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Weniger Arbeitslosigkeit im März – Arbeitsmarkt noch ohne Kriegsauswirkungen

Bundesagentur für Arbeit

Der deutsche Arbeitsmarkt befindet sich quasi noch vor der Welle. Wenn man nämlich annimmt, dass der Ukraine-Krieg und seine Folgen die deutsche Wirtschaft beeinträchtigen, könnte man auch von mehr Arbeitslosigkeit ausgehen. Man sieht es nämlich schon jetzt. Durch die explodierenden Gaspreise haben schon Unternehmen ganz dicht gemacht. Durch das drastische Zurückfahren der wirtschaftlichen Aktivität mit Russland dürften auch entsprechend betroffene Betriebe in Mitleidenschaft gezogen werden. Wenn explodierende Energiepreise und sonstige Folgen des Ukraine-Kriegs auf dem deutschen Arbeitsmarkt sichtbar werden, dann offenkundig mit Verzögerung.

Denn die heute vermeldeten Daten der Bundesagentur für Arbeit zeigen, dass die offizielle (!) Arbeitslosigkeit in Deutschland im Januar noch bei 2,46 Millionen Personen lag, im Februar bei 2,43 und im März bei 2,36 Millionen. Es gab also von Februar auf März 66.000 weniger Arbeitslose. Auch im Jahresvergleich zum März 2021 ist es ein Rückgang der Arbeitslosigkeit um 465.287 Personen oder -16,5 Prozent.

Die Bundesagentur für Arbeit merkt an, dass sich der Arbeitsmarkt weiter erholt. Durch die Corona-Lockerungen und die beginnende Frühjahrsbelebung sinke die Arbeitslosigkeit. Folgen des Krieges in der Ukraine zeigen sich ihrer Aussage nach in den Arbeitsmarktdaten momentan nur vereinzelt. Die Gefahren, die von einer weiteren Eskalation und beispielsweise Lieferstopps fossiler Rohstoffe ausgehen, würden jedoch die weitere wirtschaftliche Entwicklung belasten.

Zur Kurzarbeit sagt die Agentur folgendes, im Wortlaut: „Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 27. März für 113.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Allerdings sind diese Daten aufgrund des kurzfristigen Inkrafttretens der gesetzlichen Sonderregelungen erheblich untererfasst. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Januar 2022 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit in diesem Monat für 654.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt.“

Trotz Ukraine-Krieg ist die Behörde optimistisch für den Arbeitsmarkt. Im Wortlaut auszugsweise aus dem Monatsbericht für März: „Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechter Ausblick) bis 110 (sehr guter Ausblick). Trotz des Ukrainekriegs ist das Barometer im März das dritte Mal in Folge gestiegen und liegt damit weiter auf hohem Niveau (+0,5 Punkte auf 105,1 Punkte). Solange der Ukraine-Krieg nicht noch umfassender eskaliert, erwarten die Arbeitsagenturen, dass sich der Aufschwung am Arbeitsmarkt fortsetzt. Sowohl die Aussichten für die Beschäftigungsentwicklung als auch für die Arbeitslosigkeit verbesserten sich daher erneut.“

Grafik zeigt Daten zur Arbeitslosigkeit



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