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TV-Tipp: Hans-Werner Sinn und der „Schwarze Juni“

Hans-Werner Sinn im Interview über das, was unter einer eskalierenden EZB in der Eurozone abläuft!

FMW-Redaktion

Der „Großökonom“ Deutschlands, Hans-Werner Sinn, ist bekanntlich nicht unumstritten. Aber selbst wer kein Fan des ehemaligen ifo-Chefs ist, dürfte in seinem neuen Buch „Der schwarze Juni“ manch Anregung finden, und einen breiten Daten-Fundus allemal (mit dem „schwarzen Juni“ meint Sinn den Brexit einerseits, sowie die OMT-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, das unbegrenzte Haftungsrisisken für Deutschland bringt).

Gestern war Sinn Gast bei Peter Voß in 3sat – und wer das nicht gesehen hat, kann das hier noch einmal nachholen. Wir finden das sehenswert – unter anderem deshalb, weil Sinn hier zeigt, was abläuft in der Eurozone unter der Ägide einer eskalierenden EZB!

Das Interview in der 3sat Mediathek sehen Sie hier..

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Der ehemalige ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Foto: Romy Bonitz, ifo Institut / Wikipedia (CC BY-SA 3.0)



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18 Kommentare

  1. …..für Pfrof. Unsinn verlange ich Schmerzensgeld…….:-(

    1. @GN, oder Sie verstehen das als Erweiterung ihrer doch sehr ideologisch definierten Geld-Theorie! Ich habe ja durchaus Sympathie für die Österreichische Schule, aber mehr für ihre Diagnose der Probleme der derzeitig ökonomischen Mainstream-Theorie, als für ihre Lösungsgansätze. Und die von Ihnen, @GN, immer wieder angeprangerte Geldschöpfung aus dem Nichts durch Banken ist nicht das eigentliche Problem!

      1. Lieber Markus Fugmann, was soll denn bitte sonst das Problem sein, alsdie ausufernde Geldschöpfung und die damit 1:1 verbundene Ausweitung der Verschuldung????

        Ideologie predigen Leute wie Sinn und nicht ich…….VG

        1. ….ich schicke Ihnen mal einen Link zu einer sehr interessanten Stellungnahme, daraus können Sie entnehmen, daß ich mit meiner Meinung doch nicht ganz alleine bin. Die Meinungsträger sind allesamt keine lächerlichen Verschwörungstheoretiker oder lobby-finanzierte Mietmäuler. Dazu gehört z. B. kein geringerer als derschweizer Prof. Binswanger, vielleicht besser bekannt, als der Doktorvater von Josef Ackermannn….VG

          https://www.freitag.de/autoren/kov-kreditopferverein/irrlehren-der-wirtschaftswissenschaften

          1. @GN, dass Sie damit nicht alleine sind, ist mir ja schon klar! Und natürlich ist die Geldschöpfung aus dem Nichts nicht unproblematisch, vor allem deshalb, weil sie eskalieren kann (aber nicht zwangsläufig muß). Das Problem der Geldschöpfung aus dem Nichts entsteht doch dann, wenn das Geld (oder die Geldmenge) schneller wächst als die Wirtschaft. Nun haben wir in Deutschland ja schon Jahrzehnte die Geldschöpfung aus dem Nichts der Banken, und doch gibt es in Deutschland keine extreme Verschuldung etwa im Privatsektor oder Unternehmenssektor, die von den Banken ja kreditiert werden. Und auch lange keine Inflation, fast schon eher das Gegenteil (was doch eigentlich der Fall sein müßte, wenn Sie recht haben mit den fatalen Folgewirkungen der Geldschöpfung aus dem Nichts, oder?). Theoretisch wird das aus dem Nichts geschaffene Geld, das eine Bank schafft, wenn sie einen Kredit ausgibt ja, durch dessen Rückzahlung wieder neutralisiert (mit Ausnahme der von den Banken dadurch vereinnahmten Zinsen als Risikoprämie für die Gefahr des Ausfalls eines Kredits; aber den zahlt der Gläubiger, mithin wird das Geld durch den Zins nicht mehr, es wechselt nur den Besitzer)..

