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Tiefer als vor Beginn des Ukraine-Kriegs Warum der Preis für Weizen auf tiefsten Stand seit 17 Monaten fällt

Der Preis für Weizen am Terminmarkt in Chicago fällt auf den tiefsten Stand seit 17 Monaten. Die große Verknappungsangst ist gewichen.

Ernte von Weizen

Die Futures für Weizen an der Terminbörse in Chicago fallen angesichts des reichlichen kurzfristigen Angebots auf den niedrigsten Stand seit 17 Monaten. Der aktivste Kontrakt fiel um 1,6 % auf 7,10 Dollar je Scheffel. Das Getreide steuert in diesem Monat auf einen Rückgang von 6 % zu, den größten monatlichen Verlust seit November. Es wird laut Bloomberg erwartet, dass Russland, der größte Verkäufer, in der zweiten Saisonhälfte rekordverdächtige Exporte verzeichnen wird, während die Ukraine bestrebt ist, ihr Exportabkommen für Schwarzmeergetreide um ein Jahr zu verlängern.

Fallender Preis für Weizen – Schwarzmeerabkommen vor Verlängerung?

Das starke regionale Angebot an Weizen macht die Verkäufe wettbewerbsfähiger und sorgt für fallende Preise am Terminmarkt, da die Händler mit einer Verlängerung des Abkommens über den sicheren Korridor rechnen, so Terry Reilly, Senior Commodities Analyst bei Futures International LLC. Das Schwarzmeer-Korridor-Abkommen läuft Mitte März aus, und die Verhandlungen über seine Verlängerung haben bereits begonnen.

Verbesserte Ernteaussichten

Dennoch hat die Dürre die Lagerbestände in den USA und Argentinien schrumpfen lassen und dazu beigetragen, dass die weltweiten Vorräte an Weizen voraussichtlich die geringsten seit der Anbausaison 2016-2017 sein werden. In den USA verbessern sich die unmittelbaren Ernteaussichten, da nach dem Sturm der vergangenen Woche günstigere Wetterbedingungen für den Winterweizen in den Great Plains erwartet werden, so Reilly.

Kommentar

FMW: Im folgenden TradingView Chart sehen wir den Preisverlauf bei Weizen seit Herbst 2019. Rot markiert sieht man den Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022. Die Preise explodierten von da an regelrecht, weil die Angst vor einer Verknappung der Weizenlieferungen für den Weltmarkt groß war. Aber je mehr die Angst wich, und je mehr Angebot an Weizen doch verfügbar war, desto stärker konnten die Preis auch fallen – heute liegt das Preisniveau mit 7,10 Dollar tiefer als kurz vor Ausbruch des Krieges, wo die Preise um 8,40 Dollar lagen. Abgesehen von aktuellen Nachrichten über Ernten in den USA etc, zeigt der Chart, dass die große Sorge der Märkte über eine globale Angebotsverknappung in Folge des Ukraine-Kriegs, einer großen Entspannung gewichen ist. Würden Russland und die Ukraine sich beim Schwarzmeerabkommen nicht einigen, könnte sich die Lage am Terminmarkt für Weizen aber vielleicht ändern.

Entwicklung im Terminmarktpreis für Weizen seit Herbst 2019

FMW/Bloomberg



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