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Aktienmärkte: Erster Verlustmonat – bringt Oktober die Wende?

Aktienmärkte - im Oktober die Wende?

Heute wird die Serie der amerikanischen Aktienmärkte reißen: Gemeint ist die Reihe von sieben Monaten in Folge steigender Kurse, die noch länger hätte sein können, wenn es den Monat Januar nicht gegeben hätte, mit seinem Miniminus von 1,11 Prozent beim S&P 500. Wenn es heute nicht noch zu einem unrealistisch kräftigen Endspurt der Aktienmärkte kommen sollte, wird der schlechteste Börsenmonat des Jahres in diesem Jahr wieder seinem langjährigen Ruf gerecht.

Aktienmärkte: 2021, bisher auf den Spuren von 2017

Was der Anlagenotstand und die stetige Rotation der Aktienmärkte zwischen Growth und Value in diesem Jahr bisher „angerichtet“ haben, sieht man an den Monatsergebnissen beim marktbreiten S&P 500. Nach dem Jahres Auftakt im Januar mit -1,11 Prozent gab es sieben Monate mit folgender Performance:

+2,68 %, +4,24%, +5,24%, +0,55%, +2,22%, +2,27%, +2,90% – und der September mit seinem bisherigen Minus von 3,6 Prozent.

Der gestrige Handelstag brachte an den Märkten die erwartete Gegenbewegung, die Indizes schlossen ein wenig im Plus:

Dow Jones plus 0,3 Prozent, S&P 500 plus 0,3 Prozent, nur Nasdaq mit minus 0,24 Prozent und Russel 2000 mit minus 0,20 Prozent blieben einmal mehr in der Verlustzone.

Aber der Sorgenmonat September brachte immer noch nicht die erwartete Korrektur, denn sowohl Dow als auch S&P liegen immer nur gerade einmal drei Prozent von ihren Allzeithochs entfernt, beim Technologieindex Nasdaq sind es immerhin schon fünf Prozent.

Dass damit für das dritte Quartal für die Indizes nur ein mageres Plus, beziehungsweise ein kleines Minus herauskommen könnte, trotz des relativ geringen Septembereinbruchs, zeigt eines deutlich:

Das von mir schon öfters beschriebene Patt an den Märkten mit einem „Emporschleichen“ der Kurse, welches sich durch den mehrmaligen Favoritenwechsel ergeben hat – und immer unter dem starken Einfluss von negativen Realrenditen am Anleihemarkt.

Hier hat sich seit der letzten Notenbanktagung eine kleine Wende ergeben, denn die Anleihemärkte haben die diplomatisch verpackten Äußerungen von Jerome Powell im Hinblick auf ein „Tapering“ dahingehend ausgelegt, dass ein schrittweises Ende der Not-Anleihekäufe der Federal Reserve noch in diesem Jahr starten wird. Die Kapitalmarktzinsen sprangen innerhalb von wenigen Tagen um 0,25 Prozent nach oben, mit einer schnellen Reaktion der großen US-Tech-Werte. Deren Bewertung ist stark abhängig vom Zinsumfeld, durch die Abdiskontierung künftiger Erträge. Auch wenn der Reflation Trade (ein Wiedererstarken der zyklischen Werte bei anziehender Inflation) ein Gegengewicht zur Korrektur der FAANG-Titel bildet, ist deren Marktgewichtung sehr hoch. Eine Jahresendrallye ist ohne Hightech kaum zu realisieren.

Ein bisschen viel Wirbel… über diese bisherige Korrektur ist schon zu attestieren, wenn man sich die Kursveränderung der Indizes ansieht. Der September 2021 möglicherweise der schlechteste Monat seit der Corona-Krise?

Eine Korrektur von maximal minus 4,1 Prozent auf Monatsbasis. Das gab es früher schon öfters an einem Tag:

Dies gilt auch für die bisherigen Tage mit erwähnenswerten Rückschlägen der Aktienmärkte. Ganze vier Tage mit einer 2-Prozent-Korrektur, selbst eine normale Schwankung von einem Prozent gab es beim S&P 500 in diesem Jahr nur an zehn Handelstagen.

Fazit

Egal wie der heutige Börsentag enden wird, die Entscheidung, ob die Korrektur der Aktienmärkte sich ausweitet, dürfte erst ab dem Beginn des Monats Oktober fallen. Wenn frisches Geld an die Märkte fließt, durch Millionen an fälligen Sparplänen oder auch durch die neuen Anleihekäufe der Notenbanken dieser Welt.

Wenn dann die Kurse nicht wieder steigen sollten, dann ist Sand im Getriebe und eine Korrektur könnte sich zu einer solchen entwickeln, die ihren Namen formal verdient. Mit Abschlägen von zehn Prozent – die jetzige ist nur deshalb so aufmerksamkeitserheischend gewesen, weil es im September 2021 tatsächlich 11 Tage gegeben hat, in dem der S&P 500 am Tagesende nur eine Veränderung von maximal 0,3 Prozent in seiner Bilanz aufwies. Da erscheint ein Tag mit einem Minus von zwei Prozent fast wie ein Schock. 2020 hatte wir gleich 16 Tage mit über drei Prozent Tagesverlust.



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