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Was soll schon schief gehen? Aktienmärkte: Der Markt lockt in die Falle – erst die Bären, jetzt die Bullen! Videoausblick

Die Aktienmärkte locken die Meisten in die Falle: Ende Oktober war die Stimmung extrem bärisch – die Folge war eine massive Rally. Jetzt ist die Stimmung nach der Rally extrem bullisch – die Weihnachtsrally so gut wie sicher, was soll schon passieren? Daher sind Absicherungen auf fallende Kurse so günstig wie seit Jahren nicht mehr – weil praktisch niemand dafür eine Notwendigkeit sieht. Aber die Börsengeschichte zeigt, dass meist dann, wenn niemand sich absichern will, diese Absicherung viel Sinn gemacht hätte (schon deshalb, weil sie billig sind). Wenn dagegen alle Angst haben, wollen alle Ansicherungen haben (die dann aber sehr teuer sind). Locken die Aktienmärkte nun die Bullen in die Falle?

Hinweise aus Video:

1. Adler Group mit 971 Millionen Euro operativem Verlust in 9 Monaten

2. Bayer-Aktie: Hände weg? Der große Abstieg



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5 Kommentare

  1. Sehr geehrter Herr Fugmann, lieber Markus, Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel im Zusammenhang mit nachfolgenden Beispielen: Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder wurde Rosneft-Aufsichtsratsvorsitzender und Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung a.D. Dirk Niebel wurde Rheinmetall-Cheflobbyist.

  2. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Fundamental betrachtet ist der Markt in den USA viel zu teuer, wir stehen in der Bewertungsfrage beim Dreifachen der Jahrtausendwende und die Jahrtausendwende wird ja allgemein als Dot Com Blase beschrieben.

    Natürlich nicht zur Jahrtausendwende selbst,aber hinterher,so ab März 03,als das Kind schon in den Brunnen gefallen war.
    In der Spitze büßte alleine der Nasdaq Composite Index und Nasdaq 100 Index über 75 Prozent vom Top ein.
    Sein Tief erreichte er jeweils zu den Tiefs im März 03 ( Dot Com Crash) und März 09 ( Finanzkrise).
    Erst im Sommer 2016,also über 16 Jahre später, konnte er das Ausgangsniveau vom März des Jahres 2000 wieder erreichen.
    Aber seitdem ist er eben auch um den Faktor drei weiter gestiegen.
    Der Haupttreiber für die Märkte ist und bleibt seit einiger Zeit die negative Realverzinsung. Als Realverzinsung bezeichnen wir in der Volkswirtschaft die Zinsen nach Abzug der Inflation.
    Das ist ganz wichtig zu wissen. Viele Marktteilnehmer betrachten nur die reinen Nominalzinsen und wundern sich warum es immer noch nicht kracht.
    Ja aber die Realzinsen, die Zinsen nach Abzug der Inflation sind entscheidend.
    Wir hatten im Sommer 23 folgende Situation: Durch die letzte Fed- Zinserhöhung im Juli ,lagen in den USA positive Realzinsen vor.
    Die Inflation kam zurück und gleichzeitig stiegen die Renditen der Langläufer über 5 Prozent. Diese 5 Prozentmarke wurde anschließend hart umkämpft bis Ende Oktober.
    Dann kamen, wie aus dem nichts ,andauernd dovishe FED Kommentare. Der Auslöser für die Rallye waren die die Bemerkungen von Powell, die FED würde die Buchverluste, die potentiellen Verluste der Banken und Versicherungen ganz genau beobachten.
    Diese Verluste sind inzwischen auf über 5 Billionen US-DOLLAR angewachsen. Sie werden nur dann nicht realisiert, wenn vorher die FED einknickt.
    Bleibt aber die Zinspolitik dort wo sie heute ist, dann müssen immer mehr Banken und Versicherungen ihre Buchverluste realisieren, spätestens wenn die jeweilige Anleihe ausläuft.
    Beispiel: Eine J.P Morgan oder Goldman Sachs kauft 2013 noch unter Ben Bernanke eine Zehnjährige mit damals üblichen 2,5 Prozent Kupon.
    Die Anleihe ist bei der Auktion mehrfach überzeichnet, so das sie nicht zu 100 Prozent vom Nennwert sondern zu 105 Prozent erworben wird.
    Jetzt wird die Anleihe fällig. Die Buchverluste müssen in Realverluste umgeschrieben werden.
    Das ist nur ein Beispiel von vielen. Die implizierten Buchverluste der Banken und Versicherungen sind das Thema.
    Je länger die Hochzinsphase dauert, umso höher sind die dann zu realisierenden Verluste der Banken und Versicherungen.
    5 Billionen US-DOLLAR sind es bisher, es sei denn, die Zinswende nach unten kommt bald.
    Durch die Bemerkung von Powell ,von wegen der genauen Beobachtungen der FED in dieser Hinsicht, gingen die Märkte steil nach oben, denn sie spekulierten nun kräftig auf ein Einknicken der Notenbanken, speziell zuerst natürlich der FED.
    Sie hoffen also im Wesentlichen, das diese Buchverluste nicht zur Anwendung kommen.
    Geschieht dies aber nicht, knickt die FED nicht ein, dann ist die ganze Rallye seit Ende Oktober 23 hinfällig.
    Dann schließen die Finanzmärkte dort an, wo sie aufgehört haben. Im Gegenteil, sie weiten ihre Verluste weiter aus.
    Es ist ganz einfach zu berechnen, bleiben die Zinsen auf dem heutigen Stand, sagen wir 5 Jahre, dann steigen die Buchverluste der Banken und Versicherungen auf schier unglaubliche 25 Billionen US-DOLLAR.
    Denn zu den Staatsschulden kommen die Unternehmenschulden, das heißt Unternehmensanleihen, die natürlich auch seit dem März des Jahres 2009 explodiert sind.
    25 Billionen US-DOLLAR das ist das Fünffache der Finanzkrise.
    Aber die Märkte gehen noch vom Gegenteil aus. Noch, wie gesagt….
    Alles hängt nun von den Notenbanken ab. Wie lange dauert die Hochzinsphase noch an…?
    Das ist die Billionen Dollar Frage…

