 der 10 schlechtesten in China verkauften Autos sind von Volkswagen“).

Die positiven Daten zu den Autoverkäufen dürften damit den Beginn einer Erholung der chinesischen Konkunktur markieren: nach dem sehr schwachen September deuten viele Indikatoren auf eine durchaus spürbare Erholung im Oktober hin – nicht zulletzt wegen der Stimulusmassnahmen Pekings.



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