          2. und noch etwas: das aus dem Nichts geschöpfte und verliehene Geld ist ja bilanziell wirksam bei der kreditgebenden Bank: kann der Kredit nicht mehr bedient werden durch den Gläubiger, muß die Bank das aus dem Nichts geschöpfte Geld in der Bilanz negativ verbuchen, siehe italienische Banken und faule Kredite..

          3. @Markus Fugmann,

            Die Probleme, die wir heute haben, haben wir doch eindeutig erst durch die explodierende Geldschöpfung nach 1971 bekommen. Die damit gewachsene Geldmenge hat sich völlig vom Wachstum der Realwirtschaft entfernt. Die überschüssige Geldmenge floß in die Finanzmärkte und erzeugte dort riesige Spekulationsblasen. Der Gipfel dieser Geldpolitik, von dem der normale Bürger vorsätzlich im unklaren gehalten wird („die Bank verleiht das Geld der Sparer), fand sich dann in der Finanzkrise 2008/2009, die bis zum heutigen Tage ungelöst ist.

            Personen, wie der von Ihnen so geschätzte Prof. Sinn, tragen in keinster Weise zur Aufklärung der Bürger bei. Er erzählt uns bis zum heutigen Tage nur das, was der von ihm vertretenen Klientel nutzt.

            Andere Wissenschaftler, wie z. B. Prof. Jospeh Huber, Prof. Richard Werner u. A. , schenkt man vorsätzlich kein Gehör, damit „Grims-Märchenstunde der Geldtheorie“ nur ja nicht in Zweifel gezogen werden.

            Ich würde mir doch sehr wünschen, wenn Sie sich, als doch eher alternativer Finanzblog, den ich sehr schätze, auch einmal anderen Wissenschaftlern zuwenden würden….VG

          4. @GN, sehr gerne; nur haben wir hier Hans-Werner Sinn zur Darstellung gebracht, weil er sehr prägnant und treffend das Dilemma der Eurozone beschreibt. Und das Dilemma der Eurozone hat mehr mit politischen Mechanismen und den Aktionen der EZB zu tun, als mit der Geldschöpfung der Geschäftsbanken aus dem Nichts…

          5. …..ich möchte noch diesen hochinteressanten Vortrag von Prof. Richard Werner empfehlen, der sich mit der Volkswirtschaftslehre und den durch diese verbreiteten Mythen auseinandersetzt……absolut sehens-hörenswert!!!

            https://youtu.be/X6-FItgst4Y

      2. »[…]immer wieder angeprangerte Geldschöpfung aus dem Nichts durch Banken ist nicht das eigentliche Problem!«

        Dies führt aber durch Verlockungseffekte dennoch zu Konsequenzen, welche meines Erachtens nach ebenfalls als entsprechende Reaktionen in den Vordergrund treten. Der darin nicht enthaltenen Zins gibt der Systematik dann den Rest, bei welchem die menschliche Psychologie letztendlich sperrt.
        Gegendarstellung erwünscht, vielleicht kann ich meinen Wissenshorizont ja noch erweitern. Wie wäre es mit der Antwort als Artikel?

    2. Was der Mann sagt, hat doch Hand und Fuß.
      Was Sie sagen, ist Sinn-los und fern jeder Diskussionsgrundlage, auch wenn ich wegen dieser Ansicht wieder als Pharisäer eingestuft werde.

  2. Sinn müsste Finanzminster sein.

  3. Großartiger Tipp!
    Alleine schon für diesen wertvollen Hinweis auf das Video, hat es sich gelohnt, FMW zu lesen.

    Bei dem langweiligen Finanzmarktgeschehen derzeit, sollte jeder mal das Video nebenbei anhören. Selbst wenn man evtl. vieles schon selber weiß, oder meint, es zu wissen.

    (Bis vor einigen Jahren war mir Prof. Sinn auch ein klein wenig suspekt. Aber ich musste meine Meinung ändern)

  4. Moin, moin,

    im Westen nichts Neues. So einfach. Für mich auf den Punkt gebracht, die BRD muss zahlen, in welcher Form auch immer. Da ich das Interview nur ca. 20 Minuten mit anhören konnte, habe ich das Video beendet, mehr verträgt man nicht, weil es m.E. alles so stimmt, wie von Prof. Sinn erläutert.

    Die anderen EU-Länder machen Schulden, um an der Regierung zu bleiben. Dafür kommen in der BRD neue Steuern und Abgaben nach der Bundestagswahl.

    Interessant die Darstellung des Zuwanderungsanreizes ins BRD-Sozialsystem. Das dass so einfach ist, ist schon überraschend. Das Prof. Sinn das aber so offen sagt bzw. sagen darf ist schon erstaunlich.

    Fazit: Das „Spiel“ scheint m.E. bis zum totalen Zusammenbruch des Papiergeldsystems zu gehen und niemand wird die Schuld haben.

    Was bleibt, ist die Frage, wie man als Otto-Normalverbraucher das kleine eigene „Vermögen“ (die Aktiva) in „Sicherheit“ vor den Fiskus bringt? Vielleicht sind es Krügerrand und Co., sind es Aktien, ist es Grund und Boden? Also es bleibt spannend.

    1. »[…] und niemand wird die Schuld haben.«

      Doch: man wird dem/der kleinen Mann/Frau die Schuld zu schieben – üben Sie schon mal Ihr Gelächter dazu, wenn es dann kommt.

    2. Guten Abend, Sie wissen sicherlich selber, dass man Grund und Boden am schwierigsten vom Fiskus verstecken kann… Außer Ihr Grundstück ist in Griechenland, da gibt es kein Kataster. Für mich sind Immobilien die leichteste Möglichkeit für die Geimeinden, an Geld zu kommen – indem sie den Hebesatz für die Grundsteuer erhöhen. Aktuell weiß ich von mehreren Gemeinden mit großen und besonders teueren Flüchtlingszelten, die trotz Rekordsteuereinnahmen die Grundsteuer über den Hebesatz um bis zu 20% erhöht haben. Infrastrukturprojekte, Sanierungen etc. gibt es keine. Man hatte einfach den Bedarf gesehen, nach billigem Ermessen die Steuer zu erhöhen und zwar zu einem Zeitpunkt, wo eine Senkung noch nie angebrachter war. Ich fürchte, unter „Sicherheit“ werden die meisten von uns wohl was anderes verstehen.
      Viele Grüße

  5. Erst einmal vorab: In dem Videobeitrag finden sich zwei interessante Bärte ;)
    Und über jedem ein interessanter und scharfer Verstand.
    Einer davon, der des Herrn Sinn, früher ein Linker, jetzt zu einem sog. bösen ökonomischen Rechten mutiert, seit es Begriffe wie „Ultra-Liberale“ gibt, obwohl er seine grundsätzliche Einstellung nicht verändert hat, sondern nur so wahrgenommen wird.
    Herr Sinn sagt doch im Kern nur aus, dass Europa von den Südstaaten auf Kosten der Nordstaaten ausgesaugt wird. Das dürfte doch Konsens sein?
    Er tritt für ein Europa ein, dass Win-Win-Situationen bevorzugt, in dem also alle etwas davon haben, wofür EURO-Europa auch geschaffen wurde. Wem das nicht gefällt, bietet er die Chance, aus einem Vertrag auszusteigen.
    Griechen, Italiener, Südfranzosen, Spanier, wer von denen kennt einen Winter? Wer muss dort schon Häuser bauen, Heizungen installieren, die 6 bis 9 Monate der Kälte und Feuchtigkeit trotzen? Dolce Vita allenthalben.
    Südeuropäer haben eine Stimmenmehrheit von 41% in Europa, wenn die großen Briten den königlichen Schwanz eingezogen haben.
    Hätten wir uns je mit diesen Luschi-Europäern einlassen sollen?

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