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Warum der Ölpreis kräftig fällt – die maue westliche Reaktion!

Öl-Pumpe

WTI wie auch Brent-Öl starteten gestern Vormittag eine massive Rally aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine. Ängste vor weniger oder gar keinen russischen Öl-Lieferungen machten die Runde. Der WTI-Ölpreis kletterte gestern von 92,50 Dollar auf knapp über 100 Dollar, um aber bis jetzt wieder auf 93,27 Dollar zu fallen. Ebenso kletterte Brent von 97,50 Dollar auf 105,73 Dollar in der Spitze – um bis jetzt wieder auf 98,88 Dollar zurückzukommen.

Warum der Ölpreis so stark zurückfällt

Das ist äußerst ungewöhnlich. Bei dem massiven russischen Angriff auf die Ukraine werden die Zugewinne im Ölpreis fast wieder komplett aufgrefressen, und das in so kurzer Zeit. Warum? Im Verlauf des gestrigen Nachmittags wurde immer klarer, dass der Westen zwar Sanktionen gegen Russland verhängt – aber man nimmt den Energiesektor davon aus. Denn vor allem Europa ist auf russische Lieferungen von Öl und Gas angewiesen. Auch schließt man Russland nicht aus dem so wichtigen Zahlungsverkehrssystem SWIFT aus. Damit wird klar: So dramatisch wie befürchtet sind die westlichen Sanktionen dann doch nicht – Energie kann weiter fließen und auch bezahlt werden. Dies sorgte dann für den Absturz im Ölpreis, weil die Angst vor einer Verknappung an Brennstoffen schnell wieder verflogen ist.

Aber Russland kündigte heute nun Gegen-Sanktionen an. Was genau, ist jetzt noch nicht klar. Aber wird Russland seinerseits Energie als Waffe einsetzen? Wenig wahrscheinlich. Aber im Zuge eines nun einsetzenden gegenseitigen Aufschaukelns von Sanktionen und Gegen-Sanktionen könnte Energie doch noch eine „Waffe“ werden, und der Ölpreis könnte schon bei ersten Andeutungen in diese Richtung hoch springen. Also, Aufmerksamkeit ist angebracht!

Iran und Öl-Reserven

Auch der Iran als entspannender Faktor hängst schon die ganze Woche über dem Ölmarkt. Falls es Fortschritte bei den Atomverhandlungen gibt, und die US-Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden, kann der Iran womöglich zügig bis zu 2 Millionen Barrels an Öl pro Tag auf den Weltmarkt bringen. Und laut jüngsten Berichten arbeitet die US-Regierung mit anderen Ländern derzeit an einer möglichen koordinierten Bereitstellung von staatlichen Öl-Reserven. Damit würde man die Angebotsmenge an Öl erhöhen, was wiederum dem Ölpreis beim Sinken helfen würde. Aber man vergesse bitte nicht, dass der Ukraine-Krieg alles ganz schnell überschatten kann. Gibt es auch nur Anzeichen für Öl als Sanktionswaffe, kann der Ölpreis sehr schnell ansteigen.

Chart zeigt WTI-Ölpreis seit Montag Chart zeigt WTI-Ölpreis seit Montag.

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1 Kommentar

  1. Kasperlestheater der USA mit Iran. THEATER MIT SANKTIONEN.
    Offentsichtlicher geht’s ja nicht mehr. Braucht man den Iran, dann ist alles wieder gut. Böser, böser Iran schallt es aus allen Medien in vergangenen Zeiten wegen angeblicher Atomblablabla…….
    Jetzt auf einmal, du guter du Iran. DIE USA DREHT SICH ALLES HIN WIE SIE ES BRAUCHEN,GRATULATUION. MEINUNGSHOHEIT IST DIE BESTE WAFFE.

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