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Laut BP ist US-Offshore-Windindustrie gescheitert Windenergie-Aktien im Absturz – das große Desaster

Die Windenergie-Branche hat massive Probleme, was eigentlich gar nicht sein dürfte? Die Aktien rauschen seit geraumer Zeit in den Keller.

Windräder als Symbol für die Windenergie-Branche
Windräder an Land. Foto: zacon_studio - Freepik.com

Windenergie-Aktien sind seit geraumer Zeit ein großer Flop. Die Industrie kämpft mit Problemen. Erst sah man in den letzten Tagen das große Debakel für Siemens Energy mit massiven Problemen in der Windkraft-Sparte, und nun mit Verhandlungen über Milliarden-Garantien vom Bund, weil sonst offenbar niemand helfen will. Und heute nun meldete der dänische Anbieter Orsted miese Quartalszahlen mit einer 4 Milliarden Dollar-Abschreibung für den amerikanischen Windenergie-Markt.

Windenergie-Unternehmen mit ersthaften Problemen

Bei dem europäischen und vor allem deutschen Drang hin zum Thema Windenergie müssten die Geschäfte der großen Anbieter doch eigentlich glänzend laufen? Tun sie aber nicht! Siemens Energy hat massive technische Probleme mit seinen Produkten. Und Orsted schrieb heute in seinem Quartalsbericht: „Die aktuelle Marktsituation mit Herausforderungen in der Lieferkette, Projektverzögerungen und steigenden Zinssätzen hat unsere Offshore-Projekte in den USA und insbesondere unser Offshore-Projekt Ocean Wind 1 in Frage gestellt, was zu erheblichen Wertminderungen im dritten Quartal 2023 geführt hat.“

Aktien im Absturz

Blicken wir auf den folgenden TradingView Chart, der bis Februar 2021 zurückreicht. Siemens Energy verliert seitdem 73 % an Wert. Orsted ist mit 74 % im Minus, Nordex mit 55 %, Vestas mit 41 %, und der ishares Global Clean Energy ETF ist mit 58 % im Minus. Dieser ETF investiert nach eigener Aussage in Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern, die an der Erzeugung sauberer Energien oder der Bereitstellung von Energieausrüstung und Technologien für saubere Energien beteiligt sind, darunter vor allem die Bereiche Windenergie und Solar. Diese fünf am stärksten gewichteten Firmen im ETF sind First Solar, Vestas, Enphase Energy, China Yangtze und Orsted – darunter sind also zwei Windkraftanbieter.

Windenergie-Aktien im Verlauf seit Februar 2021

Im folgenden Chart sehen wir die selben Windenergie-Aktien und den selben ETF, nur diesmal im kurzfristigeren Betrachtungszeitraum seit Anfang dieses Jahres. Wir sehen hier ebenfalls klare Verluste.

Windenergie-Aktien zeigen klare Verluste seit Jahresanfang

BP erklärt US-Offshore-Windindustrie für grundlegend gescheitert

Diese aktuelle Aussage des Ölgiganten BP zeigt, dass in der Windenergie-Branche derzeit der Wurm drin ist. Die Offshore-Windindustrie in den USA ist nach Ansicht einer hochrangigen Führungskraft von BP aufgrund des Kostendrucks und der Verzögerungen bei der Erteilung von Genehmigungen „grundlegend gescheitert“.

„Es ist ein grundlegender Neustart erforderlich“, aber die Probleme können behoben werden, sagte Anja-Isabel Dotzenrath, BPs Leiterin für Gas und kohlenstoffarme Energie, am Mittwoch auf einer FT-Konferenz in London laut Bloomberg. Steigende Kosten und steigende Zinssätze verschärfen die Krise in der Offshore-Windenergie-Industrie, die für die Verlangsamung der globalen Erwärmung von entscheidender Bedeutung ist. Die von BP vorgenommene Wertberichtigung in Höhe von 540 Millionen Dollar vor Steuern – im Zusammenhang mit der Entwicklung von Windparks vor der Küste New Yorks – ist eine von mehreren Abschreibungen in diesem Sektor.

BP sagte, dass man mit seinem Partner Equinor an „Optionen für seine US-Offshore-Windprojekte arbeitet, um die Auswirkungen des Inflationsdrucks und der Verzögerungen bei den Genehmigungen abzumildern“. Letzten Monat lehnten die New Yorker Aufsichtsbehörden einen Vorschlag für höhere Tarife ab, um den Kostenanstieg auszugleichen.

Das derzeitige Umfeld sei zwar „unruhig“, aber die Windkraftverträge würden an die steigenden Kosten angepasst, sagte Dotzenrath am Rande der Konferenz. Und die Offshore-Windenergie bleibe der am schnellsten wachsende Sektor innerhalb der erneuerbaren Energien, sagte sie. „Es gibt nicht genügend Turbinen auf der ganzen Welt, um alle diese Projekte zu versorgen“.

FMW/Bloomberg



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4 Kommentare

  1. Hier ist ganz gut erklärt, warum Deutschland ganz bewusst gegen die Wand gefahren wird.

    https://youtu.be/8p0TO7eJ5k4?si=a04mwgelgQLRpbF5

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Milliarden an Subventionen und Milliarden an Investitionen, die zu hohen Strompreisen geführt haben, lösen sich langsam aber sicher in Luft auf. Das ist das Wirtschaftswunder eines Herrn Olaf Scholz, das bereits jetzt zu massiven Kollateralschäden geführt hat. Das „Denken vom Ende her“ des Herrn Scholz und Co endet in der Steinzeit. Denken wird eigentlich anders definiert.

  3. bin ich mal gespannt, was die “ erneuerbare energie ist billiger“ fraktion aus dieser nummer rauskommt. zb eine anna luisa wird uns bestimmt aufklären.

    aber “ der markt hat recht “ sagt man doch. und jetzt ? lügt der markt ?

  4. Mich staunt es, dass die Grünen und SP in der Schweiz, aber auch Deutschland noch so viele Wähler haben.

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