    1. @Sebastian. Was für ein hanebüchener Unsinn vom faktenblinden Wiederholer. Wer schreibt das hier eigentlich ständig?
      „Als Realverzinsung bezeichnen wir in der Volkswirtschaft die Zinsen nach Abzug der Inflation.“
      Wie sollen sich Buchverluste bei Banken und Versicherern auf 25 Billionen Dollar steigern, wenn die Schulden des Staates aktuell bei 33,8 Billionen Dollar und die der gesamten Gesellschaft bei 103,5 Billionen Dollar liegen? Wo man die Anleihen zumeist bis zur Endfälligkeit hält, die mit 100 Prozent ausgezahlt werden.
      Wenn nur ein Funken davon stimmen würde, hätten die USA ein Rating von allenfalls B-.

      1. Meines Wissens werden Anleihen, die bis zum Ende gehalten werden, vollständig dem Gläubiger ausbezahlt. Nur wenn man sie vorher verkauft hat man evtl. Verluste bzw. vor der Fälligkeit beim derzeitigen höheren Zinsniveau lediglich Buchverluste. Die FED hat ja garantiert, dass wenn wie im Frühjahr d.J. Bank-Runs von Anleger passieren, sie einspringt, damit die Banken nicht vorzeitig ihre Anleihen zu niedrigen Kursen verkaufen müssen. Insofern sehe ich hier auch keine Gefahr – dank FED.

      2. Die Sache ist die, dass diese Buchverluste bei Banken jederzeit zu realen Verlusten werden können. Jeder der eine Bilanz erstellen muss, mußte daher früher diese Buchverluste auch bilanzieren.
        Jetzt kann eine US-Bank sagen, „ich halte bis zur Endfälligkeit“, und muss dann nicht abschreiben. Problem: diese Entscheidung obliegt nicht der Bank. Wie wir im Frühjahr gesehen haben.

        Und ja: das Rating der USA müßte an sich schlechter sein, wenn die USA genau so bewertet werden würde wie alle anderen Länder.
        Es gibt aber gute Gründe, dass das nicht so ist: Welt- und Atommacht, Dominanz in UN, Weltbank und IWF, Weltleitwährung, Flugzeugträger und eine Menge Softpower.

        Die Frage ist nur, wie lange läßt die Welt die USA anschreiben?

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