Devisen

Yen und Schweizer Franken – Krisenwährungen in Bärenhand

Der Yen als Krisenwährung

Wann immer sich eine Art Krise in der Welt anbahnt, senden die „sicheren Währungshäfen“ Yen und Schweizer Franken entsprechende Signale. Dies war sowohl vor dem Internetcrash im Jahr 2000 so, als auch vor der Finanzkrise 2008 oder der aktuellen Corona-Krise. Allerdings entwickeln sich die entsprechenden Auf- oder Abwertungsprozesse zunächst langsam, bevor sie mit dem Krisenhöhepunkt sich dann in einer Trendwende ergeben. In der Regel läuft der liquidiere Yen dem etwas weniger liquiden Schweizer Franken in seiner Bewertung etwas vor. Auch in der aktuellen Krise ist dies wieder zu beobachten, die von den Märkten zum größten Teil ausgepreist ist. Was bedeutet das für beide Währungen?

Yen schwächt sich weiter ab

Ein Blick auf die Währungsverhältnisse EUS/JPY und USD/JPY zeigt, dass dieser Trendwendeprozess seit genau einem Jahr in Gang ist. Das Währungsverhältnis EUR/Yen erreichte damals den Tiefpunkt eines im Februar 2018 gestarteten, untergeordneten Abwärtstrends bei 117,40 Yen. Seither ging es im moderaten Tempo wieder aufwärts für den Euro, jüngst wurde sogar wieder die Schwelle von 130 Yen überschritten. Damit steht einer weiteren Abschwächung des Yen in Richtung 137,50 Yen nichts mehr im Wege, dort dürfte es erst einmal wieder etwas ruhiger werden. Beim US-Dollar kam diese Yen-Abschwächung erst richtig nach der US-Wahl in Gange und zog eine Rallye von 103 bis auf 110 Yen nach sich. Nach der aktuell jüngsten Konsolidierung liegt das nächste Kursziel des USD bei 112,50 Yen.

Schweizer Franken auch auf dem Rückzug

Ähnlich wie Yen erlebte eine Aufwertungswelle auch der Schweizer Frankenzwischen Februar 2018 und April 2020, die ihn gegenüber dem Euro von 1,20 CHF auf 1,05 CHF erstarken ließ. Ein Drittel dieses Gewinns hat die eidgenössische Währung seither wieder abgeben müssen. Nach Abschluss der aktuellen Konsolidierung, die maximal bis 1,08 CHF laufen dürfte, sollte der Euro weiteres Terrain bis in den Bereich zwischen 1,1250 CHF und 1,15 CHF gut machen können. Häufig trägt auch die Schweizer Notenbank (SNB) etwas dazu bei, denn ein starker Schweizer Franken kommt den Notenbankern wegen der eigenen Exportstärke nicht sehr gelegen. In diesem Zuge wird auch der USD gegenüber dem Franken eine weitere Befestigung von aktuell 0,91 CHF auf 0,95 CHF erleben. Insgesamt setzt sich damit das „Risk-off-Szenario“ weiter fort.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage