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Ex US-Finanzminister erhält Kredit für Fonds-Investment von Bank, die von ihm früher gestützt wurde

FMW-Redaktion

Es ist seit gestern eines der Themen an der Wall Street. Timothy Geithner, unter Barack Obama jahrelang US-Finanzminister, in all seinen Jobs völlig erfolglos und nur aufgrund seiner Loyalität stetig nach oben wegbefördert, logiert derzeit als Führungskraft beim Investmenthaus Warburg Pincus. Gestern wurde bekannt, dass die größte US-Bank JP Morgan, die während seiner Zeit als Finanzminister unter einem 25 Milliarden Dollar-Rettungsschirm stand, ihm eine Kreditlinie eingeräumt hat, die in einen geschlossenen Fonds seines jetzigen Arbeitgebers Warburg Pincus fließen soll…

Timothy Geithner Ex US-Finanzminister
Ex US-Finanzminister Timothy Geithner. Foto: US-Finanzministerium / Gemeinfrei

Geithner´s „brutal erfolglose Karriere“, so ist er in der US-Finanzszene gebrandmarkt, führte ihn vom IWF zur New Yorker Fed, und gipfelte danach in seiner „Nach oben weg“-Beförderung zum US-Finanzminister unter Barack Obama. Unter anderem war Geithner verantwortlich für die Abwicklung der Stützung der US-Bankenindustrie nach der Finanzkrise 2008, wo unter anderen auch JP Morgan als unterstützte Bank mit dabei war. Im sogenannten „Troubled Asset Relief Program“ von George Bush und Geithner`s Vorgänger war JPM mit 25 Milliarden Dollar Sofort-Cash vom Staat dabei. Damals sagte JP Morgan-Chef Jamie Dimon (heute immer noch JPM-Chef) zu Geithner als Finanzminister, als man die Hilfsgelder zurückzahlte:

“Dear Timmy, we are happy to be able to pay back the $25 billion you lent us. We hope you enjoyed the experience as much as we did.”

Durch brachiale Neuverschuldung wollte Geithner als Finanzminister das Wirtschaftswachstum der USA ankurbeln und zeigte Wolfgang Schäuble in Gedanken fast schon den F-Finger, warum der es für Deutschland nicht genau so tue. 2013 „wurde er gegangen“ und wechselte zum ersten Mal in die Privatwirtschaft, wo er jetzt für „Warburg Pincus“ arbeitet. Und eben JP Morgan gewährte Geithner persönlich im Dezember eine Kreditlinie, wie aus einem öffentlich zugänglichen Dokument hervorgeht. Die Summe ist nicht bekannt, aber bei Warburg Pincus werden idR Milliardenbeträge von privaten Großvermögen, Versicherungen, Banken, Fonds und sonstigen institutionellen Investoren eingesammelt um sie in geschlossenen Fonds zu investieren. Kaum vorstellbar, das JP Morgan dem lieben Timmy 3 Dollar und 50 Cents überwiesen hat. Mit Bankkrediten unterstützten Führungskräfte bei Investmentfirmen die Kapitalbasis der geschlossenen Fonds. Wie man hört, soll es sich beim aktuell zu komplettierenden Fonds um eine Investmentsumme im kleineren zweistelligen Milliardenbereich handeln. Worin exakt investiert wird, ist nicht zu erfahren.

Man bedenke: Geithner gilt in der US-Finanzszene nicht nur als erfolglos, er hat auch bis zum Ende seiner Amtszeit als US-Finanzminister ausschließlich eine Karriere im Staatsdienst hingelegt – gut, beim IWF war er auch, aber das ist ja auch keine private Institution. Von Investments auf der Beraterseite hat er also vermutlich keinen Schimmer. Ganz ganz böse Stimmen munkeln er wurde nur wg. seinem Namen zu Warburg Pincus geholt, aber das können wir natürlich nicht bestätigen. Naja, und der fade Beigeschmack, dass man sich für ein Invesmtment in einen geschlossenen Fonds Geld leiht von einer Bank, deren Stützung man vorher beaufsichtigte… jeder bilde sich seine eigene Meinung.




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