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Zinsen senken in 3 Wochen – Top EZB-Banker mit klarer Aussage

Ein wichtiger EZB-Banker sagt aktuell, dass man die Zinsen sehr wahrscheinlich senken wird, "zweifellos" in drei Wochen.

EZB-Zentrale in Frankfurt
EZB-Zentrale in Frankfurt. Foto: EZB CC BY-NC-ND 2.0 DEED https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/

Aktuelle Aussagen eines sehr wichtigen Notenbankers zeigen noch deutlicher als in den letzten Wochen, dass die EZB aller Wahrscheinlichkeit nach in drei Wochen bei ihrer Nächsten Sitzung die Zinsen erstmals wieder senken wird! Bevor wir zu den Aussagen kommen, sei angemerkt: Anleiherenditen in den USA sinken jüngst, obwohl gestrige US-Preisdaten höher ausfielen, was heute um 14:30 Uhr bestätigt werden könnte. Aktuell wirkt es auch dank Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell so, dass die Fed die Zinsen länger oben halten will, aber die Märkte glauben dieses Szenario einfach nicht!

EZB-Entscheider über baldige Senkung der Zinsen

Wenn die EZB bald Zinsen senkt, die Fed aber ihren Leitzins oben belässt, wird der Zinsabstand zwischen den USA (5,5 %) und der EZB (4,5 %) noch größer. Aber jüngst schwächelt der Dollar, die Märkte glauben dieses Szenario also „noch“ nicht. Heute nun meldet sich der Gouverneur der französischen Zentralbank, Francois Villeroy de Galhau zu Wort. Er sagte, dass die Europäische Zentralbank (EZB) auf ihrer nächsten Sitzung im Juni sehr wahrscheinlich damit beginnen wird die Zinsen zu senken. Wenn es keine überraschenden Schocks gebe, bleibe die EZB entschlossen, die Inflation von derzeit 2,4 % bis zum nächsten Jahr auf ihr Ziel von 2 % zu bringen, sagte er laut Bloomberg in einem Interview mit RTL Radio am Mittwoch. Die TradingView Grafik zeigt die langjährige Entwicklung der Fed-Zinsen (orange) im Vergleich zum EZB-Leitzins (blau).

Grafik zeigt langjährige Entwicklung der EZB-Zinsen im Vergleich zum Fed-Leitzins

„Da wir genügend Vertrauen haben, werden wir sehr wahrscheinlich mit der Senkung der Zinsen beginnen, zweifellos auf unserer Sitzung Anfang Juni„, sagte Villeroy. Seine Äußerungen spiegeln einen Konsens wider, auch wenn einige eher kämpferische EZB-Geldpolitiker zu größerer Vorsicht bei Zinssenkungen nach einem ersten Schritt im Juni gemahnt haben. Unterstützt werden diese Ansichten durch die anhaltenden Lohnzuwächse im Euroraum und die durch die Lage im Nahen Osten bedingte Unsicherheit auf den Energiemärkten. Ein stärkeres Wachstum der Wirtschaft im Euroraum könnte die Lockerung der Geldpolitik ebenfalls weniger dringlich machen.

Auch andere Notenbanker wollen Zinssenkungen

Auch andere EZB-Vertreter sprachen sich am Mittwoch für eine erste Senkung der Zinsen im Juni aus. „Auf der April-Sitzung der EZB haben wir ein bedingtes Signal für Zinssenkungen im Juni gegeben“, sagte der finnische EZB-Präsident Olli Rehn in Helsinki. „Wenn die Zuversicht, dass sich die Inflation auf nachhaltige Weise ihrem Ziel nähert, weiter zunimmt, kann die restriktive Geldpolitik reduziert werden.

In Tallinn stimmte Estlands Madis Muller im Juni zu, mahnte aber darüber hinaus zur Vorsicht. „Ich würde es vorziehen, weniger spezifisch zu bleiben und die allgemeine Botschaft der EZB-Ratsmitglieder zu wiederholen, dass es von der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung abhängt und davon, ob wir Inflationsindikatoren sehen, die sich dauerhaft der 2 %-Marke nähern“, sagte er.

Francois Villeroy de Galhau sagte auch, dass die Wirtschaft im Jahr 2025 stärker anziehen dürfte, da niedrigere Kreditkosten (durch sinkende Zinsen) die Investitionen ankurbeln und die niedrigere Inflation die Verbraucherausgaben stützt. „Wir erwarten im nächsten Jahr eine stärkere Erholung, die durch den Rückgang der Inflation unterstützt wird“, sagte er. „Zwischen der Rezession, die wir vermieden haben, und der kommenden Erholung ist die französische Wirtschaft heute relativ robust.



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