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Märkte erwarten aber 5 Senkungen Zinsen: Fed-Mitglied erwartet 2 bis 3 Senkungen – abhängig vom Arbeitsmarkt

Fed Zinsen zwei bis drei Mal
 

Für die Aktienmärkte ist die Frage, wie oft die US-Notenbank Fed die Zinsen senkt, von zentraler Bedeutung. Je tiefer die Zinsen sinken, desto „billiger“ wird Geld – und was die US-Aktienmärkte in den letzten Jahren immer beflügelt hat, war billiges Geld.

Was aber, wenn die Erwartungen der Märkte zu optimistisch sind? Derzeit sind fünf Zinssenkungen eingepreist – in der Summe also eine Senkung der Zinsen von 1,5% im Jahr 2024 auf von aktuell 5,25%-5,50% auf dann 3,75%-4,0%.

Fed-Miglied: Zwei bis drei Senkungen der Zinsen, abhängig vom Arbeitsmarkt

Dass der Optimismus in Sachen Zinsen vielleicht doch zu groß ist, zeigen nun aktuelle Aussagen des Fed-Mitgleids Kashkari, über die Bloomberg berichtet. Der Präsident der Federal Reserve Bank of Minneapolis Kashkari sagte, dass die US-Notenbanker gerne „ein paar mehr Monate“ Inflationsdaten sehen würden, bevor sie die Zinsen senken. Kashkari fügte hinzu, dass er derzeit davon ausgehe, dass zwei bis drei Senkungen für 2024 wahrscheinlich angemessen sind.

„Wir suchen nicht nach besseren Inflationsdaten, sondern nur nach zusätzlichen Inflationsdaten, die ebenfalls um die 2%-Marke liegen“, sagte Kashkari am Mittwoch auf CNBC. „Wenn wir ein paar weitere Monate dieser Daten zu sehen bekommen, denke ich, dass uns das viel Vertrauen geben wird.“

Kashkari sagte auch, dass die Geschwindigkeit, mit der die Fed die Zinsen senkt, vom Arbeitsmarkt abhängen wird, und merkte an, dass ein weiterhin starker Arbeitsmarkt der Zentralbank die Flexibilität geben wird, sich langsam zu bewegen. Kashkaris Prognose von zwei bis drei Senkungen der Znsen ist etwas hawkisher als die mittlere Schätzung der US-Notenbanker vom Dezember, die in ihren Dot Plots (Zinserwartungen der Notenbanker) von drei Senkungen um einen Viertelpunkt ausgingen, obwohl die Märkte bis zu fünf Senkungen einpreisen. Zuletzt waren die US-Arbeitsmarktdaten deutlich besser ausgefallen als erwartet.

Der neutrale Zins

Kashkari, der in diesem Jahr nicht über geldpolitische Entscheidungen abstimmt, schrieb in einem Anfang dieser Woche veröffentlichten Aufsatz, dass die Fed-Notenbanker Zeit haben, die eingehenden Daten zu bewerten, bevor sie die Zinsen senken – und verwies auf Veränderungen in der Wirtschaft nach der Pandemie. Demnach könnte der neutrale Zinssatz – als eine theoretisch angenomme Höhe der Zinsen, die weder die Wirtschaft bremst noch stimuliert – höher liegen könnte als bisher angenommen. Wenn aber dieser neutrale Zins höher ist als bisher gedacht, müsste die Fed die Zinsen weniger senken.

Die Vertreter der Fed haben die Zinsen seit Juli unverändert gelassen und signalisiert, dass der nächste Schritt der Zentralbank wahrscheinlich eine Zinssenkung sein wird. Mehrere Notenbanker – darunter der Vorsitzende Jerome Powell – haben angedeutet, dass sie es damit nicht eilig haben, was dazu beigetragen hat, die Markterwartungen für den Zeitpunkt der ersten Zinssenkung in Richtung Mai oder Juni zu verschieben. Die Wahrscheinlichkeit einer Senkung der Zinsen bereits bei der März-Sitzung der Fed liegt aktuell nur noch bei knapp über 23% laut Fed Fund Futures.

Der Chef der Minneapolis Fed sagte auch, dass die Zentralbank den derzeit kriselnden gewerbliche Immobilien genau beobachtet, obwohl er sie derzeit nicht als systemisches Risiko ansieht.

FMW/Bloomberg

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5 Kommentare

  1. Das interessiert doch niemanden mehr… egal Zinsen hin oder her… aber auch die Gewinnrezession (siehe Unternehemensergebnisse ohne rosarote Birlle). Alles Egal… solange der Mob gierig ist und alle millionäre sein wollen, wird es an den Finanzmärkten ewig hoch gehen… alles andere als Gier zählt da nicht. Keine EPS KGV oder sonstiges wirkt da… der Mob will reich werden und das wars! Und weil noch so viele nicht millionäre sind, heisst es, dass jeder Cent in den Markt geh um so schnell wie möglich einer zu werden!

  2. Hat sich wieder jemand berufen gefühlt den Markt zu supporten wie letzte Woche Frau Jellen.

    Die Amis müssen ja einen dermaßen Schiss haben das die Märkte mal korrigieren könnten.

    Powell hat sich mit seinen „wir haben über Zinssenkungen nachgefacht“ nicht versprochen

    Und wenn „plötzlich“ die Arbeitsmarktdaten für Februar richtig schlecht sind ( können ja später wieder korrigiert werden) dann traue ich Powell auch eine spontane Zi ssenkung im März zu „wir haben zu Sicherheit schon mal gesenkt“

  3. Die Arbeitsmarktdaten werden bis zur US Wahl sukzessive besser werden. Biden braucht Jerome daher nicht wirklich.

    1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

      Na die Zinsen der Langläufer sinken ja. Die richtungsweisende Zehnjährige kommt von über 5 Prozent,in 23 und findet sich jetzt deutlich tiefer wieder.

      Würde der Markt wirklich von gar keiner Zinssenkung ausgehen, dann würde er auch für die Zehn- bis Dreißigjährige deutlich mehr Rendite verlangen.

  4. @Sebastian. Wer redet denn von gar keiner Zinssenkung in 2024 und was hat die Rendite einer 30-jährigen US-Staatsanleihe mit den Zinssenkungen von 2024 zu tun?🙈

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